Fall Sopeña: Staatsanwältin, die Haussuchung des Opfers vornahm soll, wenn möglich, vom Fall abgezogen werden

Luque: Der Verteidiger von Mariano Sopeña fordert, dass die Staatsanwältin Stella Mary Cano de Woitas von seinem Fall abgezogen wird, da sie das Haus des Klägers durchsuchen ließ, um “Beweise und Gegenstände” zu finden. Man vermutet, dass falsche Beweise platziert wurden.

Am 21. Dezember führte die Staatsanwältin Stella Mary Cano eine Hausdurchsuchung im Haus der Familie Sopeña durch, “um die Beschlagnahme von Beweismitteln und Gegenständen im Zusammenhang mit der untersuchten Tat vorzunehmen, wie z.B: Vollmachten von Herrn Mariano Sopeña Irala, Dokumente im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten der Firma Formasa S.A., Dokumente, Verträge oder Vollmachten, die Denis Santiago Giménez erteilt wurden, sowie andere Elemente, die für die Ermittlungen relevant sind”, heißt es in dem Durchsuchungsbeschluss, der von dem Gerichtsbeamten Edgar Sosa und dem Strafrichter Julián López Aquino des Strafgerichts für Garantien Nr. 12 von Asunción unterzeichnet wurde.

Eduardo Bernal, der Anwalt von Mariano Sopeña, wandte sich sofort gegen die Staatsanwältin Stella Mary Cano de Woitas und bezeichnete das Verfahren als “lächerlich und sinnlos”, da sein Mandant das Opfer in dem untersuchten Fall sei. Außerdem fügte er hinzu, dass “die von Stella Mary Cano gesuchten Beweise, wie die Vollmacht zugunsten von Denis Giménez, nicht existieren, gefälscht und in die Akte der Staatsanwaltschaft eingefügt werden, um Mariano anzuklagen und so die wahren Schuldigen zu retten”.

Bernal gab auch an, dass Perla Irala, Marianos Mutter und Eigentümerin des durchsuchten Hauses, die Staatsanwältin Stella Mary Cano angezeigt hat. Darüber hinaus werden sie bei den zuständigen Behörden weitere Maßnahmen ergreifen, bis nachgewiesen ist, dass die Staatsanwältin in unverantwortlicher Weise zugunsten der wahren Schuldigen gehandelt hat.

Cano de Woitas untersucht einen Betrugsfall, der von Mariano Sopeña im Juni dieses Jahres angezeigt wurde und dessen Gerichtsakte den Titel “Denis Santiago Giménez Cardozo s/ estafa y otros” (Denis Santiago Giménez Cardozo s/ Betrug und andere) trägt. In diesem Fall geht es um einen falschen Schuldschein über 3 Milliarden Guaranies, der auf den Namen Formasa S.A., ein Unternehmen im Besitz der Familie Sopeña, ausgestellt war. Das Buchhaltungsdokument ist angeblich von Ángel Sopeña, dem 2019 verstorbenen Vater von Mariano, unterzeichnet, aber drei Experten bestätigten, dass die Unterschrift falsch ist und Denis von Cano beauftragt wurde.

“Was die Staatsanwältin Stella Mary Cano vorschlägt, ist völlig absurd, da die Immobilie rechtlich Mariano Sopeña gehört, da er einer der Erben seines Vaters Ángel Sopeña ist”, sagte Bernal. Der Verteidiger fügte hinzu, dass sein Mandant “es nicht nötig hat, einem Dritten Rechte einzuräumen und noch weniger, einen falschen Schuldschein zu erfinden, um sich das Eigentum an einem fast fünf Hektar großen Grundstück anzueignen, das ihm gehört”.

Staatsanwältin Stella Mary Cano durchsuchte das Haus von Perla Irala, der Mutter von Mariano Sopeña. Letztere wohnt seit 2014 nicht mehr in dem Haus.

“Es ist wichtig zu wissen, was Staatsanwalt Cano tun wollte. Wenn ich die Klägerin wäre und sie Informationen wollte, hätte sie darum gebeten und wäre nicht mit zwei Staatsanwälten und acht Polizeibeamten in mein Haus eingedrungen und hätte meinem jüngeren Bruder, der wegen psychiatrischer Probleme für dienstunfähig erklärt wurde, wegen Widerstands mit einer Haftstrafe gedroht. Ich lebe nicht bei meiner Mutter. Ich bin unabhängig, seit ich die Schule abgeschlossen habe”, sagt Mariano Sopeña verärgert.

