Eisenbahnprojekt ohne paraguayische Beteiligung

Bern: In der Schweiz hat der bolivianische Präsident Evo Morales wichtige Vereinbarungen für die Entwicklung des biozeanischen Zuges unterzeichnet. Paraguay wird bei dem Eisenbahnprojekt nicht erwähnt oder berücksichtigt.

Genannt wird das Projekt der “Panamakanal auf Schienen“. Es gilt als eines der größten Werke dieses Jahrhunderts und soll die Atlantik- und Pazifikküste miteinander verbinden.

Das Treffen in Bern mit Evo Morales und der Bundespräsidentin Doris Leuthard ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft. Der bolivianische Staatspräsident sprach auch mit deutschen und schweizerischen Eisenbahnunternehmen sowie dem deutschen Verkehrsminister Rainer Bomba.

Die Idee, beide Kontinente zu vereinen, ist eine alte Idee, die schon von den spanischen Kolonisatoren angedacht wurde.

Der biozeanische Zug soll, nach dem jetzigen Plan, drei Länder miteinander verbinden. Die Wirkung sei breiter und intensiver in der Region, so die Planer der Route, als eine Verbindung durch Paraguay, Argentinien und Uruguay über die Wasserstraße Paraguay-Paraná oder einer alternativen Eisenbahnroute.

Die Strecke von Ilo nach Santos wird aber auch kritisiert.

Nach Ansicht der Historikerin Paula Peña “ist der beste Weg der Korridor Santos-Arica. Allerdings weigert sich Morales mit Chile zu verbinden und will deshalb den Hafen in Peru nutzen. Es gibt dabei aber technische Probleme, weil Peru ein anderes Zugsystem hat, während die Eisenbahnen von Brasilien, Bolivien, Chile und Argentinien das gleiche System haben“.

Der “Central Bioceanic Railway Corridor“ (CFBC) ist unterteilt in verschiedene Abschnitte. 340 Kilometer führen durch Peru, 1.521 km durch Bolivien und 1.894 km durch Brasilien. Es gibt geographische Hindernisse, wie das Andenmassiv, Hänge, Wasserläufe und Überschwemmungszonen.

Aus diesem Grund interessiert sich Morales für die Schweiz und Deutschland, mit umfangreicher Bahnerfahrung, deren Industrie an der Möglichkeit interessiert ist, sich an dem Bau, der Lieferung und der Wartung zu beteiligen. 10 Milliarden US Dollar soll das Projekt kosten.

Interessanterweise gab es bereits grünes Licht für das Vorhaben durch die Regierungen der drei beteiligten Länder. Das Interesse der ausländischen Investoren ist ebenfalls groß. 2025 soll die Strecke eingeweiht werden, zur Zweihundertjahrfeier der Unabhängigkeitserklärung von Bolivien.

Wochenblatt / DW

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14 Kommentare zu “Eisenbahnprojekt ohne paraguayische Beteiligung

  1. Schade. Knapp an der Grenze zu Paraguay vorbei ist dennoch vorbei.
    Aber positiv ist es allemal die beiden Ozeane miteinander zu verbinden, was an dieser Lage ökonomisch und ökologisch Sinn macht (viele Bananen, Autos, Menschen möchten von Brasilien nach Peru reisen und die Bahn wird mit heißem Wasser angetrieben, welches sich durch Sonnenwärme selbst erhitzt).
    Positiv ist auch, sobald die Eisenbahn da ist kann Mensch den Urwald weiter abholzen, um Städten und Atomkraftwerken platz zu machen, damit nicht so viel von diesem schädlichen Sauerstoff produziert wird. Das waren sich schon die spanischen Konquistadoren bewusst.
    Das ist aber alles gar nicht so wichtig, sondern wichtig ist einzig, dass so wie ein jeder Schwizzer Verkehrsminister zuvor sich auch Frau Leuthard ihr großartiges Wesen durch ein Jahrhundertbauwerk verewigen lassen kann.
    Ganz zu schweigen vom grandiosen Land, in welchem keine grandiosen Nachrichtenlosen Konten geschreddert wurden, in welchem die grandiosen TV-Zuschauer noch über Jahrhunderte über dieses grandiose Schwizzer-Werk mit grandiosen Schwizzer-Wurzeln informiert werden.

