Eine zeitgemäße Schlangengrube

Asunción: Während andere Länder Demokratie leben scheint es in Paraguay langsam vorbei zu sein mit dem Willen des Volkes. Eine beispiellose Kampagne bricht auseinander.

Die „Soll das Volk doch entscheiden“ Kampagne der Colorado Partei, die versucht Cartes weitere Amtszeiten zu garantieren blamierte sich ganz besonders, nachdem bei Abgabe von 366.000 Unterschriften dafür, mehrere gefälscht wurden.

Anscheinend waren einzelne Personen damit beauftragt seitenweise Personen aus den Registern einzutragen, ganz egal ob sie nun dafür waren oder nicht. Es kommt noch schlimmer. Die Parteispitze war sich zu 100% sicher, dass keine Fehler auftauchen werden. Mittlerweile gesteht die Partei zu großen Enthusiasmus ein, der zu Fehlern geführt haben muss. Es wählten Tote, Ausländer, nicht im Wahlregister verzeichnete Personen und Paraguayer, die im Ausland leben und somit zum Zeitpunkt der Aktion nicht anwesend gewesene sein konnten.

Während PLRA Präsident von einem Friedhof spricht – in Bezug auf die Listen sieht es der liberale Abgeordnete etwas humorvoller und erklärte, dass es ihn nicht wundern würde, wenn Unterschriften von Stroessner, Trump und Papst Franziskus auftauchen.

Die Parteien der Opposition haben zudem ein Schreiben an Letztgenannten verfasst, da Cartes nach seinem Aufenthalt in Davos in den Vatikan reist um sich mit Papst Franziskus zu treffen. Das Schriftstück soll das verfassungswidrige Thema Wiederwahl zum Gegenstand der baldigen Unterhaltung machen.

Der Llano Flügel der PLRA, der nur der Colorado Partei nützlich ist, erklärte, dass eine Zulassung Lugos für einen weitere Amtszeit dafür sorgen würde, dass sie im Senat gegen die Wiederwahlpläne stimmen würden. Damit wäre diese Tür für Cartes geschlossen. Doch kurz darauf öffnet sich eine weitere. Wenn Cartes 6 Monate vor Mandatsende kündigt hat die gleichen Voraussetzungen wie Fernando Lugo und ist demnach auch zugelassen für eine erneute Kandidatur.

Wochenblatt / Última Hora / Abc Color