Hausangestellte: Schändliche Diskriminierung

Asunción: Die Entscheidung des Senats, dass Hausangestellte Anspruch auf 100% des gesetzlichen und aktuellen Mindestlohns haben, legt erneut ein hohes Maß an Diskriminierung auf den Tisch, das in Paraguay existiert.

Es war etwas Normales und keine fragwürdige und beschämende Haltung derjenigen, die weiterhin darauf bestehen, das Land in Kategorien zu unterteilen und diejenigen, die ihrer Meinung nach auf der untersten Stufe stehen, ohne Rechte und ohne Schutz auszulassen.

Es gibt immer noch eine Mehrheit, in der das “Hausmädchen” als minderwertig erachtet wird, die in ihrem Dienst und in vollem Ermessen steht, ohne ein anderes Recht zu verdienen, als zu versuchen, mit den Krümeln, die auf sie geworfen wurden und einem Hungergehalt zu überleben. Sie wurden im Laufe der Zeit schließlich zu Sklaven, ohne Gehälter und ohne Rechte.

Diejenigen, die über den Mindestlohn empört sind, sagen, dass Hausangestellte viel mehr verdienen, weil sie neben dem Gehalt eine Wohnung und Lebensmittel erhalten. Einige erwähnen sogar, dass sie ihnen Frühstück, Mittag- und Abendessen gaben, was deutlich macht, dass man viel mehr als die gesetzlich erlaubten 8 Stunden arbeiten könne und sie so als Sklaven wirken, weil die Hausangestellten 24 Stunden am Tag verfügbar sein müssen.

Paraguay sollte eigentlich das letzte Land sein, das gerade ein Gesetz erlassen hat, in dem es die Hausarbeit schützt und ihm die gleiche Würde gibt wie andere Arbeitnehmer im Land (zumindest diejenigen, die den Mindestlohn verdienen, den nicht einmal 50% der Arbeiterklasse bekommen). Der Rest hat diese Arbeiter lange Zeit “gewürdigt“ und ihnen ein Gehalt gegeben, das ihren Bedürfnissen entspricht.

In Paraguay arm zu sein, ist eine Schande. Schlimmer noch, es ist ein Verbrechen. Die Menschen, die in der Flut der Hochwasser überleben müssen, ohne Dach, ohne Land und ohne die Möglichkeit, ihren Kindern ein anständiges Leben zu geben, müssen nicht nur ihr Schicksal ertragen, sondern auch die Intoleranz und Diskriminierung derer, die glauben, sie seien Herrscher über die Armut. Denn sie haben nicht den notwendigen Mut, um sich den wahren Verbrechern zu stellen, die in einer Decke der Straflosigkeit geschützt sind.

Mit dem neuen Mindestlohn für Hausangestellte wird sich vieles ändern. Selbst wenn sie klagen und sich beschweren, müssen diejenigen, die es sich nicht leisten können, daran gewöhnen, ihren Dreck selbst aufzuräumen und ihre Ansichten zu ändern, was ihnen sogar zugutekommen könnte.

Und für die Angestellten sind sie nun in vielerlei Hinsicht unschlagbar. Es gibt keine 24 Stunden ununterbrochener Arbeit ohne Rechte, ohne Krankenversicherung, ohne Zeit zum Lernen oder Leben. Jetzt können sie stundenlang an verschiedenen Orten arbeiten und ordentlich Geld verdienen. Und sie werden zu dem, was sie immer sein wollten: Anerkannte Menschen, mit den gleichen Rechten und Chancen wie alle anderen Arbeitnehmer.

Wochenblatt / ADN Paraguayo

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14 Kommentare zu “Hausangestellte: Schändliche Diskriminierung

  1. Natürlich gehört Kost und Logis dem Lohn angerechnet, schließlich könnte man das Zimmer weitervermieten.
    Ich sehe das Problem nicht: Sollen einen Mindestlohn machen für alle und wenn in PY die 48 Stundenwoche gilt, dann Mindestlohn für 48 Stunden, abzüglich Kost und Logis, wem das nicht passt kann auf Kost und Logis verzichten, den ganzen Mindestlohn ausbezahlt haben und selbst für Kost und Logis aufkommen.
    Also 350 USD pro Monat dürften wohl nicht zu viel sein. Dann muss aber der Lohn für ähm ausgebildete und qualifizierte Mitarbeiter steigen. Hat in der Sowjetunion schon nicht funktioniert, dass ein Bauer und ein Hochschullehrer gleich viel verdient.
    Der Wurm liegt aber schon im PY-Staatsapparat bei viel zu vielen ineffizienten Staatsbediensteten und einigen, die sich mächtig aus dem Rest des Trögchens des Steuerzahler schamlos bedienen.

