Fleischindustrie offen für Dialog über hohe Preise

Asunción: Der Fleischsektor geht davon aus, dass die Fleischpreise im November wieder ausgeglichen sein könnten, wenn auch nicht auf dem Niveau der Vorjahre. Einem Dialog mit der Regierung wird zugestimmt.

Angesichts massiver Verbraucherbeschwerden über den übermäßigen Anstieg der Preise für verschiedene Fleischsorten hat die Regierung einen Dialog mit dem Privatsektor eingeleitet, an dem sich auch die Fleischverpackungsbetriebe beteiligen, ohne jedoch Preissenkungen zu versprechen.

Der Vizepräsident der paraguayischen Fleischkammer, Korni Pauls (Beitragsbild), erklärte, dass die Vereinigung noch nicht über das Thema gesprochen hat, auch nicht mit den Supermärkten, die sich ihrerseits bereits an das Industrie- und Handelsministerium gewandt haben, um Alternativen zur Verbesserung der Preise zu prüfen.

“Bislang haben wir noch keinen Anruf erhalten, aber wir sind sicher, dass wir uns melden werden. Die Industrie hat sich nie geweigert, die Optionen zu diskutieren”, sagte Pauls.

Er betonte, dass die aktuellen Preise dem Gesetz von Angebot und Nachfrage entsprechen, bei dem zu beobachten sei, dass auch Rohstoffe, Obst, Gemüse und verschiedene Arten von tierischem Eiweiß teurer geworden sind.

“Fleisch bleibt von der Situation nicht verschont, und heute besonders Rindfleisch, weil es intern wenig Rinder gibt, aber das ist jedes Jahr im Oktober normal, weil wir uns zwischen den Ernten befinden. In der zweiten Novemberhälfte gleicht sich das normalerweise wieder aus, weil es mehr fette Rinder gibt”, erklärt er die Faktoren, die er als zyklisch im Viehsektor betrachtet.

Er stellte auch klar, dass die Höhe der Senkung nicht dem Durchschnitt des letzten Jahres entsprechen wird, wie es bei anderen Lebensmitteln der Fall sein wird.

Das von dem Industriellen beschriebene Verhalten deckt sich mit den Schlachtzahlen des Nationalen Dienstes für Tiergesundheit und Qualität, der im September 163.223 geschlachtete Tiere verzeichnete, ein Wert, der nur den Januar übertrifft, der mit 145.610 Rindern, die in die Schlachthöfe kamen, die bisher schlechteste Zahl des Jahres darstellte.

Preise

Nach den vom Sekretariat für Verbraucherschutz in 10 Supermärkten durchgeführten Kontrollen war Oberschale in der letzten Woche mit einem Durchschnittspreis von 44.845 Guaranies pro Kilo am teuersten, sein Mindestwert betrug 37.500 Guaranies, während der Höchstwert auf 49.900 Guaranies anstieg.

An zweiter Stelle lag Rumpsteak, das in der Vorwoche noch an der Spitze der Preisrangliste stand. Nach dem Durchschnitt kostete es in der letzten Woche 44.735 Guaranies.

Ein weiteres Produkt, das im Mittelpunkt der Kontroverse steht, ist Rinderhackfleisch, dessen Preis 40.305 Guaranies pro Kilo betrug.

Wochenblatt / Última Hora

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14 Kommentare zu “Fleischindustrie offen für Dialog über hohe Preise

