Es gibt anscheinend eine Fresssucht im Land

Asunción: An einer Studie, an der unter anderem auch Paraguay teilnahm, hat sich anscheinend herausgestellt, dass eine Fresssucht im Land dafür verantwortlich sein könnte, warum es so viele übergewichtige Menschen gibt.

Prof. Dr. Julio Torales, Leiter der Abteilung für psychische Gesundheit des Hospital de Clínicas der Fakultät für medizinische Wissenschaften von der Nationalen Universität in Asunción (UNA), bildete das internationale Forschungsteam, das gerade einen Artikel über Esssucht veröffentlicht hat.

In der Expertise weist der Professor darauf hin, dass Esssucht mit Funktionsstörungen im Belohnungskreislauf verbunden sei, wie z. B. Hyperreaktivität bei Exposition gegenüber kalorienreichen Aromen bei übergewichtigen und fettleibigen Personen.

„Ähnlich wie bei der Drogenabhängigkeit haben Menschen mit Esssucht eine beeinträchtigte Selbstregulationskontrolle, die durch eine Deregulierung des zerebralen Kreislaufs unterstützt wird. Darüber hinaus sind Esssucht, Essstörungen und Fettleibigkeit miteinander verbunden“, betonte Prof. Torales.

Die Forscher erörtern in ihrem Artikel die Bedeutung der Erkennung von Esssucht bei Personen, die von Fettleibigkeit betroffen sind und bei Kandidaten für bariatrische Operationen.

„Dies ist wichtig, da berichtet wurde, dass Esssucht die Gewichtsabnahme behindern und die Wahrscheinlichkeit einer Gewichtszunahme erhöhen kann, wenn sie mit Persönlichkeitsmerkmalen wie Neurotizismus und Impulsivität in Verbindung gebracht wird, die auch mit Stimmungsstörungen, Angstzuständen und Suchtverhalten zusammenhängen“, erklärte Prof. Torales weiter.

Zumindest dürften diese Ergebnisse auch Hinweise dazu geben, ob eine sogenannte Fresssucht viele Bürger im Land betroffen hat, die aufgrund dessen an Übergewicht oder sogar Fettleibigkeit leiden.

Die Schlussfolgerung dieser Forschung ist zumindest, dass die Einbeziehung validierter Messgrößen der Esssucht in die klinische Forschung, wie z. B. die Auswertung der Yale Food Addiction Skala, das Verständnis für den klinischen Nutzen dieses Konzepts verbessert hat.

Die Forschung wurde im renommierten “The Journal of Nervous and Mental Disease“ veröffentlicht. Optionen zur Artikelkonsultation finden Sie unter:

https://journals.lww.com/jonmd/Abstract/2022/11000/Food_Addiction__A_Comprehensive_Review.10.aspx

Wochenblatt / Hoy

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4 Kommentare zu “Es gibt anscheinend eine Fresssucht im Land

  1. Schildeberto Jadwiga

    “Esssucht mit Funktionsstörungen im Belohnungskreislauf” fantastisch. Könnte von mir stammen. Und ich habe mit nur kurz durch jungsche und freusche Schundliteratur wälzi wälzl. Dann hat es mir die Gehirnmasse so zusammengezogen, dass ich nicht mehr weiterlesen konnte. Naja, soll ja solche geben, die das durchgezogen haben.
    “Ähnlich wie bei der Drogenabhängigkeit haben Menschen mit Esssucht eine beeinträchtigte Selbstregulationskontrolle, die durch eine Deregulierung des zerebralen Kreislaufs unterstützt wird. ” fantastisch. Darauf wäre ich nie nie von selbst gekommen.
    “Darüber hinaus sind Esssucht, Essstörungen und Fettleibigkeit miteinander verbunden“ phänomenal, wow, bin entzückt.
    “Esssucht die Gewichtsabnahme behindern und die Wahrscheinlichkeit einer Gewichtszunahme erhöhen kann,” wow, überwältigt bin.
    Schlussfolgerung: Weniger und vielfältiger fressen. Das könnte helfen. Naja, ich weiß dat auch nicht so genau, bin ja kein Parawissenschaftler der Daumen*Pi-Fakultät.

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  2. DerEulenspiegel

    Freßsucht ist oftmals die Folge von Frust und führt zu Trägheit, Faulheit und in die Armut. Mir sagte vor einigen Jahren ein Mennonit, kaum daß ich in Paraguay landete, “die Paraguayer kommen zu nichts, denn sie verfressen ihr ganzes Geld”. Da ist wohl etwas Wahres dran.

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    1. Da hat der Mennonit recht.
      Morgens geht man nüchtern aus dem Haus, hat höchstens einen Cocido oder Tereré getrunken.
      Auf dem Weg zur Arbeit kauft man sich dann ein süßes Teilchen, ein Sandwich oder eine Empanada.
      Um 9 Uhr zur Pause, kauft man sich wieder irgend was Süßes oder Fettiges.
      Zum Mittagessen geht man in den Comedor und lässt dort locker 20% der Tageslohnes liegen.
      Um 15 Uhr zur Tererépause gibt es wieder was Süßes oder Fettiges.
      Und auf dem Heimweg kauft man dann unterwegs was fürs Abendessen ein. Meistens auch wieder was Süßes oder Fettiges.
      Alles in Allem wird im Laufe des Tages 3/4 des Tageslohnes in Eßbares umgesetzt.
      Nicht zu vergessen, daß man natürlich auch eine Gaseosa dazu trinken muss.
      Zuhause frühstücken, was für die Pause und fürs Mittagessen vorbereiten und mitnehmen und abends was Gescheites kochen, das ist hier völlig unbekannt.
      Und wenn man die Leute mal genauer beobachtet sieht man, daß sie ständig am kauen sind.

  3. wenn die lebensmittelpreise einmal so steigen wie in der eu, und diese niemand mehr bezahlen kann, ausser natürlich diese sorte menschen ( politiker ) welche dafür verantwortlich sind, dann erledigt sich dieses problem von ganz alleine.