  2. Ein extrem einseitiger und linker Artikel. Kein vernünftiger Mensch lässt seine Hausangestellten 24 Stunden arbeiten. Ebenso wird unterschlagen, dass die Hochwasseropfer gar nicht aus ihrem gefährdeten Gebiet umziehen wollen. Dagegen jedes Jahr bei Hochwasser offizielle Unterstützung erwarten.
    Jeder Mensch ist frei in der Entscheidung der Berufswahl und keiner wird gezwungen Hausangestellte oder Gaertner zu werden. Eine Hausangestellte lebt aber sicherlich besser und entspannter als eine Angestellte im Supermarkt die Regale einräumen muss, sich um Unterkunft, Essen und täglich 1 – 3 Stunden für An- und Abfahrt vom und zum Arbeitsplatz in Kauf nehmen muss.
    Wer dauernd Wechsel der Hausangestellten hat und vielleicht auch bestohlen wird. ist eben kein guter Arbeitgeber oder Menschenkenner. Die guten Arbeitgeber haben eben jahrelang die gleichen Angestellten die fast Familienmitglieder geworden sind.

    1. @ Ramon, in der Berufswahl ist in Paraguay nur derjenige frei der Geld hat. Alle Übrigen müssen sich mit dem zufrieden geben, was ihrer geistigen Entwicklung und Unterordnungsfähigkeit entspricht.

      1. Sehr richtig. Deshalb habe ich das weiter unten mit relativ bezeichnet. Noch dazu braucht derjenige mit genügend Geld gar keinen Beruf, aber leider erschaffen sie sich noch gutbezahlte Präsentierposten und die kommen dann auch mit, man hätte ja das und das nicht als Beruf wählen brauchen, dürfen etc.. Fazit also ist, dass es um Leistung und Können nur am Rande geht, aber genau das wird ignoriert, ja sogar brutal abgestritten.

      2. @ Flitzi: Absolut falsch. Ich kenne viele Paraguayer aus sehr armen Verhältnissen die sich durch Fleiß und Ausdauer zu Unternehmer entwickelt haben. Oft waren sie einige Jahre in Argentinien, lernten dort ihr Handwerk und zu arbeiten, kamen zurück hatten dann hier Erfolg.
        Hierzu drei Sprichwörter die auf der ganzen Welt Gültigkeit haben :
        „Wenn das Wörtchen „ wenn“ nicht wäre, wäre ich Millionär.“
        “Ein jeder ist seines Glückes Schmied.”
        “Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige”

        1. Es bleibt relativ, weil die Sprichworte eintreten können aber nicht müssen. Auch der Reiche kann alles wieder verlieren, aber sie haben es nun mal von Beginn an wesentlich leichter, richten es sich wo sie können und regieren auch die Welt. Daher haben sie mehr Zeit Sprichworte zu erfinden.

  3. Dieser Artikel ist wirklich nur polemisch.
    Welche Hausangestellte arbeitet 24 Stunden täglich?
    Ja, dann werden eben viele amas de casa zukünftig ihren Dreck selber wegmachen.
    Währenddessen kann die diskriminierte, jetzt arbeitslose Hausangestellte zuhause bleiben und jammern, daß niemand sie mehr einstellen will.
    Ist es vielleicht außer mir noch jemandem aufgefallen, daß je höher der Mindestlohn stieg/steigt, immer weniger Angestellte in den Läden zu finden sind?
    Wo man noch vor wenigen Jahren auf Schritt und Tritt von Verkäufer(innen) “verfolgt” wurde, muß an sie heute suchen.
    Aber egal, Hauptsache es kann gegen die bösen “Reichen” gehetzt werden.
    Einige meiner Nachbarinnen, die früher als Haushalthilfe oder Verkäuferin arbeiteten, sitzen inzwischen zuhause.
    Sie wurden entlassen, eine neue Anstellung finden sie nicht.
    Zu teuer.
    So geht es aber nicht nur den Frauen, auch die Männer sind betroffen.
    Wo früher in einer Baufirma 10 Maurer beschäftigt waren, durften nur 4 oder 5 bleiben.
    Da dauert der Hausbau halt ein wenig länger, igual nomás.