    1. Auch wenn nicht jeder einen so humoristisch-intellektuell hochstehenden Kommentar wie Sie abgeben kann und muss, beantworte ich Ihnen die Frage gerne: Na, vom gleichen Ort wie Sie.
      Die Macht der Worte, wessen Sinn nicht jeder zu erfassen vermag, sei aus rechtlichen Gründen von falschen Behauptungen und Verleugnung im Internet gut gewählt: Einige mögen verstehen, andere halt nicht, kommt auf den Bildungsstand des Individuums an.
      Bei Ihrer Wortwahl scheint dieser auch besonders hoch zu sein und dürfte von einem Wortschatz bis zu 10.000! Wörter betragen.
      Verstehen Sie mich nicht falsch, das sollte ein Kompliment sein, ein Wortschatz bis zu 10.000! Wörter ist doch echt viel. Das ist doch ein echter Grund stolz auf sein Herkunftsland mit ganz individueller Geschichtsaufbereitung durch Swizzer Volkspartei (Schwarze Volkspartei Schwizz) zu sein, besonders wenn man sich sehr intensiv mittels Blick.ch damit befasst hat wie Sie.

  2. Warum sollte auch Paraguay in der Trasse beruecksichtigt werden? Zum einen gibt es hier ausser Rindfleisch und Molkereiprodukten nichts nennenswertes, das Projekt wuerde sich durch x Gruende stark verzoegern und Politiker wuerden die Hand aufhalten oder voellig uebertriebene “Aufwandsentschaedigungen” fordern.

    1. Es geht ja nicht nur um den Export, sondern auch um den Import. Nebst Fleich und Molkereiprodukte werden auch Soja, Pflanzenöl und Pellets, chemische Produkte, Getreide, Leder und Lederwaren, Textilien und Kleider, Reis, Zucker und Holzprodukte plus übrige Produkte die 4% vom Export 2015 ausmachten ausgeführt.

  3. Bolivien ist vermutlich wichtiger als Paraguay, weil es grosse Lithium und andere Rohstoffvorkommen hat. In erster Linie soll dieses Projekt soweit ich es sehe, Rohstoffe an die peruanische Küste bringen um diese auch per Schiff nach China und in den schnell wachsenden asiatischen Raum zu bringen.
    Wenn nämlich so wie hier von Brasilien gesprochen wird, dann spricht man wohl von Vale, einem Big Player unter den Rohstoffproduzenten. In Bolivien sind sie noch nicht, aber es würde sich doch sehr lohnen.

  4. 10 Milliarden US$ für eine Bahnlinie vom Atlantik zum Pazifik: Lieber Evo Morales, die Spezialisten von der Deutschen Bahn AG sind gerade fleissig dabei für voraussichtlich denselben Betrag, gerade einmal einen Bahnhof und die dazugehöhrigen Gleise unter das schwäbische Hauptstädtle Stuttgart zu legen. Dazu ein Link zu einem informativem Gespräch über das Thema: https://kenfm.de/der-rote-tisch-winfried-wolf/

  5. Ich kann das nicht verstehen, dass Paraguay nicht in das ganze Projekt miteinbezogen wird!
    Das ganze haette doch als Ergaenzung zu den durch die Cartes Regierung (2013 – 2018) erstellte Eisenbahn Infrastruktur, mit Hochgeschwindigkeitsdampfzuegen und U-Bahnen gepasst, insbesonders das Teilstueck Asuncion – Fuerte Olimpo !
    Die Drogen und die Korruption haetten direkt von Peru nach Asuncion gebracht werden koennen, eine echte Arbeitserleichterung fuer die Schmuggler…..

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