Eventuelle Umweltschäden bei Immobilienunternehmen in Caazapá verifiziert

Maciel: Wegen einem vermuteten Schaden im Naturreservat und Feuchtgebiet Isla Susu durchsuchte gestern ein Staatsanwalt sowie Vertreter des Umweltministeriums das Privatunternehmen Reljuv S.A., welches die Urbanisierung El Paraíso Verde vorantreibt.

Am gestrigen Freitag den 13. November erschien der Staatsanwalt Erico Ávalos sowie Angestellte des Umweltministeriums (Mades) am Grundstück der Firma, welche dem Österreicher Erwin Annau gehört und von Juan Joaquin Buker repräsentiert und geleitet wird. Nach Angaben der Tageszeitung Última Hora ist das weitläufige Grundstück für ein Immobilienprojekt oberflächlich bearbeitet wurden, welches für Europäer gedacht ist.

Cristhian Florentín, Sekretär für Umwelt bei der Departementsverwaltung erklärte, dass es Anzeichen für eine Entwässerung durch einen gegrabenen Kanal gäbe, der so nicht erlaubt wäre und die Austrocknung der Zone unterstützt.

Florentín erklärte, dass das Umweltministerium die Staatsanwaltschaft für um die Durchsuchung bat. Laut Daten des Umweltministeriums existiert eine 1.000 m langer und 2 m breiter und tiefer Kanal, der die Isla Susu in ihrer Existenz beeinträchtigt. Die Betreiber weigerten sich dies anzuerkennen. Der anwesende Staatsanwalt erklärte, dass er den Kanal gesehen hat und anordnete diesen binnen 24 Stunden zu schließen. Außerdem kündigte er eine Anklage gegen die Betreiber wegen Umweltdelikten an.

Die Isla Susu wurde 2010 zum geschützten aber auch öffentlichen Bereich erklärt. Es ist ein Feuchtgebiet welches eine der Hauptarterien des Acuífero Guaraní hat, der größten Süßwasserreserve der Welt.

Vor Wochen kam es zu einem Feuer im Feuchtgebiet, bei welchem etwa die Hälfte der 5.000 ha der Isla Susu verbannten. Keiner kann sich erklären wie es dazu kam. Man geht jedoch von Brandstiftung aus.

Das Unternehmen Reljuv S.A. veröffentlichte ein Kommuniqué, in dem es erklärte, dass eine Gruppe, angeführt vom Staatsanwalt Ávalos, bei der Verifizierung des Immobilienprojekts darüber informiert wurde, dass eine Umweltlizenz dafür existiert. Man konnte einen Kanal sehen, von dem die Betreiber des Projektes nichts wussten, welcher aber auf die Anordnung der Staatsanwaltschaft geschlossen wird. Ebenso verwies man darauf, dass die angeforderten Dokumente auf juristischem Weg übermittelt werden. Sollten Schäden entstanden sein, werden diese von der Firma Reljuv S.A. behoben, hieß es am Ende des Schreibens.

Wochenblatt / Última Hora / Staatsanwaltschaft

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4 Kommentare zu “Eventuelle Umweltschäden bei Immobilienunternehmen in Caazapá verifiziert

  1. Jeremia Ritter von Ochs vor dem Berg

    Diese trocknen da wohl ein Nassgebiet aus das den Acuifero Guarani mit Wasser versorgt. Na tolle Propaganda fuer die Europaeer. Das waere das Aequivalent zu wie wenn die Brasilianer das Panatanal austrocknen und das Wasser zu sich umleiten so dass der Paraguayfluss ganz austrocknet. Oder dasselbe oben wo der Paranafluss austrocknen wuerde. Wie waers wenn man das mal mit der Donau machte?
    Jeder meint wohl Umweltschutz gilt nur fuer den Naechsten und man selber zerstoerte ja nur ein klein bisschen.
    Das Gebiet haette man ueberhaupt nicht an Privatleute verkaufen duerfen denn schoene Orte sind meist Oekosysteme die kritisch fuer die Hydrologie sind und jeglicher menschliche Eingriff zerstoert da nur.
    Dasselbe fuer all die Salzlagunen im Chaco die als ehemalige Suesswasserlagunen von den Mennoniten systematisch zerstoert wurden. Wegen, Auffahrten, Daemme und Graeben haben diese Lagunen versalzen. Das waere eventuell nicht passiert haette man wenigstens jede 500 Meter im Weg eine 3 Meter breite Bruecke gelegt und an kritischen Stellen muesste der Weg dann Kilometerweit nur ueber Bruecken laufen so dass das Wasser unten durch kann.
    Bei der naechsten groesseren Flut werden viele Bauernhoefe ganz versalzen weil sie ueberschwemmt werden da die Mennoniten die Wege seit letzten Jahres um wenigstens 20% hoeher gemacht haben – die wirken jetzt wie ein Staudamm.
    Die paar Bruecklein die das MOPC bei der Biozeanischen Ruta legt haben lediglich Symbolcharackter fuer die Presse – von wegen Tiere da unten durchgehen.
    Ostparaguay hat ja meines Wissens nicht so ein Salzproblem wie der Chaco so dass die Umweltsuender damit durchkommen – sonst waeren schon alle Brunnen dort versalzen.
    Die Trockenlegung dieses Wassersickersystems bedeutet dass der Acuifero Guarani Untergrundwasserspeicher sinken wird da eben nicht mehr Wasser dazugefuellt wird.
    Nicht jeder duerfte das Land kaufen das er will.

  2. Ob dort etwas trocken gelegt wurde oder einfach eine Brandschneise gezogen wurde ist fraglich, zumal nicht beschrieben ist, daß dieser Graben in irgend ein wassertableitungssystem muendet?
    Zumindest muss jemand denunziert haben und zusaetzlich Geld bezahlt haben, damit eine umweltbehoerde sich aus dem buero bewegt?
    Interessant waere zu erfahren, wie das dortige oekologische wohnprojekt tatsaechlich laeuft. Ausser den Werbefilmen auf Youtube gibt es fast nichts weiter im Internet.

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