Wein aus Paraguay

Die Geschichte des Weinanbaues in Paraguay begann bereits vor fast 100 Jahren und hat ihre Höhen und Tiefen. Der Schwerpunkt lag und ist immer noch in der Kolonie Independencia, im Südosten von Paraguay im Departement Guairá.

Die ersten Siedler kamen aus Baden Württemberg, einer Hochburg des Weinanbaues. Hier ist Weingenuss eine Art geschütztes Kulturgut. Daraus lässt sich folgern, dass man auch in Paraguay mit dem Weinanbau begann. Große Kellereien wurden aus dem Boden gestampft und Reben gepflanzt. Es waren einmal 4.000 ha. Heute sind es nur noch an die 200 ha. Was ist also passiert?

Es gibt für einen Niedergang nicht immer nur ein Problem, die Faktoren hier sind vielfältiger. Weinreben brauchen Sonne, Wärme und Licht, sie brauchen ausreichend Wasser und einen kalkhaltigen oder lehmigen Boden. Diese Einflüsse müssen aber ausgeglichen sein, nicht zu viel und nicht zu wenig. Die klimatischen Ereignisse können aber extrem werden und dann kommt das Gleichgewicht durcheinander.

Auch der Gärprozess braucht moderate Umwelteinflüsse, auf keinem Fall große Hitze. Dies alles kannten die ersten Siedler nicht, aber sie stellten sich den Herausforderungen und bis in die 70er Jahre konnten sich noch einige Weingüter halten. Im Laufe der Zeit boten sich aber andere Anbaumöglichkeiten, Yerba, Zuckerrohr und ähnliche. Da diese einfacher zu bewirtschaften sind und auch höhere Erträge bringen schwenkten viele Kolonisten um.

Wie soll nun guter Wein ausschauen, dazu hätte der Winzer verschiedene Möglichkeiten, dem Wein Qualität zu verleihen. Er kann durch Biodiversität im Boden diese steigern. Dazu gehören zum Beispiel naturnaher Anbau und die Ansiedlung von Nützlingen. Eine weitere Maßnahme ist die Ertragsreduzierung. Bei dieser sogenannten “grünen Lese“ werden Teile der Trauben vom Stock abgeschnitten, damit die Anderen besser reifen können. In dem Fall bedeutet dies, dass zwar weniger Trauben geerntet werden, diese aber mehr und konzentriertere Stoffe enthalten.

Der Winzer hat aber auch andere Möglichkeiten, als nur die Arbeiten in der Weinkultur zu beeinflussen, insbesondere bei denen im Weinkeller. Mit einer verzögerten Gärung bei niedriger Temperatur kann er die Weißweine beeinflussen. Lässt er aber hingegen die Rotweine auf der Maische länger gären, gibt er diesen mehr Kraft und Fülle. Das sind alles Faktoren, bei denen Qualität messbar wäre, entscheidend ist jedoch immer, der beste Wein ist der, der einem am besten schmeckt.

Auch die Wissenschaftler proklamieren, Geschmack ist fühlbar. Deshalb gibt es verschiedene Geschmacksrichtungen, eingeteilt in trocken, halbtrocken, feinherb, lieblich und süß. Diese sind ein wichtiger Hinweis auf dem Etikett. Als „trocken“ wird ein Wein bezeichnet, der maximal 9 g/L Restzucker haben darf, Für diese Weine gilt der typisch, tendenziell, eher herber Geschmack. „Halbtrockene“ Weine schmecken schon süßer, sie enthalten bis zu 18 g/L Restzucker. Mittlerweile gibt es aber neue Kategorien, „feinherb“ ist dabei, den Begriff „halbtrocken“ abzulösen, dies zumindest in der Europäischen Union, es wird hier zu Lande noch etwas dauern. Die Definition von „feinherb“ lautet, der Wein zeigt einen Hauch von Süße und hat trotzdem eine frische Säure. Alle Weine, die als „lieblich“ bezeichnet werden liegen über 18 g/L Restzucker.

Es gibt sicherlich noch gute Weine aus Paraguay, man muss sie aber suchen und finden.

Quelle: Wikipedia: Wladyslaw Sojka

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1 Kommentar zu “Wein aus Paraguay

  1. Mir ist eigentlich nur Herr B. bekannt und seine Weine waren trinkbar. Die anderen Getraenke verdienen das Wort Wein nicht, eher weinaehnliche Getraenke.
    Spielt aber bei den Paraguayern keine Rolle, denn die schuetten ja in den besten Wein auch noch Coca Cola.

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