Eine Reise des Terrors

Asunción: Alle Passagiere eines Busses wurden am Montag überfallen. Der Täter fuhr seelenruhig drei Straßenblöcke mit, stieg dann wieder aus dem Bus aus und entkam unerkannt.

Die Passagiere von der Linie 23 mussten am Montagnachmittag die Reise des Terrors mitmachen. Ein junger Mann steigt auf der Straße Artigas ein. Er kramt im Rucksack, als ob er nach Geld suchen würde. Jedoch war die Überraschung groß, als eine Feuerwaffe zum Vorschein kam, anscheinend ein Revolver, Kaliber 38.

Zuerst bedrohte der Täter den Fahrer und dann die Passagiere, ungefähr 10 an der Zahl. Alle mussten ihm ihre Handys aushändigen. Nachdem diese im Rucksack des Räubers verstaut waren, wurde der Busfahrer zum Anhalten gezwungen. Der ganze Überfall dauerte etwa drei Straßenkreuzungen.

Als der Täter aus dem Bus ausstieg, verabschiedete er sich mit einer Geste und ging weiter, als ob er ein normaler Passagier wäre.

Victor Presentado, vom 9. Revier in Asunción, erklärte, dass man dem Täter auf der Spur sei und er bereits vollständig identifiziert sei, dank der Überwachungskamera im Bus. Er bedauerte jedoch, dass nur der Busfahrer Anzeige erstattet habe und sich bis jetzt keines der weiteren Opfer gemeldet habe.

Wochenblatt / Ultima Hora

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

6 Kommentare zu “Eine Reise des Terrors

  1. Nun wird es aber eng für den Dieb. Da Anzeige vom Buschauffeur erstattet wurde muss die Polizei etwas unternehmen und ein wertvolles Protokoll ausstellen. Dann muss sich der Buschauffeur nur noch einen Anwalt leisten können, von Ministerium de irgendwas zu Ministerium de noch-irgendwas rennen und in ein paar Jahren vor Gericht auch noch recht bekommen.

  2. Man muß unterscheiden: 1) das Transportunternehmen und 2) Der Busfahrer. Aus eigenen Erfahrungen weiß ich, daß sich in solchen Fällen meist die Busunternehmen drücken wollen, und die Zuständigkeit auf ihren Busfahrer abschieben. Oftmals stecken auch Dieb und Busfahrer unter einer Decke. Der Busfahrer mag zwar Anzeige erstattet haben, aber wenn er interessiert ist, den Fall im “opareí” auslaufen zu lassen, hat er eine gute Ausrede, nämlich er könne sich keinen Anwalt leisten. Und wenn von den Passagieren in drei Tagen noch keine Anzeige eingereicht wurde, dann wird auch keiner mehr etwas einreichen. Alle werden noch glücklich sein, daß nichts Schlimmeres passiert sind, denn ein Handy kann man ersetzen, das Leben eines Menschen nicht. Das sind die allgemeinen Argumente, warum die Betroffenen oft gerne auf eine Anzeige verzichten wollen.

    1. Stimmt, um Anzeige zu erstatten braucht es auch in PY keinen Anwalt. Anzeigen kann jeder wann er will. Wird auch fleißig vom Polizisten aufgeschrieben und nach ein paar Tagen kann man das Polizei-Protokoll abholen.
      Dazu ist folgendes zu bemerken:
      1) Der Polizist schreibt wie erwähnt alles fleißig auf was man ihm sagt. Selbst wenn einer dich überfallen wollte (zwischenzeitlich Terere mit Röhrchen geniest) ist der Fall für die Polizei erst einmal erledigt (jedenfalls, wenn Ausländer bist, wie das unter den Eingeborenen abläuft kann ich nicht beurteilen, wobei mit einer Million für den Kommissar wahrscheinlich dabei bist). Weder wird deine Aussage geprüft, noch von Amteswegen ermittelt.
      2) Mit dem wertvollen Polizeiprotokoll wird einem empfohlen seine bevollmächtigte Anwältin oder Anwalt zum Ministerium der Kloschüsselreinigung zu entsenden (Ja, der Zusammenhang zwischen Angriff auf Leib & Leben und diesem Ministerium kann ich auch nur marginal erkennen).
      3) Da bleibt die Überlegung, wenn dir bloß die Hand ein wenig weh tut, das Polizeiprotokoll über der Kloschüssel aufzuhängen, viel Geld, Zeit und Nerven zu sparen, oder eben, viel Geld, Zeit und Nerven auszugeben.

  3. Falsch: Die Polizeistation muss die Anzeige innerhalb 24 Stunden der Staatsanwaltschaft vorlegen. Das machen die auch sonst haben die groesseren Aerger (Dienstverfehlung).
    Ansonsten sollte man der Sprache maechtig sein und nicht wie mancher auch noch nach 20 Jahren umherstammeln, denn in dem Falle sind die Polizisten lustlos und wiegeln vielleicht die Sache ab.
    Auch lesen von Protokollen ist sehr wertvoll.

Kommentar hinzufügen