Es wird Probleme beim Wasser geben

Für die kommende Sommerperiode sei die Grundversorgung mit Trinkwasser sichergestellt, aber es werde Probleme mit dem Druck geben, warnte der Leiter der staatlichen Wasserversorgung in Paraguay (Essap), Ludovico Sarubbi.

In einem Interview gegenüber dem Radiosender Kanal 100 sagte der Präsident des Staatsunternehmens, auch wenn das Wasser an sich nicht zum Problem führen wird ist ein anderer Faktor ausschlaggebend.

„Wenn die Nachfrage bei den Verbrauchern steigt, öffnet jeder seine Wasserhähne“, sagte Sarubbi. Viele Leute missbrauchen die kostbare Ressource, die eigentlich dafür bestimmt ist, Menschen mit Trinkwasser zu versorgen, sie nutzen dieses kostbare Nass aber „um am Tag fünfmal das Auto zu waschen oder ihre Häuserwände zu reinigen“, beklagte er.

Wir wissen, dass diese Situation eintreten wird, das verärgert uns, deshalb werde die Bevölkerung aufgefordert, Wasser “rational zu verwenden“, um so den Wasserdruck für Alle zu gewährleisten.

Gemäß Sarubbi haben wir unsere Berechnungen daraufhin ausgelegt, damit Wasser an Nutzer verteilt werden kann, diese Schätzung resultierte aus Erfahrungsparametern andere Ländern, aber im Hinblick auf “den privaten Konsum“ und nicht für “den industriellen Verbrauch“. Überschreiten also die Endverbraucher diese Parameter kommt es zu Problemen.

„Das Unternehmen produziert Wasser für den Verbrauch im privaten Bereich, der kommerzielle Konsum ist nicht gestattet. Das ist das Grundprinzip der Wasserversorgung, nicht nur in Paraguay sondern auf der ganzen Welt. Wasser ist ein Menschenrecht, aber nicht der Service“, sagte der Leiter der Essap.

Dies ist die Proklamation der staatlichen Wasserversorgung, jedoch auch in den ländlichen Regionen herrscht dieses Dogma. Das Wochenblatt befragte Maximino Barbudez, Mitglied einer Wasserkommission in Guairá, die erst vor einiger Zeit das Wassernetz “agua portable“ im Bezirk Paso Yobai installiert hat.

Die Kommission erklärte den jetzt angeschlossenen Nutzern im Vorfeld, das Wasser sei für den privaten Gebrauch, nicht für kommerzielle Verwendung, auch keine Viehtränke, Pool, Felder beregnen oder ähnliches. Sollten Verstöße entdeckt werden, gebe es Geldstrafen.

Quelle: ABC Color, Foto: Saperaud

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11 Kommentare zu “Es wird Probleme beim Wasser geben

  1. “Wasser ist ein Menschenrecht, aber nicht der Service“ – hier bei uns weiß doch kaum ein Paraguayer, was “Service” ist. Für die meisten hier ist Service das schnellstmögliche Erledigen eines Auftrages (notgedrungen, weil man ja Geld braucht), egal wie das Ergebnis hinterher aussieht. Reklamatinen sind “verboten”, weil immer alles “muy bien” ist.

    Wenn die Herren der Essap und auch der kommunalen Wasserversorger die Gelden für die Wartung, Instandhaltung, Ausbau von Wassertürmen und Wasserleitungen ausgeben würden, wäre auch ausreichend Wasser und Druck vorhanden. Da das Geld aber anderweitig abfließt, sitzen die Verbraucher im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trockenen.

