Drei Viertel der Arbeitnehmern im Land verdienen nicht einmal den Mindestlohn

Asunción: Das Nationale Institut für Statistik (INE) hat kürzlich einen Bericht über die Bevölkerungsdaten Paraguays veröffentlicht. Diesmal geht es speziell um die informelle Beschäftigung, wobei die Zahlen aus der kontinuierlichen permanenten Haushaltserhebung 2022 stammen.

Aus dem Dokument geht hervor, dass etwa 430.000 Personen, die ein Gehalt beziehen, nicht einmal den Mindestlohn erreichen, der derzeit bei 2.550.307 Guaranies liegt, wobei 75 % davon im informellen Sektor tätig sind.

Der Durchschnittslohn der erwerbstätigen Bevölkerung, einschließlich öffentlicher und privater Angestellter und Arbeiter, betrug im vierten Quartal des vergangenen Jahres nur 1.765.494 Guaranies, wobei eine große Kluft zwischen Männern und Frauen besteht, da Männer 1.157.519 Guaranies erhielten, während Frauen nur 607.975 Guaranies erhielten.

Laut INE sinkt der Anteil der informell Beschäftigten, je höher die Lohngruppe steigt, da von den Arbeitnehmern mit drei oder mehr Mindestlöhnen im Jahr 2022 nur etwa 30 % informell beschäftigt waren.

Was die gesamte Informalität betrifft, so wurden 1.847.000 Personen als informell beschäftigt gezählt, was 63,0 % aller Beschäftigten in diesem Zeitraum ausmacht.

Aus dem Bericht geht hervor, dass 9 von 10 Hausangestellten im Alter von 15 Jahren und älter informell beschäftigt sind.

Die Gruppe der Jugendlichen im Alter von 15-19 Jahren stellt mit insgesamt 153.000 Personen und einem Anteil von mehr als 90 % den höchsten Anteil an informeller Beschäftigung im Land dar, während die Gruppe der älteren Erwachsenen etwa 70 % ausmacht, d. h. 7 von 10 Erwachsenen im Alter von 65 Jahren und darüber sind informell beschäftigt.

Andererseits ist der Anteil der informellen Beschäftigung in der Altersgruppe der 40- bis 44-Jährigen mit 52,4 % am niedrigsten.

Der Anteil der informell Beschäftigten mit einem Bildungsstand von 13 bis 18 Jahren beträgt 39,1 %, der Anteil derjenigen mit einem Bildungsstand von 1 bis 6 Jahren 86,8 % und der Anteil derjenigen ohne Bildungsstand 100 %.

Bezogen auf das Gebiet, in dem die informell Beschäftigten ansässig sind, befinden sich die meisten von ihnen in ländlichen Gebieten, wo etwa 8 von 10 nichtlandwirtschaftlichen Beschäftigten informell tätig sind, während es in städtischen Gebieten 6 von 10 sind.

Was das Geschlecht dieser Art von Arbeitnehmern anbelangt, so ist der Anteil der Frauen mit 65,2 % am höchsten, während 61,3 % Männer sind. Männer hingegen sind in absoluten Zahlen stärker in der informellen Beschäftigung vertreten, da es etwa 997.000 von ihnen gibt, verglichen mit 850.000 Frauen.

Schließlich zeigen die Daten, dass im Jahr 2022 die meisten informellen Arbeitsplätze im Baugewerbe (82,6 %), im Handel, Gastgewerbe und Hotelgewerbe (69,5 %), im verarbeitenden Gewerbe (55,7 %) und im Finanz-, Versicherungs- und Immobiliensektor (41,7 %) zu finden waren.

Der Direktor des INE, Iván Ojeda, bekräftigte am Freitag gegenüber Última Hora, dass der Bericht die Empfehlungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) berücksichtige, aber die Realität des Landes berücksichtige.

In diesem Sinne sind für das Finanzministerium die informell Beschäftigten all jene Selbstständigen, die nicht im Register der Steuerzahler (RUC) des Finanzministeriums eingetragen sind, sowie jene, die nicht in ein Renten- oder Pensionssystem einzahlen.

