Für 201 Millionen US-Dollar freigekauft

Río de Janeiro: Der Kopf hinter dem Lava Jato Geldwäsche-Skandal war Darío Messer, ein Geschäftsmann und enger Freund von Ex-Präsident Cartes. Jetzt hat er und seine Familie einen Deal mit der Staatsanwaltschaft und wird sich bald stellen.

Eine prämierte Beichte, wie es in der juristischen Fachwelt heißt, ist das Angebot was er zu bieten hatte und was von Seiten der brasilianischen Staatsanwaltschaft angenommen wurde. Um dies umzusetzen muss die Familie aber tief in die Tasche greifen. Neben einer lückenlosen Beichte bezüglich des Lava Jato werden der Familie alle Besitztümer abgenommen. Neben den Immobilien in Brasilien und Paraguay, die rund 111 Millionen US-Dollar Wert haben sollen summieren sich Konten mit 90,2 Millionen US-Dollar hinzu, die an den Staat übergeben werden.

Die brasilianische Policia Federal hatte Dario Messer seit den Achtzigern auf dem Radar wegen illegalen Glücksspiels und Geldwäsche. Im Jahr 2018, als andere Lava Jato Geldwäscher verhaftet wurden, konnte er fliehen und ist seitdem auf dem Flucht.

Das Untersuchungsteam des Lava Jato Falles fand Messers Telefonbuch in der iCloud. Unter den insgesamt 570 Nummern auf 19 Seiten waren unter anderem Ex-Fußballer Ronaldo Luís Nazário de Lima sowie Ex-Präsident Cartes und weitere Angehörige seiner Familie.

Ein spezielles Erbe in Höhe von 80 Million US-Dollar von Mordko Messer, dem Vater von Dario, an seine Enkel Dan, Debora und Denise muss fast komplett an den Staat ausgehändigt werden. Lediglich 10 Millionen US-Dollar dürfen die drei Kinder zusammen für sich behalten.

Wochenblatt / 5días