Gefängnis ohne Verbindung zur Außenwelt

Emboscada: Wenn auch einigen Opfern von Straftaten oder Richtern solch eine Strafe fernab der Zivilisation gerecht erscheinen mag, ist es hier staatliche Beflissenheit, die zu dem besagten Zustand in Emboscada führt.

Trotz Erweiterung, Erneuerung und Umzug hunderter Häftlinge schafft es die staatliche Kommunikationsgesellschaft Copaco nicht einen Festnetzanschluss zu installieren, mit dem man auch ein Faxgerät betreiben kann. Dieses ist besonders wichtig, da die Mehrzahl der Häftlinge (60%) in Untersuchungshaft sitzen und über den Weg Gerichtstermine, Anhörung und sogar Freilassungen angeordnet werden. Bis dato müssen Copaco Angestellte des Ortes sich persönlich auf den Weg machen, um Nachrichten zu überbringen. Jedoch kam es in der Vergangenheit des Öfteren dazu, dass Mitteilungen entweder nicht übermittelt oder nur zu spät ankamen.

Den Anwälten und Richtern der Hauptstadt bleiben im Dunkeln, ob der Angeklagte zum Prozess erscheint oder nicht. Da auch eine Schließung von Tacumbú geplant ist und ein Umzug nach Emboscada, wäre ein einfacher Festnetzanschluss schon mal von größter Wichtigkeit. Die Übermittlung von Resolutionen, Urteilen und Anweisungen bzw. Termine können anscheinend nicht via Email versendet werden bzw. fehlt das nötige Equipment und geschultes Personal.

Aber auch in medizinischen Notfällen und bei einem Aufstand im Inneren der Anstalt, die 850 Insassen hat, kann nur schwer Kontakt mit der Außenwelt aufgenommen werden. Eine Strafe nicht nur für die Insassen sondern auch für die Wärter.

(Wochenblatt / Última Hora)

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