  1. Korrektur: der internationale durchschnitts Milchpreis ist rund 40% hoeher als in Paraguay. Und nicht nur 37% wie oben geschrieben.
    Also der Bauer in anderen Laendern bekommt etwa doppelt so viel gezahlt fuer die Milch wie der paraguayische Milchbauer. Die Differenz ist eher an die 50%.
    So gar in Deutschland wo die Milchbetriebe reihenweise dichtmachen wegen unrentabel, also zu niedrigem Preis, bekommt der Bauer da rund 21% mehr Preis gezahlt (gewertet am Endverbraucherpreis) als in Paraguay. Also die paraguayischen Milcbauern muesste schon lange alle dichtgemacht haben wenn sie sich nach der Wirtschaftlichkeit richten wuerden. Rentabel ist das schon lange nicht mehr.
    In Neuseeland bekommt der Milchbauer rund 60% mehr Preis gezahlt als in Paraguay. Gemessen daran dass mit dem Endverbrauchermilchpreis der Bauer auch dementsprechend mehr gezahlt bekommt.
    Der Milchpreise in Neuseeland betraegt rund 14000 Gs pro Liter. Davon duerfte der Bauer etwa 9000 Gs/L bekommen. das sind 400% (4mal) bis 500% (5mal) mehr als der Bauer in Paraguay bekommt.
    Sie sehen also dass nur der Dumme noch im Milchsektor unterwegs ist.
    Deshalb kreucht Gustav Sawatzky (ehemaliger Schulze der Kolonie Menno) sofort wieder auf den Posten des Fecoprod/Capainlac Gremiums obzwar er selber einen Milchbetrieb hat – eben das Sitzen auf Posten ist weitaus rentabler als das Verlustgeschaeft eines Milchbetriebes.
    Das ist der Grund warum halb Paraguay einen staatlichen Beamtenposten anstrebt. Die sind eben rentabler als den Dummen weil Produzenten im Privatsektor zu spielen.
    Als Angestellter verdient man heute weit mehr als als Produzent – ausser im Fleischsektor und Dienstleistungssektor (wo man die Preise den Kunden nur ueberstuelpt).

  2. Die schamlose Gier des Menschen, sie kennt keine Grenzen. Man muß in Paraguay aufpassen, das man es nicht übertreibt. Die Menschen wollen essen, keine Hunger haben müssen, sie wollen in ihrer Mehrheit auch Arbeit haben. Man kann ihnen nicht alles wegnehmen.

  3. Sämtlich produzierte Ware kostet in allen Supermärkten genau gleich viel (Keckse, Büchsen, etc). Nur bei was selbst gebastelt ist wie Brot, Cocitos, Fleisch, etc. gibt es Preisunterschiede.

    1. Wenn ich in einem anderen Laden Negra 10 % billiger bekomme als im S6, und ich davon ausgehe, dass der “andere Laden” auch eine Handelsspanne hat, denn der verschenkt das Fleisch ja auch nicht, dann ist die Handelsspanne beim S6 zu groß.
      Wenn ich in einem Supermarkt für die Kiste Munich 72.000 bezahlen soll, aber die gleiche Kiste Munich beim ansässigen Getränkehändler nur 45.000 kostet, dann habe ich einen ungefähren Eindruck bei den Handelsspannen. Die dürften bei 50 % liegen. Das ist Wucher und gehört verboten!

      1. Das stimmt vollkommen. Die Preise sind in den Supermärkten für alles in etwa die gleichen. Dann gibt es noch die schäbigen Comerciales, Bodegas, dort sind die Preise niedriger, vor allem dann, wenn man 3 davon nimmt (Mayorista). Bekommt man auch, wenn man kein Grossist ist. Wenn man bedenkt, dass die Supermärkte noch zu größeren Mengen einkaufen können. Viele Bodegas und Comerciales sind natürlich auch Ladenketten. Es gibt Sachen, die kaufe ich gar nie ein in den Supermärkten. Das sind Higení-Artikel 🙂 (Seife, Zahnpasta und -bürste, WC-Papier), Feuerzeuge um Müllabzufackeln, Keckse (auch wenn es Gott noch nicht geschafft hat Keckspackungen zu machen, die beim Öffnen nicht eine Riesensauerei geben), Fruchtsäfte, Sparlampen, Putzzeugs, Erbsen- und Tunbüchsen, Reis, Tomatensauce und sonst noch ein paar Sachen. Die sind in Comerciales viel billiger. Teigwaren komischerweise nicht. Früchte im Supermarkt, weil die Preise klar sind, die Waage stimmen dürfte. Die Qualität lässt oft zu wünschen übrig. Auf den Märkten wären Früchte und Gemüse wahrscheinlich günstiger, doch weiß man nie was da zusammengerechnet wird. Dann gibt es halt viele Sachen, die bekommt man nur im Supermarkt, haben ein etwas breiteres Sortiment als Comerciales. Die haben immer die gleichen Artikel. Der Stock und S6 hat ein paar Artikel, die man sonst nicht bekommt, aber ist auch oft teurer, Fleisch und alles was sie selbst herstellen (Brotware, Theken). Aber wie kann es sein, dass in den Supermärkten für die gleichen Produkte immer der gleiche Preis zu bezahlen ist. Beim Benzin gehe ich keine Kompromisse ein, da muss das Beste und Teuerste rein, denn so einem alten Auto will ich nicht noch billigen Dreck anbieten. Beim Benzin finde ich die Preise undurchsichtig. Dann hat wieder jede Tanke unterschiedlichen Sprit, 93, 97 Oktan und diverse Additive. Additive brauche ich natürlich nicht, ein Auto braucht nur Bleifrei 95 und gut ist. Okay, die Oktanzahl ist nicht so wichtig, hat nur etwas mit dem Zündzeitpunkt zu tun. Aber wenn das Auto für Bleifrei 95 ausgelegt ist, dann will ich da auch kein Bleifrei 93 drin haben. Es fällt mir jedoch schon auf, dass überall die gleichen Preise fürs gleiche Produkt sind im Paragauy (Ferreterias, Construcctiones etc). Das heißt, dass hier der Markt nicht spielt und sich auch recht wenig Mühe für ein diversifiziertes Sortiment gibt. Überall die gleichen Preise und die gleichen Produkte. Wahrscheinlich gibt es nur ein paar wenig Importeure, wo dann auch die Supermarktketten einkaufen (genau weiß ich das aber auch nicht). Da kann @Martin als ehemaliger Mitarbeiter im Einkauf vielleicht mehr dazu klarstellen.