Ein angeblicher Versuch, “Geld zu waschen”

Die Klage wegen des falschen Schuldscheins wurde von den Rechtsanwälten Miguel Insaurralde und Vicenzo Serrati Bordón (Sohn von Gilda Bodón Roux), den damaligen Vertretern von Formasa S.A., d.h. von Mariano Sopeña, eingereicht. Beide Anwälte sind Teil der Kanzlei Bordón Roux & Serrati Asociados.

Den Informationen zufolge sollen Stella Marys Cano und Gilda Bordón eng befreundet sein, und die Staatsanwältin soll daran arbeiten, die Herstellung von gefälschten Dokumenten zu bereinigen, die angeblich von Bordóns Anwaltskanzlei “BRS Bordón Roux & Serrati Asociados” in Auftrag gegeben wurde.

Wochenblatt / Abc Color

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

4 Kommentare zu “Fall Sopeña: Staatsanwältin, die Haussuchung des Opfers vornahm soll, wenn möglich, vom Fall abgezogen werden

  1. Eine solche Staatsanwältin gehört nicht vom “Fall abgezogen”, sie gehört sofort entlassen und wegen Verdachts der Vorteilnahme unter Anklage gestellt. Bei gesundem Menschenverstand und einem halbwegs intakten Rechtsbewußtsein, kann das doch überhaupt keine Frage sein!

    12
    4
    1. Ja, schon bemerkenswert wie hierzulande – sogar bei bewiesener Unfähigkeit / Korruption / Einflussnahme etc – diese Person sehr oft einfach an einen anderen Fall angesetzt wird. Was mir sich auffällt ist, dass manchmal richtigerweise von Staatswegen Ermittlungen aufgenommen werden, oft aber einfach nichts geschieht und dafür extra jemand eine Anzeige einreichen muss. ZB. wenn in der Staatskasse x Millionen USD fehlen, muss der neue Bürgermeisterin Anzeige gegen den alten Bürgermeisterin einreichen. Das ist hier echt sowas von bescheuert. Ich bin ja keinesfalls für DÖCHLsche Zustände, aber ein bisschen mehr Mühe könnte sich hiesig Staatsanwaltschaft schon geben.

      3
      2
      1. Sie leben sicherlich noch nicht so lange in Paraguay? Die Korruption ist hier tief verwurzelt und wohl kaum aus dieser Amigo-Kultur heraus zu bekommen. Das zieht sich wie ein roter Faden durch alle Gesellschaftsschichten. Niemand hält sich hier an irgend etwas. Nehmen wir das Beispiel “Rechnungen ausstellen”. Verlangen Sie von einem Handwerker mal eine Rechnung. Dann werden Sie blöd bis vernichtend angeschaut als ob Sie ein Verbrechen begangen hätten. Überall im Handel, außer in den großen Einkaufszentren oder Warenhäuser bekommen Sie freiwillig eine Rechnung. Fragen Sie einen Einheimischen, wo Sie am günstigsten z.B. Baumaterialien oder einen Handwerker bekommen. Nach dem Gespräch mit Ihnen hängt der sich sofort an seinem Handy und ruft den empfohlenen Händler oder Handwerker an um schnell für sich eine Vermittlungsprovision zu vereinbaren, die Sie natürlich bezahlen müssen. So läuft das hier im Lande der “unbegrenzten Freundlichkeit und der hilfsbereiten Amigos”.

        7
        1
  2. Jahr 2022...die überleben wollen

    Schon irgendwie auffällig, dass jetzt häufiger StaatsanwältINNEN in Skandalen verwickelt sind. Was braucht man da eigentlich, um das zu werden? Eine besondere skrupellose Vorgehensweise? Und wohl auch eine Art von Vorstrafenregister, um diese Person bei illoyalem Verhalten sofort anzugehen. Soll heißen, ehrliche Juristen werden nicht Staatsanwalt, nur Biester.
    Was macht eigentlich Sandra Ledesma? Gibt nicht mal mehr Stellung zum Fall Bredow.
    Was für ein unglaublich DRECKIGES Pack sich im paraguayischen Unrechtssystem tumelt.

    7
    2

Kommentar hinzufügen