Asunción: Der Vorsitzende des Magisterrates (CM), Óscar Paciello, bezeichnete die Ernennung von Alicia Pucheta als Vertreterin der Exekutive in das außerparlamentarische Gremium als verfassungswidrig. Im Senat bereitete man bereits ihre Vereidigung für den heutigen Mittwoch vor.
Óscar Paciello, Vorsitzender des Magisterrates (CM), sprach über die Ernennung von Alicia Pucheta zur Vertreterin der Exekutive in dem außerparlamentarischen Gremium, die Enrique Kronawetter ablöst.
Paciello sagte, dass man bisher noch keine offizielle Mitteilung zu diesem Fall erhalten habe, dass dies aber nach der Vereidigung durch den Senat geschehen solle.
Auf die Frage, wie er zu der umstrittenen Ernennung stehe, erklärte er, dass sie nicht verfassungsgemäß sei, und erinnerte daran, dass Kronawetters Amtszeit im April 2023 begann und daher bis 2026 hätte verlängert werden müssen.
Er behauptete, dass der Magisterrat im vergangenen April die Vakanz der Vertretung der Exekutive “gemäß den Bestimmungen” mitgeteilt habe, woraufhin Kronawetter ernannt wurde.
Während der Debatte und der Befragung bereitet sich der Senat bereits auf seine Vereidigung vor, die als erster Punkt auf der Tagesordnung der ordentlichen Sitzung für heute vorgesehen ist.
Am vergangenen Montag wurde um 23:00 Uhr das Dekret veröffentlicht, mit dem der Präsident der Republik, Santiago Peña, Pucheta endgültig zum Vertreter der Exekutive vor dem Magistratsrat ernannte.
In dem Dokument wird erwähnt, dass Pucheta das Amt nach “Ablauf des Mandats von Kronawetter” und nicht als dessen Nachfolgerin übernehmen wird, während Ariel Martínez, ehemaliger Innenminister, zu dessen Stellvertreter ernannt wurde.
Alicia Pucheta de Correa war mehr als 35 Jahre lang als Richterin tätig und begann ihre Tätigkeit im Jahr 1971. Sowohl 2007 als auch 2016 war sie Präsidentin des Obersten Gerichtshofs und war die erste Frau, die Ministerin des Gerichtshofs wurde.
Darüber hinaus war sie im Laufe ihres Berufslebens Schreibkraft, Büroangestellte, Sekretärin, Rechtsanwältin, Pflichtverteidigerin, Staatsanwältin, Richterin der ersten Instanz, Mitglied des Berufungsgerichts für Arbeit und des Berufungsgerichts für Kinder und Jugendliche.
Sie hat einen Doktortitel in Rechtswissenschaften, ist Hochschullehrerin und hat sich auf das Kindes- und Jugendrecht spezialisiert. Als Pädagogin war sie auch die erste Frau, die das Amt eines ordentlichen Mitglieds des Verwaltungsrats der Fakultät für Rechts- und Sozialwissenschaften der Nationalen Universität von Asunción (UNA) innehatte.
Im Jahr 2018 trat sie vom Gerichtshof zurück, um nach dem Rücktritt von Juan Afara das Amt der Vizepräsidentin der Republik zu übernehmen. Sie war auch die erste ihres Geschlechts, die dieses Amt übernahm, obwohl sie nur etwas mehr als drei Monate im Amt war.
Zurzeit gehört sie der Bewegung Honor Colorado an, über die sie als Kandidatin für den Senat kandidierte, aber nicht gewählt wurde.
Wochenblatt / Última Hora
Gamma Ray
Ich nehme mal an, dass es auch Cartes Wunsch ist, das diese Oma (wird im Januar 74 Jahre!) noch so einen Posten annimmt. Dann sollen diese Typen anklagen, wenn das verfassungswidrig ist, das hat schon etwas humoriges, wenn jemand das anklagt, der selber wohl nur dank Beziehungen in ein Posten kommt.
Es ist schon irgendwie bizarr, wie eine fast 74-jährige noch in Diensten eines Cartes steht. Die hat doch garantiert schon ausgesorgt. Warum genießt die nicht ihr, vermutlich zu großem Teil durch Korruption erlangten, Vermögen, spielt mit ihren (Ur-)Enkeln, strickt Socken oder geht auf Kreuzfahrt? Offenbar ist die Habgier immer noch riesig groß.
DerEulenspiegel
Die Oma mag zwar selbst nicht viel von Zuwendungen Cartes bekommen, dafür aber sicher ihr Kinder und Enkel.
DerEulenspiegel
Was interessiert die Cartes-Sekte schon die Verfassung? Nun holen sich die Colorados Stück für Stück alle Macht im Staat. War doch vorhersehbar nach diesem Wahlergebnis. Auch der Generalstaatsanwalt wird fallen, davon bin ich überzeugt. Und was kommt danach, was sind die Ziele und Pläne der Colorados? Auf der anderen Seite erobern Drogenkartelle weiter den Markt in PY, bringen ihre “Schachfiguren” langsam aber sicher in Stellung. Kürzlich sah ich einen Bericht über Ecuador an. Einst ein ruhiges und sicheres Land, zwar ebenfalls hochkorrupt wie PY, aber dennoch ein liebenswertes und lebenswertes Land. Und heute? Innerhalb der letzten 5 Jahre wurde das Land in seinen politschen Strukturen von Drogen-Mafias unterwandert, mit Korruption bis in die höchsten Stellen und mit Gewalt, Mord und Totschlag bis hinunter in das einfache Volk. Das Land ist nicht mehr zu erkennen. Viel Verwahrlosung, alles vergammelt, niemand ist mehr auf den Straßen und daheim sicher, die Polizei ist machtlos oder selbst in kriminielle Machenschaften tief verstrickt. So geht ein Land vor die Hunde, weil das “dumme Volk” die Politiker einfach gewähren läßt, ihnen zu viel Macht überläßt. Nachdem ich diesen bedrückenden Film gesehen hatte (und ich kannte von früher her Ecuador, ein wirklich schönes Land) mußt ich leider sogleich an meine Wahlheimat Paraguay denken. Wird Paraguay auch ein solches Schicksal erleiden? Es ist zum Heulen!
DerEulenspiegel
Ich kann es mir einfach nicht “verkneifen”: Kaum wird von mir ein Kommentar veröffentlich, erscheinen ruckzuck zwei Senkdaumen. Mir ist schon klar, wer diese beiden Psychopathen und Freunde von Diktaturen sind! Dennoch, es wird mich ohenhin nicht beeindrucken. Ich halte es mit Helmut Kohl: “DIE HUNDE BELLEN DOCH DIE KARAWANE ZIEHT WEITER”