Wochenblatt / Última Hora

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9 Kommentare zu “Drei Viertel der Arbeitnehmern im Land verdienen nicht einmal den Mindestlohn

  1. Hüpfindianer

    Das finde ich jetzt abe gemein! Trotz qualitativ guter Bildung durch Papá, Mamá, Profe durch das Mysterium für Streichhölzl und Shwuddeli-Iglesias-120dB-Abgeshwuddeli-Hui mit Kleinkind auf dem Arm und Billigpolarbierbücks in der Hand MSB und schon fähig sich während der Woche aufs nächste harte Shwuddeli-Iglesias-120dB-Abgeshwuddeli-Hui-Weekend zu erholen, leere Bierbücksentürmchen zu bauen und, ne, kein und, und streichen, erachte ich dennoch Kinderarbeit mit mehr als 350 € monatlich zu entlohnen. Dann reichte es nebst iTelefon, iTV, Tschättärä, Hütte, Plastikpool, 14 Fosforitos, Müllabfackelhaufen neben dem Kinderspielplatz, totgegrilltes Leder und einzig Shwuddeli-Iglesias-120dB-Abgeshwuddeli-Hui-CiDi sogar für Müllgebühr. Denke, diese netten und bestens auf den Arbeitsmarkt vorbereiteten Zeitgenossen würden ihre Übrigplata jedoch eher in ein kardinales Billigpolarbierbücksenpack und ein kardinales Streichhölzl pro Monat mehr investieren als Müllgebühr zu bezahlen. Außerdem bekommens auf Kinderarbeit erst noch Gelegenheit zu üben. Nach den nächsten 1000 Mal des Übens klappt dat dann bestimmt. Mit mehr Plata gäbe es auch mehr Müll abzufackeln und höhere Billigpolarbierbücksen-Türmchen zu bauen. Ergo: Mehr Plata = mehr Arbeit. Und davor scheut sich der Eingeborene wie der Teufel das Weihwasser. Okay, beim Alemam de M. zu sich vom hard Shwuddeli-Iglesias-120dB-Abgeshwuddeli-Hui-Weekend zu erholen ist natürlich immer willkommen: gibt es mehr Plata, grati Fleisch und wat sonst noch so rumliegt grati dazu. Und kann dem Alemam de M. auf die Tränendrüsen drücken, Meerschweinchen sei gestorben und man brauche dringend Kredit von 100 Millionen Guaranies, um Begräbnis zu organisieren. Oder 100 Millionen fürs beste Negocio der Welt zu eröffnen (Alemam de M. investiert 100 Millionen und ackert, Eingeborener verarbeitet den Reingewinn nach Steuerabzug zu Streichhölzl und Billigpolarbierbücksenpacks). Ich weiß ja nicht, war nie in Gongo oder Sambi, denke die Arbeitsmoral ist dort ähnlich, auch Kinderarbeit vom Prinzip her verboten und Bildung, Moral, Egoismus, Ignoranz und IQ (hiesig Ø 82 gemäß int. Statistik). Daher kann ich nicht beurteilen, ob se in Gongo oder Sambi mehr verdienen als hierzulande. Eins kann ich aber aus Erfahrungen hierzulande schreiben: Nicht nur Müllabfackeln, Billigpolarbierbücksen-Türmchen bauen und Shwuddeli-Iglesias-120dB-Abgeshwuddeli-Hui abzushwuddeln könnens schon ganz gut – Übung macht den Meiste – auch im Drohen, Lügen, Stehlen, ihren Auffordern auf der Straße ihre Bedrohungen gegen Leib und Leben zu lauschen und Kindererziehung beherrschen sie doch schon recht gut. Da ich nach solch Können urteile, dann finde ich es gemein, dat se so wenig verdienen. 10.000 € monatlich wäre imho schon eher angezeigt.

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  2. DerEulenspiegel

    Die Vorgaben eines “gesetzlichen Mindestlohnes” sind, wie vieles hier im Land, “für die Katz”. Paraguayer die sich an irgend eine Vorschrift oder ein Gesetz halten sind nur mit der Lupe zu finden, oder aber einigen Ausländer wie die Deutschen, die dafür von den Einheimischen ausgelacht werden. Aus meiner Sicht sind sie von Natur aus störrisch, unbelehrbar, uneinsichtig, widersetzlich und hochgradig egoistisch. Daß eine solche Gesellschaft überhaupt funktionieren kann, grenzt beinahe schon an ein Wunder.