    1. Man bot mir einen Job als deutscher Pädagoge 3 x wöchentl. von 7.00 h – 17.00 h minus Mittagspause zu einem erbärmlichen Lohn an. Fahrzeit mit dem Auto tägl. ca. 2 Std. /Benzin- und Verschleisskosten ohne Vergütung/erwünschte Bekleidung selbst zu finanzieren/Vor- und Nachbereitung des Unterrichtsstoffes ohne Vergütung. Abwesenheit von Zuhause drei komplette Tage. Klarer Fall, ich hätte eine Hilfe für Haus-, Garten- und Tierversorgung engagieren müssen. Bin ich blöde? Gehe ich arbeiten, um mein sauer verdientes Geld für Haushaltshilfen, die kaum weniger verdienen als ich, zu investieren? Nein danke, da mache ich meinen Dreck alleine weg und überlasse die Kinderchen dem paraguayischen Fachpersonal.

  4. Privatisieren heisst Mitarbeiter abbauen. Das Heer der Arbeitslosen wird immer größer. In Paraguay würden wirkliche Modernisierungen oder Privatisierungen ein Chaos auslösen welches den Dachler wohl zur Flucht animieren würde.
    Der Spruch man hätte ja nicht das oder das werden müssen, ist nicht falsch, aber relativ und wird zumeist von jenen genutzt, welchen die vorteilhafte Geburt die Entscheidungen abgenommen hat.
    Das Problem für mich ist, dass überhaupt keine Politik für den Kleinen gemacht wird. Das little bit von angeblichen linken internationalen Arbeitnehmerparteien ist Schema F, also man kennt es schon aus anderen Staaten und endet damit, dass die Grenzen aufgemacht werden. Noch mehr Konkurrenz und Lohndumping hilft dem Kleinen genauso wie schnell steigende Immobilien und Grundstückpreise oder Mieten. Ganz sicher ja. Diese Parteien sind maximal ein Ableger der Großen und können daher nichts bringen.
    Man kann hier um den heissen Brei reden, das tut man ja auch vortrefflich gut, aber helfen würde nur ein Grundgehalt von dem man wenigstens existieren kann und die Hauptaufgabe des Staates wäre darauf zu achten, dass gar nicht zu viele geboren werden. Ein Geburtenproblem habe ich nicht nur wenn pro Frau 7 bis 12 Kinder geboren werden sondern auch wenn die Arbeitslosenraten hoch sind und immer höher werden.
    Jetzt wird kommen Überwachungsstaat, Polizeistaat nicht human zu wenig wirtschaftsliberal, weil nicht auf ewiges Wachstum aufbauend?Ja, ok und eure Lösung?
    Was noch kommen wird ist, man darf sich nicht in Angelegenheiten souveräner Staaten einmischen. Das ist immer der beste Witz. Nach der Logik dürfte es UNO, EU, Internationale Gesetze, Abkommen auch keine wirtschaftlichen, Sanktionen, Anleihen in Fremdwährung, den Dollar als Leitwährung etc. die Liste ist endlos, nicht geben.

  5. Hier wird von Sklaven ,Ausbeutung und Rechtlosigkeit im Artikel gesprochen ,das zeigt wie Linke Zeitgenossen ticken. In einem Land wo die Arbeitslosigkeit immer mehr zu nimmt ,die Preise für Lebenshaltungskosten steigen und Steigen wo immer mehr Banditen zwangsläufig hervorgebracht werden weil deren Familien auch leben müssen ,sollte man erst einmal die Menschen fragen die als Hausangestellte ihren Dienst tuen ob sie sich als Sklaven fühlen. So ein Job ist Vertrauens Sache weil diese Person im Haushalt alle Räume betreten kann und am Leben der Familie oder des Arbeitgeber teil nimmt. Hier kann man keinen Sklaven halten der einen in den Rücken fällt ,hier muss gegenseitiger Respekt die Triebfeder sein und in den meisten Fällen ist es so.Diese Hausangestellten versorgen mit ihren Lohn oft sogar alleine ihre Familien weil der Mann wenn vorhanden keine Arbeit hat. Nun den Mindestlohn zu fordern mit allen was dazu kommt ,IPS,Steuern,Rente verleitet so manchen Haushalt zu sparen ,weil nicht jeder Millionär ist , aber selber aus Beruflichen Gründen eine Hausangestellte braucht. Lehrer,Angestellte,Fabrik Arbeiter usw. In Sao Paulo sind Löhne von 600000 oder 1,5 Millionen Guarani die Zahlung und hat wirklich einen Knochenjob der 24 Stunden Verfügbarkeit voraussetzt. das ist ein Lohn der hier sich um 200000 bis 600000 bewegen würde,weil in dieser Großstadt die Lebenshaltungskosten ein Vielfaches sind.Aber Niemand redet da von Sklaven Arbeit sie sind dankbar weil sie so nicht auf Stütze angewiesen sind und im Elendsviertel leben müssen.Wen Py gerne diese geschätzten Hausangestellten mit Sozialen Leistungen unterstützen würde oder müsste hätten die Politiker das Recht mehr Lohn zu fordern aber sind sie Arbeitslos hilft ihnen keiner mehr. Darum sollte man es denen Überlassen die die Arbeit stellen und die sie nehmen wie sie Gegenseitig klar kommen,es wird ja Niemand gezwungen für einen Sklavenhalter oder schlechten Lohn zu arbeiten.

