Ein Schweizer auf der Palme

Kolonie Independencia: Ein Schweizer kaufte vor Jahren ein Grundstück. In diesem war ein Platz für die Öffentlichkeit vorgesehen. Jetzt ist dieser total zerwühlt und der Mann natürlich auf der Palme.

Der Radiosender Manduara 89,3 FM hat diesen Post veröffentlicht, den wir so weitergeben:

Guten Morgen, ich bin Roland Gasser. Sehr geehrte Herren vom Radiosender Radio Manduara. Vor vielen Jahren habe ich mit ein Stück Land in Once Estrellas, Melgarejo, gekauft. Innerhalb des von mir erworbenen Grundstücks befindet sich ein Areal, das für den öffentlichen Platz gedacht ist. Das ist so in der Stadtverwaltung registriert. Ich kann dieses Grundstück nicht für private Zwecke nutzen. Ich habe es immer gepflegt, sauber gehalten und das Gras gemäht, damit ich, wenn der Platz für die Bewohner von Once Estrellas verfügbar ist, dort Bänke aufstellen kann, Bäume pflanzen, Schaukeln für Kinder, egal was für so einen Platz nötig ist.

Vor ein paar Monaten kaufte ein Ausländer in der Nachbarschaft ein Grundstück in der Nähe dieses öffentlichen Platzes und baut dort ein paar Häuser. Jetzt wird die gesamte Wiese des Platzes durch Reifenabdrücke von Autos und LKWs zerstört, die durch den Vorplatz des Areals fahren, um Baumaterialien zu entladen. Das wäre nicht nötig, da der neue Nachbar eine Straßenseite hat, um auf sein Grundstück zu gelangen und nicht diesen Platz als Durchfahrt nutzen muss.

Ich habe dies der Stadtverwaltung in Independencia bereits mitgeteilt, aber bisher haben sie in dieser Angelegenheit keine Maßnahmen ergriffen.

Ich frage, ob jemand in dieser Angelegenheit helfen kann. So viel Arbeit und Pflege investiert und andere zerstören es einfach?

Wochenblatt / Radio Manduara 89,3 FM / Facebook

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7 Kommentare zu “Ein Schweizer auf der Palme

  1. Ist das ein Platz, für den bezahlt wurde, aber einem iwie doch nicht gehört? Ein Grundstück, welches einem gehört, aber nur eingeschränkt? Einem der Unterhalt obliegt (sonst gibt’s ne saftige Buße)? Bezahlt für einen öffentlichen Platz, bei dem die Subjekte des Munispalidadenhäuschen keinen Finger krümmen müssen, aber von den Eingeborenen gerne angenommen wird? Hier wird von den Ausländern gerne alles angenommen was grati ist. Und Eingeborene noch Plata vermehren können (eingesparte Müllgebühr abzüglich Streichhölzl, eingesparter Eintritt in die Shwuddeli-Hui-120-dB-Diskothek, wenn wieder viajar von da wo hergekommen mal schnell Holzbaracke draufstellen und meins ist’s vollkommen grati usw. usf.). Mir persönlich wäre die Pflege (einsammeln, was die Streichhölzl übrig gelassen haben wie beispielsweise nicht abgefackelte, leere Billigpolarbierbücksen) schlicht zu aufwändig und zu undankbar. Der Gedanke an und für sich – und auch die Umsetzung – finde ich lobenswert. Würde ich auch gerne machen. Aber im Gongo, Sambi oder Paragauy funktioniert das nicht wie gewünscht. Wenn dem nicht so ist, dh. das Grundstück einfach in Mitten des Grundstücks liegt, aber keine Eingentumsrechte noch Obligation für den Unterhalt obliegt, dann einfach abschreiben. Möchte gar nichts wissen, was da alles so begraben liegt (Glasperlen, Flaschendeckel, Medikamentenverpackung, Hähnchenknochen, Ketschupverpckungen, Schnell-Fressi-Fressi-Verpackungen vom McFressiFressi, ausgediente Shwuddeli-Hui-120-dB-CiDis, Kühlschränke, Batterien & Akkus, tote Tiere, gebrauchte Windeln & Toilettenpapier usw. usf.). Ne, sowas ist mir persönlich einfach zu aufwändig und zu undankbar. Vielleicht noch in einen Mülleimer und Glühbirnchen investiert, da, wo einmal ein Mülleimer-grati stand und Glühbirnchen-grati verbaut. Ne, echt, gut gemeint, nicht angekommen. Der Eingeborene wird ganz bestimmt nicht sein eigenes Grundstück verschanden, wenn da eines grati herumliegt! Die sind hier nicht dumm. Habe ich gelesen auf Wochenblatt. Und tatsächlich. Zu dieser Erkenntnis bin ich schon längst gekommen. Vielleicht nicht besonders gebildet. Das bin ich auch nicht (fast täglich 7 bis 11 Uhr Schul vielleicht abgeschlossen). Da kann ich nur Holz anlangen, nicht wegen jeder Billigpolarbierbücks-grati den Ego raushängen zu müssen.

