Gefängnis für minderjährige Verbrecher?

Asunción: Die Welle der Verbrechen in Paraguay reißt nicht ab, es wird nur mit kleinen Pausen darüber berichtet. Je nach Wichtigkeit einer Notiz fällt ein Mord, ein Überfall oder ein Diebstahl vom Schreibtischrand einer Nachrichtenredaktion.

Um einen großen Anteil der Straftäter vors Gericht und hinter Gitter zu bringen, Jugendliche die bereitwillig Verbrechen ausführen ohne Angst vor Strafverfolgung, kam ein Vorschlag eines Gesetzgebers ins Gespräch, das Mindestalter für Anklagen auf 12 Jahre zu senken.

Zwei Minderjährige von 17 Jahren waren Teil der Bande, die eine deutschstämmige Familie in Nueva Germania 17 Stunden als Geiseln nahm. Diese beiden Jungen können nicht angeklagt werden weil sie minderjährig sind.

Ein weiterer Junge ist involviert in einen Drogendisput bei dem ein 15 Jähriger in Caacupemí, Areguá getötet und vergraben wurde. Dieser geständige Täter kann ebenso wenig angeklagt werden.

Diese Verbechen nähren die Furcht der Einwohner. Nach einem Verbrechen dieses Ausmaßes werden sie einfach wieder freigelassen um erneut zuzuschlagen.

Der Abgeordnete der Partei Unace, José López Chávez, detaillierte seinen Gesetzesentwurf der von der Kommission der nationalen Verteidigung, Sicherheit und Ordnung behandelt werden soll. Dieses Projekt soll kurz und knapp das Alter der anklagbaren Jugendlichen auf 12 Jahre senken. Damit soll nicht ein Gefängnis voller Kinder erreicht werden sondern der Unwille etwas Ungerechtes zu machen aus Angst an Strafverfolgung.

„Jeder von uns kann die Kinder in den Straßen sehen, die sich prostituieren und mit Drogen betäuben“, erklärt López Chávez.

Ebenso kann durch einen Strafprozess herausgefunden werden wer die tatsächlichen Drahtzieher eines Verbrechens sind. Bis jetzt sind Aussagen freiwillig und sehr selten zu bekommen.

„Die Polizei sind die Hände gebunden. Sie nehmen sie auf die Wache mit und lassen sie wieder laufen. Die Aussage der Jungen ist nicht rechtskräftig weswegen niemals die Hintermänner betraft werden“, sagt López Chávez.

Der Autor des Entwurfes geht davon aus, dass bei Billigung beider Kammern und des Präsidenten der Drogenverkauf sinkt, prinzipiell an Schulen und Orten mit Minderjährigen.

„Wie sollen die Kinder sonst aus dieser verbrecherischen Spirale herauskommen? Sie spezialisieren sich in Delinquenz. In den großen Städten sehen wir Bandenkriege die Anspruche auf Straßenzüge haben für Drogenverkauf und andere illegale Tätigkeiten. Es wird Zeit etwas zu ändern“ erklärt er.
Am morgigen 2. April wird das Thema in der Kommission des Abgeordnetenhauses diskutiert. Dazu kommen auch Angestellte des Kinder und Jugendlichen Sekretariats.

(Wochenblatt / Abc)

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9 Kommentare zu “Gefängnis für minderjährige Verbrecher?

  1. Wie wäre es mit einem Jugendstrafrecht? Selbstverständlich sollte für Jugendliche andere Strafmassnahmen gelten als für Erwachsene. Doch bei Delikten gegen Laib und Leben müssen auch diese “bestraft” werden sollen.
    Bei Prostitution und Drogenhandel/-konsum sollte bei Jugendlichen eher Hilfe als Strafe angeboten werden.
    Ich könnte ja fast meinen, dass hier in Paraguay das Rad jedesmal neu erfunden werden muss!

    1. Ja hier gib ich dir recht, denn ein Jugendstrafrecht gibts überall auf dieser Welt nur in Paraquay nicht .-)

      finde auch bei schweren Delikten, sollen sie in ein Jugendlager kommen..