  2. Hallo

    wen ich die Aussagen von essap hoere koennte ich grad kotzen!
    Die Wasserversorgung sei gedeckt! das ist eine glatte Luege!!!!!!!!!!!!
    Ich Wohne in Caacupe,da gibt es ganze viertel wo am Tag ueber 12 Stunden das Wasser abgeschaltet ist!
    In meinem Barrio gibt es seit 4 Monaten gerade mal 5-8 Stunden Wasser am Tag,was mir Persoenlich nichts macht,da ich einen 2000Liter Vorratsspeicher habe!
    aber meine nachbarn,durchweg alles Paraguayer halt nicht,da ist nichts mit Duschen nach der Arbeit usw
    und beschwert mann sich bei Essap ,da wird mann nur von Tag zu Tag frech angelogen!
    zuerst hiess es Pumpe muss Repariert werden! Luege wohne keine 50 meter von der Pumpe weg,da wurde nichts Repariert!
    Leitungen werden neu verlegt! Dauer max 4 Wochen!!!
    stimmte auch! nur aus den 4 Wochen wurden 8,! und jetzt aufeinmal soll die Pumpe ein leck inen haben!,soll diese Woche fertig sein!
    auch eine Luege!!!
    normalerweise sollte mann den Mitarbeitern im Essap Buero fuer jede Luge eine Klatschen!mann wuerden die furchterlich aussehen!
    kurz um Essap sowie Ande gehorten normalerweise in Private Hand,dann wuerde sich einiges andern,angefangen bei den lohnen,bis zum nicht gerade schnellen arbeitstempo

  3. Die Essap sollte besser mal ihr marodes Leitungssystem sanieren und Rohrbrüche zeitnah reparieren.
    Wir oft sieht man das Wasser tage-, wochen- oder gar monatelang aus dem empedrado sprudeln ?
    Selbst bei Benachrichtung der Essap interessiert sich dort niemand dafür.

    Wer dann am Ende einer solchen Leitung hängt, hat Pech.
    Bezahlen darf man aber trotzdem.

  4. Da haben wir Glueck in unserem Barrio auf dem Land ausserhalb von Areguá kommt das Wasser mit einem sehr guten Druck und konstant, alle paar Monate wird der Tank gereinigt, aber das ist jeweils nach kurzer Zeit erledigt. Wuerde hier die Muellabfuhr wieder vorbeikommen, wie von der Gemeinde schon lange versprochen, haetten wir hier eigentlich viele Vorteile, da auch die Stromzufuhr in den letzten Jahren gut funktioniert. Bei uns ist es auch nicht so heiss (wegen all den Pflanzen) oder so laut wie in den Staedten, ich hoere hier stundenlang am Tag die Voegel in den Baeumen pfeiffen. Ich stelle immer wieder fest das unter Europaern beliebte IN-Orte wie San Bernardino und Caacupe gar nicht so toll sind.

  5. Der Problem der ESSAP ist das Problem der ANDE ist das Problem des Staatshaushaltes.

    97% aller Gelder werden für Gehälter aufgewendet beim Staat UND ALLEN STAATLICHEN BETRIEBEN!
    Die Herrn “Beamten” bereichern sich ohne Scham und ohne Grenzen. Es wird ALLES genommen, was da ist.

    Für wichtige Investitionen oder ein Erneuern des Stromnetzes oder neue Rohre ist einfach NIE genug Geld da.
    Wird es auch nie sein. Weil ist mehr Geld da, gibt es schon die nächste Lohnerhöhung oder es werden noch 3 Amigos mit no-show (das ist eine Arbeit, wo du niemals hingehst (show) und trotzdem jeden Monat dein Gehalt bekommst) Jobs versorgt.

    Ich denke ganz privat, dies war der Hauptgrund warum Herr Strössner seinerzeit gegangen wurde. Er war einfach viel zu viel Idealist für Paraguay. Er wollte nicht, daß bestimmte Personengruppe sich ALLES unter den Nagel reißen und eben nichts mehr für die wirklich wichtigen Investitionen übrig bleibt. Die gierigen wollten aber alles und deswegen haben wir jetzt 97% der Staatsausgaben für Löhne der Beamten-mafia.

    Wenn sich einer wirklich gut in PY-Geschichte auskennt, oder vielleicht vor 25 Jahren das live miterlebt hat, bitte mich gerne zu korrigieren oder das Bild zu vervollständigen.

