Der Zug ist abgefahren

Der Leiter der verarbeitenden Metallindustrie (Cime) und Initiator für eine neue Eisenbahn, Ramiro Vargas Peña, der auch zuständig für Restaurierungsarbeiten ist, darunter die Eisenbahnwerkstätten in Sapucai, sagte, dass es traurig sei, ein weiteres Jahr zu warten ohne, dass ein Zug fahren werde. „Einige wollen das nicht, Paraguay macht nur Ansätze ohne konkretes Handeln“, erklärte er.

„Wir haben die Zugstrecke, aber Einige wollen sie gar nicht in Betrieb nehmen, aus welchen Gründen sei dahingestellt. Wenn vor mehr als 150 Jahren Carlos A. Lopez eine der ersten Eisenbahnlinien von Amerika installieren konnte, warum können wir das heute nicht, mit mehr Technik und Fachwissen. Lopez tat das, weil er überzeugt war, dies bringe einen Fortschritt, wir handeln gegen die Geschichte, wieso?“, sagte Ramiro Vargas Peña traurig.

„Jeder, der mit einer neuen Idee kommt, auch mit vielleicht patriotischen Gedanken, oder aber nur den Zug für touristische Zwecke in Betrieb nehmen will, wird im Laufe der Zeit mit immer mehr behördlichen Auflagen konfrontiert, sodass die Initiative einschläft“, erklärte er.

Die Cime hatte schon einmal eine Kampagne gestartet, zur Zweihundertjahrfeier Paraguays, mit Hilfe der letzten Regierung. Die staatliche Eisenbahngesellschaft (Fepasa) sollte eine kurze Zugstrecke, wenige Kilometer vor Sapucai in Betrieb nehmen, aber auch das gelang nicht.

Peña sagte, „es gab mehrere Vorschläge ausländischer Investoren, nicht nur für die historische Strecke, sondern auch für eine moderne Eisenbahn, wir, die Cime, hatte entschieden, diese zu unterstützen. Luis Ruffinelli, ein ehemaliger Hauptmann und Ingenieur, wollte mit ausländischem Kapital in Höhe von 1,2 Milliarden US Dollar eine Linie mit Diesellokomotiven auf den Strecken Encarnación – Villarrica, Villarrica – Ciudad del Este und Villarrica – Asunción in Betrieb zu nehmen.

Beim ersten Projekt gab es schon Gespräche mit koreanischen Interessenten, „dann plötzlich schlief alles es ein, es war aus. Selbst wenn aus Patriotismus gehandelt wird, hat man immer das Gefühl Bittsteller zu sein und es scheint, dass Bestechungsgelder erwartet werden”, sagte Peña.

Quelle: Ultima Hora, Foto: Wikimaps

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6 Kommentare zu “Der Zug ist abgefahren

  1. Mein Vorschlag,schenkt den “Bremsern” dieses Projektes Spielzeugeisenbahnen,vielleicht
    haben sie dann doch “Gusto”! auf eine endlich zu errichtende Eisenbahn.
    Hinter dem Mond leben doch nicht alle,die mit einer Errichtung einer Bahn ihr Interesse,und doch den Weg
    zur Zukunft geben.
    Wenn es schon Investoren gibt,verlangt kein Coima!

    Den “Bremsern! eine gute Zukunft samt ihren Kindern
    das wünscht
    Penicillin

    1. Wer in Paraguay solche Investitionen tätigen will, kennt die kurzsichtige Coima-Gier der Mächtigen nicht.
      Sollte es wider Erwarten doch noch mal gelingen, wird der staatliche Betrieb aus den gleichen Gründen völlig unrentabel sein, weil die Personalkosten alleine grösser sein werden wie die gesamten Ticketeinnahmen.
      Somos orgullosos de ser Paraguayos (ich weiss, ich wiederhole mich).

      1. @Hans Iseli,ich denke daß zukünftige Touristen,Autoreisezüge Gütertransporte,Liegewagen ,Speisewagen,Post,sowie Arbeitsplätze
        in grosser Anzahl etwas bringen würde.
        Natürich werden die Autobußlobby stürmisch dagegen sein -logisch!
        Käme dann auch nach Argentinien und Brasilien sicher ein lohnendes
        Geschäft dazu……aber nun höre ich auf zu träumen!
        Beste Grüße an Sie
        Penicillin

  2. Fast alle “großartigen und großspurigen Träume” enden im Irgendwann und Nirgendwo. Und warum? Es gibt zu viel Träumer, offene Hände und unfähiges Personal. So natürlich auch beim Projekt Eisenbahn. Seit ich in PY bin (11 Jahre) höre ich von diversen Plänen und Investoren für diese Bahn. Solche Beispiele könnte man noch viele aufzählen. An ihren Früchten, nicht an ihren Worten sollen sie gemessen werden.

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