Gigantische Einbußen für Paraguay

Asunción: Zwischen 1985 und 2016 erhielt Paraguay 4,3 Milliarden US Dollar für die entsprechende übertragene Energie von Itaipú. Mit den derzeitigen Preisen auf dem brasilianischen Markt hätte die Summe jedoch zwischen 36,9 und 103,3 Milliarden US Dollar liegen müssen.

Die Schlussfolgerungen stammen aus den Forschungen des paraguayisch-amerikanischen Forschers Miguel Carter über das paraguayische-brasilianische Profil der Unternehmensgesellschaft von dem binationalen Wasserkraftwerk Itaipú.

Mit der Datenbank, die Carter entwickelte und mit den offiziellen Zahlen von Itaipú anlegte, war der Grundstock für eine umfangreiche Analyse gelegt. Carter nahm noch weitere Auswertungen vor, wie unter anderem von der Nationalen Energie Agentur in Brasilien (ANEEL), von dem “Vale Columbia Center“ (Jeffry Sachs) und “herausragenden Spezialisten sowie lokale Ökonomen“ usw. Daraus kann man schließen, dass Paraguay in diesen 31 Jahren, laut den brasilianischen Großhandelsmarktpreisen, ohne Zweifel die Summe von 36,9 Milliarden US Dollar erhalten hätte.

Wenn die paraguayische Energie auf langfristige Notierungen von Wasserkraftwerken in Brasilien angewandt worden wäre, hätten 54,5 Milliarden US Dollar Paraguay entsprochen. Fast die gleiche Zahl ergibt sich, wenn man die Werte für das Segment im industriellen Verbrauch hernimmt: 60,5 Milliarden USD. Vergleicht man die nationale Energie mit den Preisen für ein Barrel Öl so kommt ein Wert von 103,3 Milliarden USD zustande, wenn die Preise der Verbrauchskategorie des brasilianischen Strommarktes verwendet werden.

Die Analyse von Carter hörte nicht bei der Quantifizierung des Energie-Reichtums auf, den Paraguay bei Itaipú verlor, sondern konzentrierte sich auch darauf, Zahlen zu den sehr hohen Opportunitätskosten zu bringen, indem Werte mit einbezogen wurden, die den vertragsschließenden Parteien entsprechen. Dabei ging es vor allem um das Mandat, also den fairen Preis, den Brasilien eigentlich hatte versprochen zu bezahlen, auf die Seite anzuwenden, die ihren Überschuss auf die andere übertragen hat, nämlich Paraguay.

Wochenblatt / ABC Color

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

5 Kommentare zu “Gigantische Einbußen für Paraguay

  1. Bei diesen Berechnungen wird gerne übersehen, dass Paraguay zum Bau von Itaipu weder Kapital noch Bürgschaften für die notwendigen Kredite geleistet hat. Selbst der 50 % Kapitalanteil Paraguays am Grundkapital wurde von Brasilien vorfinanziert. Auf einen einfachen Nenner gebracht hat Paraguay nur die Hälfte des Wassers des Grenzflusses beigesteuert. Unter diesem Gesichtspunkt ist Itaipu für Paraguay wirtschaftlich viel interessanter als für Brasilien, da Paraguay keine eigenen Kraftwerke mehr bauen musste und auf absehbarer Zeit genügend Energie zur Verfügung hat.

  2. Der Bau der beiden Wasserkraftwerke von Itaipu und Yacreta dessen Verträge unter den jeweiligen Militärregierungen ausgehandelt wurden war eine massive Entwicklungshilfe für das kleine Paraguay. Die Ländereien und Gebäude die durch die Stauseen unter Wasser gingen wurden entschädigt. Da Paraguay Anrecht auf 50 % der Stromerzeugung beider Kraftwerke für den eigenen Verbrauch hat, aber nur zu einem geringen Teil nutzen kann ist eindeutig Versagen der nachfolgenden Regierungen und der staatlichen ANDE. Doch darauf kommen wohl die „Experten“ gar nicht. Wie sagt doch das Sprichwort: „ Wessen Brot ich esse dessen Lied ich sing. „

    1. Teile im Grunde Ihre Meinung Ramon. Bezüglich des “Versagens” der Nachfolgeregierungen und der ANDE zum Landesstromverbrauch darf man auch den Konsumenten nicht vergessen. Ob Letzterer z.B. mit Holz, Gas oder Strom kocht ist sein freier Entscheid, womit er Teil des “Versagens” wäre.

  3. Paraguay giebt nur die haelfte vom wasser,was da sowieso lauft frei und umsonst;Brasilien ist financial verantwortlich fuer das wasserkraftwerk; bis zum jahr 2023 hat Paraguay nichts zu erwarten als energie vom kraftwerk soviel sie benoetigen, so der vertrag von Itaipu.Hoert sich oftmals so als ob paraguay das ganze project bezahlt hat und brasilien ihnen berauben tut,ist gerade umgekehrt.

Kommentar hinzufügen