  6. 9mm vielleicht kann ich ein wenig das bild vervollstaendigen
    unter stroeessner war alles viel vertikaler. heute klaut der letzte kleine buerohengst-stute.
    unter stroessner hatte das militaerviel mehr einfluss. die begehrsten miltaerbezirke waren die in grenznaehe.der
    zustaendige militaerchef hatte dort das sagen, die untergebenen durften etwas mitklauen.
    nun aber ein paar beispiele ueber direkte beteiligung von stroessner. sein sohn gustavo, alias la coronela, hatte
    ueberall seine haende im spiel beim abkassieren von prozentanteilen. stroessners nebenfrau maria estela legal eignete
    sich zb im zentrum von ciudad del este, damals presidente stroessner, die besten grundstuecke an. sein sohn
    freddy eignete sich riesengrundstuecke in asuncion an, wie zb in trinidad wo noch heute die reste eines prachtbaus
    zu bewundern sind. sein damaliger schwiegersohn humberto dominguez dibb und seine brueder hatten auch ueberall
    ihrer finger drinnen,bevorzugt grossschmuggel.viele hoehere militaers eigneten sich zehntausende von ha land an.
    leute die dort wohnen wurden einfach vertrieben, manchmal unter dem vorwand kommunisten zu sein. stroessner hatte
    auch komplizen wie den argentinischen juden gramont berres, der in dubiose geschaefte verwickelt war. bis heute hat
    paraguay noch schulden bei einer schweizer bank wegen der angeblichen zitrusfabrik in la colmena.
    nach dem sturz von stroessner, uebernahm der rodriguez clan oft unter zwang viele geschaefte des stroessner clans,
    unter fuehrung von gustavo saba, zb canal 9. in dieser sache soll auch lino oviedo grosses geld gemacht haben.
    ich glaube das waere genug. fazit. unter stroessner konnten nur persoenlich ausgewaehlte personen von der korruption
    richtig profitieren. colorado politiker und untere chargen beim militaer und polizei mussten sich mit kleinen dingen
    zufrieden geben.heute klaut jeder so viel er kann, die korruption ist horizontal geworden.
    sicher gibt es leute die ueber diese sache besser bescheid wissen wie ich, aber ich habe einen versuch gewagt.

    1. Danke für die Klarstellung!

      Wenn nur einer und seine Leute sich bereichert haben, blieb vermutlich trotzdem mehr über, als wenn alle sich die Taschen vollstopfen. Klar ist auch, warum die anderen mit der Zeit neidig wurden. Die wollten sich eben auch die Taschen vollstopfen. Das können sie ja jetzt machen.

      Wirft kein besonders gutes Bild auf die hiesige Oberschicht, aber es überrascht auch nicht besonders.

  7. Und was würde passieren, würden sie Ande und Essap privatisieren ?
    Statt der Beamten würden die neuen Eigentümer alles einstecken und alles andere bliebe beim Alten.
    Die Schweine würden wechseln, die Tröge blieben die selben.

    1. Da irren sie Herr TejuJagua.

      Eine private Firma hat immer Gewinnabsicht. Das bedeutet es wird in die Infrastruktur investiert, um später höhere Gewinne zu erwirtschaften. Der Eigentümer hat ein Interesse, daß es seinem Betrieb auf Dauer gut geht.

      Nicht so der Beamte. Er bekommt sein Geld in jedem Fall. Wächst das Geschäft, hat er mehr Arbeit.
      Ihm ist es lieber er nimmt sich heute alles, und morgen bricht der Laden zusammen. Dann kann er zu Hause bleiben und bekommt weiterhin sein Gehalt.

      Das erwirtschaften von Gewinnen ist gut, natürlich und wünschenswert. Der Reichtum und Wohlstand des Volkes kommt IMMER aus den Gewinnen seiner Unternehmen.

      Der Staatsapparat andererseits ist ein Parasit am Volke, der nur Mittel verbraucht ohne etwas produktives zu leisten. Glauben sie nicht?
      Stellen sie sich vor Morgen früh gibt es keine Bauern mehr. Folge: Wir werden bald Hunger leiden.
      Stellen sie sich vor Morgen früh gibt es keine Abgeordneten mehr (oder Minister, oder Verwaltungsbeamte, Steuereintreiber, Steuerberater, Anwälte, Funktionäre etc). Folge: Allen geht es bald viel besser!