        1. Ja es sind meist die Importeure die das Problem sind besonders Repraesentanten, also Markenvertreter mit Monopolrecht auf das ganze Land wie z.B. Perfecta die alleinig BMW vertreten koennen, oder wie auch immer die heute heissen. Deswegen ist die Marke Volkswagen immer viel billiger im reparieren.
          Der Markt spielt nicht in Paraguay und es gibt meist nur einen Vertreter der die Ware von Markenprodukten importiert. Diese jagen die Preise hoch.
          Nicks Vorstellung von einem funktionierenden Markt in Paraguay ist reine Wahnvorstellung da er selber ein Wucherer ist (K9 Hunde fuer 10.000 Teuros, teure Maschinenarbeitspreise mit seinen Landmaschinen, etc damit er seinen Prostituierten das Koks in den Hintern blasen kann, etc).

  4. Dieser Korni Pauls ist ein grosskotziger Mennonite aus Fernheim. Das Fleischstueck im Bild soll also Korni darstellen da er angeblich im Beitragsbild zu sehen ist? – da muss Korni sich in Corned Beef verwandelt haben.
    Gerade dieser Pauls macht die Preise des Fleisches.
    Das laeuft so dass er den Abnehmern in Qatar, Erdogan in der Tuerkei, etc erzaehlt man muesse mehr zahlen denn “die Brennstoffpreise seien auch angestiegen”. Daraufhin zuecken die Araber auch schon nur das Portemonnaie da auch sie nur in US Dollars und in Euro denken. Und so laeuft Corned Beef dann schnell zum Handelsministerium und sagt dem Minister “Che die internationalen Fleischpreise sind jetzt gestiegen”. Du hast doch auch ne Fenz Minister, oder?! Mach schnell und verbreite dass die Fleischpreise leider anzuheben sind “denn sie sind international gestiegen”.
    Und so ist der Fleischpreis ein Zirkelschluss der von den Viehzuechtern selber hochgetan wird.
    Mittlerweile sind die Mennoniten gerissener als die Paraguayer in systemischer Korruption werden aber irgendwie nicht dafuer hinterhaeltig ermordet wie es sonst Mode in Paraguay ist.
    Die Grenzen oeffnen fuer Fleisch aus Argentinien und Brasilien aber die Grenzen schliessen fuer den Export von paraguayischem Fleisch. So haben die Viehzuechter keine Handhabe mehr.