  6. genau richtig Asgard, noch hinzu kommt, das die Politiker, Staatsangestellte usw, die dieses fordern, selber Ihre Hausangestellten, entweder über die ” öffentliche Kasse” finanzieren oder weit unter Lohn bezahlen, schon garnicht Krankenversicherung oder gar Steuern abführen.

  7. Der Artikel zeigt gut, was an unserem westlichen Bildungssystem falsch läuft. Der Schreiber hat wohl eine Schulbildung, in welchem ihm von Leuten, die niemals wirklich in der Praxis erfolg hatte, veraltete Ideen eingeimpft wurden.

    Es ist den Menschen NICHT geholfen, wenn ein Staat die Preise reguliert. Weder für Arbeit (Mindestlohn) noch für Brot (Nahrungsmittel) noch für Zinsen (Zentralbank wie EZB). Alles das führt nicht zu mehr Wohlstand. Es macht den Kuchen für alle nicht größer. Viele linke Politiker und Ideologen wissen das sehr genau. Aber es ist ihnen egal. Weil, solange sie selber an den Schalthebeln der Macht sitzen dürfen, bekommen sie selber auch genug ab. Wie es den anderen geht, ist ihnen egal. So auch der Schreiber hier.

    “Jetzt können sie stundenlang an verschiedenen Orten arbeiten und ordentlich Geld verdienen. ” Ja, was hat diese Menschen denn bisher daran gehindert? Vielleicht die Realität, daß es eben solche Jobs nicht in großer Anzahl gibt? Durch das Gesetz werden es jedenfalls nicht mehr gut bezahlte Jobs. Durch diese Regelung wird kein einziger neuer Job geschaffen, keine zusätzliche Wertschöpfung im Land erzielt. Was passiert hat der Schreiber auch genau erkannt und zwar:

    ” daran gewöhnen, ihren Dreck selbst aufzuräumen ” – genau das wird passieren. Menschen werden anfangen selber zu putzen und selber die Kinder zu beaufsichtigen. Was den Autor des Artikel hämisch zu freuen scheint, wie mir vorkommt. Aber was bedeutet dies für die Hausangestellte? Bekommt sie jetzt den Mindestlohn? NEIN. Bekommt sie überhaupt einen Lohn? NEIN. Geht es ihr jetzt besser? NEIN

    Wem wird es durch dieses Gesetz besser gehen? Den ANWÄLTEN. Nur darum wurde es überhaupt gemacht. Diese, jetzt schon in Paraguay übermäßig stark vertretene Berufsgruppe, hat jetzt ein neues Einkommensfeld bekommen. Man kann den Nachbarn verklagen, den Arbeitgeber verklagen und und und. Die Anwälte werden gut daran verdienen. Fast alle anderen Menschen haben nur Nachteile.

    Die unsichtbare Hand des Marktes regelt solche Sachen wie Preisbilung durch Angebot und Nachfrage. Funktioniert wunderbar für das gemeinwesen. Einmischungen der Politik sind nur für die Politiker und deren Freunde (Anwälte etwa) von Vorteil. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten.

    Was nicht immer leicht ist, da das westliche Schul- und Universitätsystem darauf ausgelegt ist, genau das die (naiven) Menschen vergessen zu lasssen. Bis sie die Propaganda selber glauben und auch noch feuer-eifrig verbreiten. Wie in diesem Artikel hier.

  8. Hausarbeit ist Arbeit die keiner Sieht.Sie macht sich nicht von allein!
    Mindestlohn wird Gefordert,Dazu kommen noch die Abgaben.
    Das wird vielen den Arbeitsplatz kosten.
    Geldwerte Leistungen, bei Wohnraum,Energie/Wasser,Essen,Schul/Kindergeld
    müssten abzugsfähig sein.Selbst in Deutschland gibt es ganz klare Regelungen.
    Bei Unterhalt,Steuer usw.

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