Historische Entdeckung in Yaguarón

Yaguarón: In einer Schatulle lagen wenigstens 60 Jahre drei sehr wertvolle Dokumente unter Verschluss. Zum einen ein Dokument aus dem Jahr 1763, unterzeichnet von König Karl dem III aus Spanien.

Zu besagtem Fund kam es am vergangenen Montag in einem Museum welches für die Figur von Rodríguez de Francia in Yaguarón eingerichtet wurde. Spezialisten des Kultursekretariats waren mit Restaurierungsarbeiten beschäftigt, als man auf ein Schreiben und zwei Bücher stieß.

Die “Cédula real“, bezog sich auf die Behandlung, den die Indigenen des Landes von den Spaniern erhalten. Über den genauen Inhalt wurde noch nicht gesprochen. Das Dokument muss noch genauer untersucht werden, hieß es in einem Kommuniqué des Kultursekretariats (SNC).

Das Theologiebuch aus den Jahr 1786 und die Bibliografie aus dem Jahr 1766, beide in Latein, tragen die Unterschrift von Ex Diktator José Gaspar Rodríguez de Francia und beweisen sein Interesse an der Bibel. Die histroschen Dokumente wurden an die Nationalbibliothek weitergeleitet, wo sie restauriert werden sollen. Danach kehren sie zurück nach Yagaurón während die Cédula Real ins Nationalarchiv der Hauptstadt kommen soll.

Rodríguez de Francia war eine der führenden Persönlichkeiten im Kampf Paraguays um die Unabhängigkeit von Spanien (1811). Nach Erlangung der Unabhängigkeit wurde er in den Verwaltungsrat gewählt. Rodríguez de Francia regierte von 1814 bis zu seinem Tod 1840 als Diktator in Paraguay.

Er zwang die spanische Oberschicht bei Strafe der Verbannung zu Mischehen mit Guaraníes, Mulatten oder Schwarzen und führte sein Land in einen radikalen Autarkismus; es wurde nichts importiert und lediglich Mate-Tee exportiert, Ausländer durften das Land nicht betreten. Diese Politik führte dazu, dass es in Paraguay kaum Armut gab – allerdings auch keinen Reichtum – und eine Art lateinamerikanischer Sonderweg eingeschlagen wurde, der eine Abkehr vom von Großbritannien in Lateinamerika geförderten Marktliberalismus darstellte. Doch stellte das persönliche Regiment Francias auch einen Präzedenzfall für die Zukunft dar: Er hinterließ quasi keinen existierenden Verwaltungsapparat, wodurch in der Folge nur persönliche Diktaturen starker Militärherrscher möglich waren. Bezeichnend ist sein – in Lateinamerika oft zitierter – Wutausbruch: „Ich befinde mich in einem Land von Vollidioten, in dem ich alles allein machen muss.“

Wochenblatt / Última Hora / Wikipedia

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3 Kommentare zu “Historische Entdeckung in Yaguarón

  1. Wutausbruch: „Ich befinde mich in einem Land von Vollidioten, in dem ich alles allein machen muss.“. Na, wenn ich den Herrn Rodríguez de Francia nochmal dabei erwische meine Sprüche zu klauen dann gibt aber eine.

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