    1. Zitat: “Die Grenzen oeffnen fuer Fleisch aus Argentinien und Brasilien aber die Grenzen schliessen fuer den Export von paraguayischem Fleisch. So haben die Viehzuechter keine Handhabe mehr.”
      Ich sage es nochmal: landwirtschafliche Produkte sind eine der wenigen Möglichkeiten Paraguays Waren zu exportieren, weil die im Überschuss produziert werden. Und Paraguay braucht den Export, um an Devisen zu kommen. Oder denkst Du jemand verkauft dir für deine Guaranis ein Auto oder einen Computer oder Maschinen, wenn er für die Guaranis nichts kaufen kann, weil Paraguay die Grenzen für seine einzigen Exportgüter schließt? Du würdest aus Paraguay das nächste Kuba oder Venezuela machen.
      Wie ich schon sagte. Es ist genug Fleisch da. Die Regale sind voll. Und der Handel will das Fleisch auch nicht in den Regalen verfaulen lassen. Wenn sich also niemand mehr Fleisch leisten kann, würde es billiger werden, Das kst der Vorteil des Marktes, dass er eine selbst regulierende Funktion hat.
      Aber da die Menschen das Fleisch kaufen, ist es auch nicht zu teuer.
      Also Fleisch ist reichlich in den Regalen und es wird auch gekauft und vergammelt nicht.
      Alles in Butter! Gezeter wird es immer geben.
      Die Menschen müssen einfach lernen, dass wenn sie die Arbeitgeber erpressen, weil sie mehr Geld verdienen wollen, ohne mehr zu leisten, dass die Waren dann auch teurer werden.

      1. Selbstregulieren (Adam Smith) tut sich da nichts, sondern die Preise werden gesteuert (John Maynard Keynes).
        Das machen ja die Deutschen mit ihren Landmaschinen die sie nach Paraguay verkaufen genauso – ueberrissene Preise.
        Preise haengen von der Religion, also der Gier des Menschen ab.
        Wenn erst dieses nicht mehr gilt:
        Apostelgeschichte 20,35
        “In allem habe ich euch gezeigt, daß man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen soll, eingedenk der Worte des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist glückseliger als Nehmen!”

  5. Die Margen sind gesetzlich auf ein Maximum von 30% festgelegt (BGB glaube ich). Nur finde ich das nicht mehr in den Gesetzen weiss aber dass ich es mal da gelesen habe – wurde wohl gestrichen.
    Zumindest wenn ich nachrechne finde ich oft auch einen Mark Up von 50% beim Einzelhaendler.
    Ja die Marge duerfte bei vielen Haendlern zwischen 50% und 100% liegen.
    Aber dann doch lange nicht immer denn oft sind die Produkte von Amazon in der Tat in Paraguay beim Haendler billiger als wenn es von Amazon USA gebracht wird.
    Ein schweizer Messer Model Spartan kostet rund 189.000 Gs bei Amazon USA + Transport obendrauf, kostet aber bei Hendyla.com rund 210.000 Gs (da bekommt man noch einen Beleg).
    https://www.hendyla.com/deportes/caza-y-pesca/accesorios/navajas/navaja-suiza-victorinox-spartan-91mm-854782.html
    Angeblich beide Neu.
    Es ist billiger dieses blos beim Haendler in Paraguay zu kaufen.
    Dieses Messer von Amazon zu bringen kostet mehr als es beim Haendler in Paraguay kostet.
    Dasselbe mit den Maglites Taschenlampen welche recht beliebt sind da zahlt man zwar beim Haendler in Paraguay noch etwas drauf aber unter dem Strich kostet es mehr diese von Amazon direkt zu bestellen.
    Was macht also den Preisunterschied aus? Ich geh davon aus der Schiffstransport und dann Mengen sowie “Kontakte” beim Zoll oder eventuell Schmuggel. Nur muss man sich die Ware beschauen die man in Paraguay kauft damit die Verpackung nicht offen ist, etc oder diese durch viele Haende ging und beschaedigt wurde.

    1. Vor allem – da der Paraguayer im Allgemeinen nicht so viel Geld hat – machens hier vieles auf Ratenzahlung (Cuotas). Elektrogeräte + 25%, Gebrauchtwagen + ein paar 100% und sonst packens das Zeugs in kleine Beutelchen ab. Hier bezahlen die wenigsten 3-4 Euro für ein Gewürzglas, das kaufens dann in kleinen Beutelchen zu 20g a Mil. Ich meinte doch kalkuliert zu haben, so ein Beutelchen von 20g a 20 Cents ist immer noch billiger als 200g für einen Euro.

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