Ein sächsischer Violinist in Paraguay

Asunción: Als Sohn einer Musikerdynastie wurde Alfred Kamprad am 2. August 1893 in Linda bei Leipzig geboren. Schon mit sechs Jahren beherrschte er schwierige Stücke auf seinem Lieblingsinstrument. Sein Vater brachte ihm das Spielen auf der Violine bei. Um seine Technik zu perfektionieren ging er später nach Berlin.

Das Blüthner Orchester, aus dem später das Berliner Symphonie Orchester hervorging, wählte unter anderem den talentierten Alfred aus, um Violine zu spielen. Dieses Orchester hatte Direktoren wie Richard Strauss, Sigmund von Hausegger, Siegfried Wagner und Max Roger. Außerdem spielte Alfred Kamprad sieben Jahre lang bei den Konzerten von Felix Weingartner mit, die ihn in die Schweiz, nach Frankreich und Italien brachten.

Als er 21 wurde begann der erste Weltkrieg. Er gab allein in Uniform oder zusammen mit anderen Soldaten Konzerte in der Truppe. Dabei spielte er zum ersten Mal auch eigene Melodien. Als sein Regiment für eine Zeit in Mazedonien stationiert wurde, lernte er die Krankenschwester Hilde Hingenohl kennen.

Nach dem Krieg gründete er ein musikalisches Trio (Kamprad Trio) und gab zahlreiche Konzerte in Berlin, wo er auch einige Zeit wohnte. Seine Musik brachte ihn jedoch auch um die Welt und somit auch nach Südamerika. In Buenos Aires und Rosario gab er auch Konzerte. Hilde Hingenohl arbeitete zu dieser Zeit im Hospital Alemán von Rosario und beide trafen sich wieder. Sie lud Kamprad ein nach Paraguay zu kommen, wo er 1923 eintraf.

Einen Großteil seiner künstlerischen Laufbahn machte er in Paraguay. Neben seiner Tätigkeit als Musiker und Lehrer gründete und leitete er auch ein musikalisches Konservatorium, aus welchem diverse Violinisten abgingen, die sich mit ihren Konkurrenten messen konnten. In Konzerten des nationalen Orchesters spielte er selbstverständlich die erste Violine. Am 13. April 1961 starb er in Asunción.

(Wochenblatt / Luis Verón / Potal Guaraní)

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