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  3. Ai, was für Idioten haben da eigentlich herumgerechnet?
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    Also, der Durchschnitt soll 1.765.494 Guaranies verdienen. Männer nur 1.157.519 und Frauen 607.975?
    Wie soll das denn gehen? Wenn eine Hälfte weniger verdient, dann sollte die andere Hälfte mehr verdienen als der Durchschnitt! Aber hey, einem paraguayischen Mathegenie vom Nationalen Institut für Statistik leuchtet das wohl nicht ein.
    Komischerweise ergeben Männer und Frauen addiert genau den Durchschnitt: Also verdienen 2 Personen zusammengerechnet den Durchschnitt.
    Nochmal, welcher Trottel hat das ausgerechnet?
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    Oben wird gesagt 75% arbeiten im Informellen Sektor. 3 Absätze darunter arbeiten nur noch 63% im informellen Sektor.
    Der Artikel widerspricht sich selbst!
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    Der Mindestlohn ist in Paraguay im Vergleich zum BIP/Kopf einfach viel zu hoch angesetzt.

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  4. Das typische Land welches mit Entwicklungshilfe funktioniert und in dem es laut Eu und Usa Experten von Fachkräftinnen nur so wimmelt. Von diesen Ländern gibt es immer mehr und auch immer mehr Fachkräfte von dort weshalb es sogar Schlepper, Asyl und Ngos und Fachkräftinnen Pakt braucht um diese Massen endlich nach Eu und Usa zu bringen. Wehe irgendein Eingeborener Schuldiger, der nie gefragt wurde, sagt da irgend etwas!!!! Und klar: Sollte es in der Eu so etwas wie Zäune und Grenzpersonal geben, wird dies zur russischen Grenze verfrachtet. Die 5 Bären die von dort nach Finnland wollen, das geht nicht. Terroristen.
    Ich warte jetzt noch darauf dass die Usa aufgrund eines bösen rechten kanadischen President ihren südlichen Grenzzaun abbauen und an der nordgrenze wieder auf. Dann kann der Euli auch in sein gelobtes Land weil auch FachkräftIn.

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    1. Hüpfindianer

      Ich sehe ein Interesse der 1. Weltländer an solchen korrupten Ländern. Was dort aufgrund Politik verboten ist kann man ja hier mal ausprobieren. I dä Schwitzzzzzz – auch wenn kein EU-Land – ist beispielsweise der Anbau von GVO – außer in speziell eingerichteten Versuchsanlagen – verboten. Jahrelang war die Schwitzzzzzer Firma Syngenta (wurde geschluckt) im Paraguay aktiv. Hatten ein Edificio in Mariano Roque Alfonso. Und dort werdens wohl kaum an bekömmlich, gesundem und allseits beliebtem Pflanzenschutzmitteln (Herbiziden) und sonstig GVO gebastelt haben. Ich weiß nicht ob es stimmt, abe hierzulande sei der Mais GVO-kontaminiert. Und da hierzulande viel Mais zB. in Form von Chicle Baberro konsumiert wird, vor allem aufgrund sonstig netten Erfahrungen mit den Einheimischen, gehe ich mal davon aus, dass GVO-Mais doch nicht so gesund sein kann. Vor allem fürs Gehirn. Andererseits ist es natürlich fraglich ob die Auswirkung von GVO aufs menschliche Gehirn in einem Land wie Paraguay überhaupt erforscht werden kann…

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      1. Die globale Elite hat Interesse an diesen Ländern so wie Sie es sagen. Die Durchschnittsbürger der 1. Welt, die bei Verstand wären, können kein Interesse daran haben, dass sie selbst in Kalkutta leben weil sie halb Kalkutta aufnehmen.

  5. Also, die Überschrift ist wichtig.”Drei Viertel der Arbeitnehmern im Land verdienen nicht einmal den Mindestlohn”. Wie sollte es heißen, bekommen den Mindestlohn, aber verdient haben die es nicht.

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  6. Irrenhaus-Beobachtungs-Institut

    “den Mindestlohn erreichen, der derzeit bei 2.550.307 Guaranies liegt”

    Wir dachten, der sei auf ca. 2.65 Kisten erhöht worden kürzlich? Kein Bock den WB-Link dazu rauszusuchen.

    Aber ja, lange bekannt, dass ca. 70% ausgebeutete Sklaven sind.

    Schöne neue Welt.