Ein Skandal ohnegleichen

General Aquino: Sechs Polizisten beschossen sechs Senad-Agenten auf einer illegalen Landepiste in einer Estancia des Cousins von Gouverneur Carlos Giménez. Erst wurde gerechtfertigt, dann entlassen.

Polizeikommandant Walter Vázquez rechtfertigte zu Beginn die Anwesenheit der Polizisten, da sie angeblich bei einer verdeckten Ermittlung teilgenommen hätten. Später ging er einen Schritt zurück und entließ den Polizeidirektor von San Pedro, Cristino Aranda. Dass das alles auf der Estancia eines Cousins vom Gouverneur stattfand, verwundert dabei nicht.

Beschlagnahmt wurden 302 kg Kokain, die eben erst mit dem Flugzeug aus Bolivien kamen und von den hilfsbereiten Polizisten ausgeladen wurden. Der Pilot, fünf paraguayische Käufer sowie sechs Polizisten wurden verhaftet. Letztere sollten Geld dafür bekommen, dass alles reibungslos vonstatten geht.

Die Operation “Espada” begann gestern um 06:50 Uhr, begleitet von Staatsanwältin Lorena Ledesma in einer Estancia in der Kolonie Hugua Guasu, 40 km von General Aquino und 25 km von Choré entfernt.

Die Anti-Drogen Agenten stürmten auf die Landebahn kurz nachdem ein Flugzeug mit der Matrikel CP-3004 gelandet war und diverse Pakete ausgeladen wurden. Es waren wenigstens drei Käufer für das Kokain vor Ort. Als die Agenten in Erscheinung traten wurden sie von den Polizisten beschossen, die alle Tarnuniformen anhatten und sich kurz zuvor mit den Drogenbossen unterhielten.

Nach dem kurzen Schusswechsel, der keine Verletzten hinterließ, ergaben sie sich und erklärten Polizisten zu sein, die eine verdeckte Ermittlung durchführen. Dennoch war diese Aktion von niemand autorisiert und scheint es so nicht gegeben zu haben. Vier der sechs Polizisten haben Vorstrafen. Unter den verhafteten Zivilisten war unter anderem der Eigentümer der Estancia und Cousin von Gouverneur Carlos Giménez. Der Gouverneur gab zu, dass alle Verhafteten seine politischen Helfer waren.

Wochenblatt / Abc Color

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10 Kommentare zu “Ein Skandal ohnegleichen

    1. Sie haben dasselbe Bildchen wie Simplicus-manni bekommen, sind demnach identisch (wie erwartet). Gleiche Email-Adresse verwendet! Wirklich ein Skandal ohnegleichen!
      https://wochenblatt.cc/problem-erkannt-problem-gebannt/#comment-182681

  1. Ich verstehe nicht, weshalb sowas überhaupt noch proklamiert wird? Dieser extrem korrupte Staat kontrolliert doch auch die Medien? Sowas Peinliches würde bei meiner Diktatur nicht ans Tageslicht kommen ? 😉

  2. Doch es wird was passieren ,die werden dekradiert und landen als Straßen Bullen ,und dirigieren Kreutzungen wo sie dann Stauß produzieren von 5 km und mehr in jede Richtung

    1. falsch …. die werden nicht dekradiert … die werden BEFÖRDERT … haben ja quasi das ganze vereitelt samt dankschreiben vom oberboss usw .usw. … hier lauft das alles anders rum …

  3. Schockierend? Überhaupt nicht. Der Gouverneur wurde vermutlich mit diesem Drogengeld erst Gouverneur. Das ist in Paraguay gang und gäbe.
    Dem einzigen, dem was passieren wird, ist der bolivianische Pilot, die anderen werden nach einer Zwangspause woanders wieder eingesetzt.

    1. Philipp, hast Recht und alle welche sich hier so künstlich -nach deutscher art – aufregen, habe den Schuss nicht gehört. Und der Hohn ist, Abdo schon zu bejubeln. Und Hood? ja was für ein Land? ja was denn?

  4. Vier der sechs (Drogenablade-) Polizisten haben Vorstrafen. Auch der Rest ist Normalfall. Leider werden nun alle Beteiligten entlassen.
    Doch der Einsatz der Anti-Drogen-Agenten fallt schwer aus dem Rahmen des Normalfalls, ist aber schön sowas zu vernehmen. Geht doch was im Lande, wenigstens bis zur Verhaftung und Entlassung aller Kriminellen.
    Dabei muss man sich das einmal vorstellen: Da wurde geschossen, naja, ist ja nix passiert, niemand gestorben, da können alle Verhafteten aus dem Dienst entlassen werden. Das schöne ist, dass sie innerhalb zwei Jahren, na, ja, genau wieder da arbeiten, wo, na, genau da als Polizisten.
    Leider kann man den Gouverneur nicht entlassen, der hat gute Amigos, aber man wird ihm sagen, dass er das nicht mehr machen darf. Welch eine Strafe!!!
    Bravo Presidente Abdo, der erste Präsident des Landes! Ich nehme an, seit der Entdeckung Südamerikas bis Presidente Abdo wurde nie so viel getan gegen die Korruption und Drogenhandel, wie in seinem ersten Amtsjahr. Bravo. Weitermachen. Ich beginne mich ja langsam sauwohl zu fühlen, auch wenn andere DÖCHLER das unter im Artikel erwähnten Umständen schon seit einem halben Jahrhundert tun hier im Lande und nun sich wohl langsam nicht mehr so sauwohl fühlen, und das wohl nicht nur weil Bier teurer wird. Echt mal good news.

  5. Hatte mal ein Tagesgespräch mit paragayschen Drogenpolizisten an der bolivianischen Grenze, das waren knochenharte Hunde, gut ausgebildet und recht brachial. Die erklärten mir, dass Bolivien das Kokain eins zu eins mit Marihuana tauschen, gutes Geschäft…noch Fragen?

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