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  2. Akzent liegt auf “Vor ein paar Monaten kaufte ein Ausländer in der Nachbarschaft ein Grundstück…”.
    Also wieder ein Streit zwischen Auslaendern womoeglich “Deutschen”.
    Bezeichnenderweise sind zwischen Streitigkeiten wo ein Deutscher Teil von ist meist nie Lateinparaguayer involviert sondern der Zoff wird so quasi immer von einem anderen Deutschen losgetreten.
    Am boesen Blut bei Deutschen sind meist nie die Paraguayer dran schuld sondern immer andere Deutsche. Mord und Totschlag gehen in Paraguay meist da vonstatten wo Deutsche auf Deutsche treffen – Lateinparaguayer sind meist nie Teil vom Problem oder gar die Verursacher.
    Der “Auslaender” will dem Schweizer Eidgenossen eins auswischen und laesst den starken Mann heraushaengen. Lateinparaguayer sind wiedereinmal aussen vor in diesem potentiellen Konfliktfall – gar potentiell zukuenftigem Mordfall.
    Die Begebenheiten im Dritten Reich waren nach Goetz Aly nicht verursacht durch die NSDAP Partei oder die Regierungsform sondern durch den Volkscharakter der Deutschen. Egal ob unter Diktatur oder Demokratie – die Deutschen tun’s wieder. Fragt sich eben nur wann die Schwelle ueberschritten ist. Diese Schwelle nennt sich “Christentum” denn nur das Christentum haelt den inneren Schweinehund im Menschen im Zaum so dass der Mensch gewisse Schranken nicht ueberschreitet. Mit dem Wegfallen des Christentums allerdings sind wieder Tor und Tuer fuer Graeueltaten geoeffnet. Das beginnt meist mit dem Wegfall der Pressefreiheit und asoziierten Freiheiten der Rede- und Meinungsfreiheit.

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  3. Also, ich sehe das so, wenn ich Land kaufe, dann steht es auch im Titel. Wenn es darin steht, kann ich es auch zur eigen Nutzung verwenden. Wenn ich mir das Land aber nur selber angeeignet habe, weil ich es sauber halte und pflege, ist es nicht mein Eigentum. Wenn ich es dann umzäunt habe, weil mein rechtmässiges Eigentum kann ich immer noch entscheiden, was ich damit mache.

    1. So nicht ganz richtig. Vor 14 Jahren beabsichtigten wir ein Stück Land, vier Parteien zu kaufen. Es gab Auflagen der Muni eine “Gemeinschaftsfläche” zu reservieren. Ist wohl hier nach den Gesetzen rechtens.

      1. Sozusagen, ein Stück Land kaufen, zu bezahlen, aber ein Stück davon gehört einem nicht wirklich, außer dass man es zu bewirtschaften hat (Gras schneiden, Müll entsorgen und sonstige Auflagen zB. wegen Brutstätten der Ägypter-Mücken), fremde nette Menschen darauf zu tolerieren hat, die ihre Hinterlassenschaften dem Recycling zuführen, oder auch nicht, und die Subjekte des Munispalidadenhäuschens kostet es nichts, sozusagen grati, und machen müssens auch nix. Diese “Gemeinschaftsfläche” war nicht zufälligerweise für den Sohn, Tio, Hermano oder Primo des damaligen Bürgermeisters reserviert, damit einer von diesen das Recht erhält, es eines Tages zum Vorzugspreis von sagen wir mal grait zu erwerben? Wie ich oben in meinem 1. Kommentar schon geschrieben habe: “Die sind hier nicht dumm. Habe ich gelesen auf Wochenblatt. Und tatsächlich. Zu dieser Erkenntnis bin ich schon längst gekommen.”

    2. Nein du kannst das Land nicht zur eigenen Nutzung verwenden nur weil es dir gehoert. Der Staat kann dir Eigentum wegnehmen wenn man es nicht aktiv nutzt. Also Investoren koennen durchaus mal den Schrecken erleben dass das Eigentum futsch ist weil in Paraguay die Akkumulation von Reichtuemern “nur um zu Haben” gesetzlich nicht gerne gesehen wird. Dir gehoert nur wirklich was du auch brauchst. Es kann schon mal so rumkommen dass du ein zu grosses Grundstueck hast das andere noetiger haben als du. Z.B. im Fall von Oberueber der als Einzelperson (er hat nicht mal ne Frau und schon garnicht 8 Kinder) einen ganzen Berg angeblich kaufte, fuer den ist das Grundstueck zu gross. Sich als einzelner mal ein riesen Ferienparadies zusammenzukaufen kann in Paraguay durchaus mal schief gehen weil eben auch Gesetze dieses eigentlich nicht erlauben. Nur um zu haben etwas zu haben geht in Paraguay eher nicht sondern man muss es zu produktiven Zwecken verwenden. Einzelpersonen die immer mehr Grundstuecke aufkaufen “um zu haben” die werden auch mal schnell ueberfallen oder ins Jehnseits befoerdert um “ausgleichende Gerechtigkeit” zu schaffen. Der alte Schweizer ist ja nicht mal imstande ein vernuenftiges Haus zu unterhalten und dann will er noch der lokalen Community einen Park vorenthalten?
      Meist verkauft man es dem Swizzo gerne fuer teuer und viel Euronen um es ihm dann spaeter abzujagen durch allerlei Machenschaften.
      Sogar Paraguyer leben nicht in so einer armseligen Huette wie dieser Schweizer offenbar. Der Kerl kann sein riesen Grundstueck offensichtlich nicht unterhalten und in den Augen der Bevoelkerung hat er dann zu viel das ihm dann auch gerne wieder abgenommen wird.

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