      Sonst kann jeder Jugendliche anheuern und Überfälle orginasieren…die eine hälfte gehört Ihnen und der rest meiner Person….gute geschäftsidee .-))

  2. naja…nicht ueberall auf der welt gibt es ein jugendstrafrecht.das problem bei solch jungen straftaetern ist..,das sie sich der konsequenz ihrer tat nicht im klaren sind.ich moechte sie doch eher als opfer bezeichnen.opfer- der strippenzieher die sich oft als familienmitglieder oder falsche freunde etc.entpuppen.fuehr diese faelle moechte ich eher fuehr ein hartes erziehungscamp plaedieren.in faellen des wiederholten strafbestandes und der koerperverletzung mit oder ohne todesfolge sei es nun vorsaetzlich oder nicht,ist mit der vollen haerte des gesetzes zu bestrafen.

  3. Genau. Gefängnis, so mit einsperren und eine Stunde frische Luft pro Tag, ist wirklich nichts um die Jugendlichen wieder auf den Rechten Weg zu bringen. Diese sollten sozusagen einen Jugend-Rabatt erhalten, was aber nicht heisst, dass sie ganz straflos davon kommen. Vorbestraft sollten sie auch nicht sein, was hat denn das Leben mit 20 noch für einen Sinn. Aber es wäre schwierig für die Justiz hier ein Grenze zu ziehen: Jugendliche, die Papis Auto zu Schrott fahren und wohlüberlegtem bewaffnetem Raubüberfall sollte nicht gleich behandelt werden. Hm, problematisch, wie machen es andere Länder? Jugendstaatsanwaltschaft?

  4. komisch,alle überlegen, wie die Folgen zu bekämpfen sind, aber keinem fällt ein, sich mal um die Ursachen zu kümmern. Hätten diese Jugendlichen was zu Fressen und jemanden, der sich richtig kümmert, bräuchten die auch Keinen umlegen. Aber dazu müsste man sich um die Lebensumstände der Armen kümmern, und wen interessiert das schon? Wie wärs denn damit, wenn die Reichen, welche sich all das Geld in die Taschen stopfen, mal ein klein wenig für die Armen abgeben würden? Hahaha, ich weis, das ist noch utopischer als rechtschaffene Politiker 🙂

    1. Bin 100% Ihrer Meinung. Doch wie in Europa: Auswirkungen bekämpfen, Ursachen ignorieren. Wir sind glaub beide keine Politiker oder Beamte, oder?
      Vielleicht müsste man bei der Bildung der Politiker und Beamten anfangen?
      Von oben stinkt der Fisch. ex-Bischof, ex-Physiker und ex-Militärköpfe und abverreckte Kunststudenten haben solche Posten inne.
      Wie soll ein Mann der Kirche ein Land führen? Vom “Wissen” aus der Bibel? (Glauben ist nicht wissen). Wie soll eine kommunistische Physikerin ein Land führen? Physik ist hierfür keine geeignete Wissenschaft. Wie soll ein Militärkopf ein Land regieren? Im Befehlston? Haben doch alle von Tuten und Blasen keine Ahnung, doch nicht jeder kann ein Barak Obama sein 🙂
      (ja, ich weiss, es gibt auch noch ein Parlament, welche über die vom Regierungschef entworfenen Gesetze beraten und abstimmen. Doch woher kommen diese Leute? Abgehobene Akademiker zB. Rechtsanwälte, welche das einfache Volk nicht verstehen können und sich vom verdeckten Couvert der Lobbyisten leiten lassen?). Die Demokratie wird nie Gesetze und Regelungen hervorbringen die dem ein Ende setzen und ein sozial-ökologisch gerechtes System herstellt!

  5. Den meisten paraguayischen Jugendlichen geht es im Gefängnis doch nicht schlechter als zu Hause und sie befinden sich unter Ihresgleichen . Deshalb ist den Jugendlichen der Knast wurscht. Man sieht doch öfters im TV wie fröhlich die hinter den Gittern rumtanzen. Der Knast hierzulande ist keine Abschreckung für Paraguayer

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