Enteignung einer Estancia wäre möglich

Asunción: Die Familie Bendlin, die 1963 von General Stroessner ein mehr als 2.000 Hektar großes Grundstück in der Kolonie Naranjito, im Bereich Ybyrarobana – im Departement Canindeyú, geschenkt bekam, muss dieses jetzt verteidigen. Ex-Präsident Cartes hilft dabei.

Die an der Route 10 gelegene Estancia Pindó S.A. auf dem Grundstück gehört der Familie Bendlin. Der Senat, in dem Cartes keine Mehrheit hat, berät am kommenden Donnerstag über eine Teilenteignung. Seine hauseigenen Medien laufen auf Hochtouren um die Abstimmung zu beeinflussen.

Am kommenden Donnerstag wird im Senat über einen Gesetzentwurf beraten, der 2014 von Abgeordneten der Frente Guasu eingebracht wurde und der die Enteignung eines Teils der Estancia Pindó im Bereich Curuguaty im Departement Canindeyú vorsieht.

Die Senatoren der Frente Guasu forderten die Aufnahme des Gesetzentwurfs, der die Enteignung der Ländereien der Pindó-Estancia zugunsten der Besetzer vorsieht.

Die Schwiegereltern von Horacio Cartes’ jüngster Tochter, Sol, sind die Eigentümer der Estancia, womit alle Gesetzgeber vom Honor Colorado Flügel vorbelastet sind, da alle nur auf Anordnung von Cartes ihre Stimme abgeben dürfen.

Senator Fidel Zavala (PQ) beklagte, dass seine Kollegen von der Linken sehr populistisch seien. “Es gibt alle rechtlichen Argumente und Verfassungen, die man ablehnen kann. Es wäre unsinnig, dies zu genehmigen”, sagte er. “Dies ist ein Verstoß gegen die Verfassung und das Gesetz, dieses Projekt kann auf keinen Fall genehmigt werden”, fügte sie hinzu. Wie jedoch die Ländereien in die Hände der Großgrundbesitzer von heute kamen, will keiner so genau beleuchten.

Die Anwältin Margarita Colmán, Rechtsvertreterin der Agroganadera Pindó S.A., sagte: “Wir hoffen, dass der Senat sich an das Gesetz hält. Das Eingeständnis der Enteignung wird einen schlechten Präzedenzfall im Land schaffen, andere gewaltsame Invasionen werden legalisiert und das Land wird jede Glaubwürdigkeit in den Augen zukünftiger Investitionen verlieren“.

Wochenblatt / Última Hora

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4 Kommentare zu “Enteignung einer Estancia wäre möglich

  1. Also wer vom Großen Diktator Alfons Strössner und seinen Vasallen Land GESCHENKT bekommen hat, den kann man nicht enteignen. Enteignen sagt man, wenn der Staat rechtmäßigen Grundbesitz enteignet. Darum wäre die Rückgabe von Diebesgut ans Volk schon treffender. Aber wenn das Schule machen würde… da gibt es ja noch so einige Nachfahren der Vasallen vom Stössner-Baby… dann wäre die halbe paraguayansiche Dekadenz wohl obdachlos. Des Weiteren, wenn man schon mal ein Luxus-Dach geschenkt bekommt, kann man sich mit dem damit “ersparten” Geld einzwei Hinkel-Gammelen kaufen und ein Autohaus eröffnen und es damit zu echt etwas bringen. Paraguay hätte gut daran getan gleich nach dem Sturz des Großen Diktators Alfons Strössner gleich mal alle GESCHENKTEN Ländereien bzw. Diebesgut wieder dem Staat zu übergeben. Doch mit diesen Leuten ging das große Fressi-Fressi bis heute weiter. Scheint so etwas wie Können zu sein.

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  2. Man sollte es sich nicht so einfach machen, einfach nur etwas sagen, weil man sich äußern will. Es ist oft komplizierter, als man auf den ersten Blick sieht.
    Der Artikel läßt wenig Platz dafür, sich zu äußern, wieder mal ein Artikel, der Emotionen weckt, aber keine genauen Fakten liefert.
    Enteignungen zu machen, das bedeutet Unruhe stiften, ein Land zu teilen. Man sollte gesetzlich vorgehen, dafür muß es schwerwiegende Gründe geben.
    Enteignen ohne zu entschädigen, das würde jeden Investor abhalten, jemals etwas zu investieren, in Paraguay.
    Das fragile Justizsystem hat eh kaum noch einen Ruf, das hätte sich dann auch erledigt.
    Enteignungen machen nur einen Sinn, wenn der Eigentümer nicht seinen gesellschaftlichen Pflichten nachkommt, denn Eigentum verpflichtet.
    Aber selbst in einem derartigen Fall, muß er entschädigt werden.

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