Elfjährige gebiert Mädchen

Bereits am Mittwoch sollte die Geburt per Kaiserschnitt erfolgen, da aber alle Operationssäle belegt waren, wurde der Eingriff um einen Tag verschoben. Am Donnerstag um 08:33 Uhr war es dann soweit. “Komplikationsfrei, wie bei jedem anderen chirurgischem Eingriff”, beschrieb der Direktor des Hospitals “Reina Sofía”, Mario Villalba, die OP. Ein Mädchen mit 3,55 kg hat die Chance zu leben.

Der Mutter gehe es ebenfalls gut, für sie war die Isolierung in den Tagen vor der Geburt schwierig und sie konnte es kaum abwarten, ihr Kind in den Händen zu halten, erklärte die Anwältin der Familie, Elizabeth Torales.

Villalba sagte, man müsse sehen wie sich die Elfjährige in die Mutterrolle einfindet. Er habe eine Reihe weiterer Patientinnen in ähnlichen Situationen, teilweise ebenfalls nach Vergewaltigungen, auch zwei Zwölfjährige seien darunter. Eine der Mädchen komme aus Encarnación und ist in einer viel bedauerlicheren Lage, da ihre Familie sie komplett aufgeben hat. Außer den Ärzten, Psychologen und Lehrern der Institution habe sie niemanden. “Sie sind hier und kämpfen. Es muss in Bildung investiert werden, das ist der einzige Weg”, gab er zu bedenken.

Die Großmutter ist als Komplizin der Vergewaltigung ihrer Tochter angeklagt und verbrachte eine Weile im Gefängnis, mittlerweile ist sie vorübergehend auf freiem Fuß und seit 10 Tagen begleitet sie ihre Tochter. Die Anwältin hofft auf einen Freispruch, da sie vorher mehrfach vergeblich den Stiefvater wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt hatte. Der Stiefvater wurde nach vorübergehender Flucht verhaftet und kann mit bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft werden.

Die Anwältin sprach von Spendenaufrufen in sozialen Netzwerken, die aber sämtlich gefälscht sind. Man nehme gerne Sachspenden, wie Windeln an, da die Familie arm sei, aber auf keinen Fall Geld.

Sogenannte Hilfsorganisationen hatten den Fall missbraucht, um Paraguay zu einer Änderung des Abtreibungsrechts zu drängen, welches nur bei Lebensgefahr den Abbruch der Schwangerschaft gestattet. Mehrere Organisationen, auch internationale Zeitungen, berichteten falsch, für die Mutter bestünde Lebensgefahr und forderten eine Abtreibung, auch gegen den erklärten Willen der Mutter.

Die Großmutter, die kein Spanisch spricht, sagte aus, Mitarbeiter der Organisation Cladem hätten sie einen Antrag auf Abtreibung unterschreiben lassen, den sie zum Zeitpunkt der Unterschrift nicht verstand. Cladem hatte das Land Paraguay bei der Menschenrechtskommission der OEA verklagt, eine Gruppe von Ärzten flog daraufhin nach Paraguay und verkündete, eine Gegenklage gegen Cladem sei angebracht, da deren Angaben schlichtweg frei erfunden oder manipuliert waren.

Zu dem Verfahren ist es bis heute nicht gekommen, uns ist nicht bekannt, dass irgendeine Zeitung, die damals falsch berichtete, ihre Aussagen revidiert hätte.

Quellen: ABC Color, Última Hora

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