Immer mehr Nachbarn schließen sich zu Bürgerwehren zusammen, um Straftaten zu verhindern

Asunción: Immer mehr Nachbarn im Land, teilweise sogar bewaffnet, schließen sich zu Bürgerwehren zusammen und gewinnen an Bedeutung. Ein Kriminologe warnt vor der Gefahr, dass die Einwohner diese Rolle übernehmen.

Mit Stöcken bewaffnet, vermummt und bereit, mit eigener Hand Gerechtigkeit zu üben, patrouillieren Bewohner verschiedener Städte des Landes, um sich der Welle der Unsicherheit zu stellen.

„Hier sind wir mit Freunden vorbereitet. Wir werden den Kriminellen zeigen, was wir können“, warnt eine Gruppe von Bewohnern der Viertel Santa Teresa und Nueva Esperanza der Stadt Hernandarias, die ein Video aufgenommen haben, das sie in sozialen Netzwerken verbreiten.

Sie beteuern, dass die Polizei in der Gegend überfordert sei und sie sich notgedrungen um die Sicherheit ihrer Nachbarschaft kümmern müssen. Sie geben weiter an, dass sie im Notfall die Polizei rufen, aber kein Beamter schnell genug ausrücke. Dies erzeugt ein Gefühl der Unzufriedenheit bei den Bewohnern, insbesondere im Fall von Raubüberfällen von Crack-Süchtigen.

Ein ähnliches Phänomen tritt in Areguá auf, wo die Bewohner sich bereit erklären, durch die Straßen zu patrouillieren und sich den Kriminellen zu stellen, insbesondere denen, die ihre Verbrechen zu zweit verüben und auf Motorrädern unterwegs sind.

Auffallend ist, dass es an dieser Stelle Frauen sind, die nicht zögern, bei der Sicherheitswacht die Führung zu übernehmen. „Alle Nachbarn schließen sich uns an; Wir sind vier Nachbarschaftskommissionen. Die meisten von uns sind Frauen, die manchmal mehr Einsatz zeigen und auch nachts auf die Straße gehen“, sagt Vidalina Olmedo, die gelernt hat, den Elektroschocker zu benutzen und mit anderen stumpfen Gegenständen, wie Stöcken umzugehen, um sich zu verteidigen.

Diese Bildung von Bürgerwehren wiederholt sich an verschiedenen Orten im Großraum Asunción, wie auch in anderen Städten.

Der Anwalt und Kriminologe Juan Martens, ein Menschenrechtsspezialist, erklärte, dass “das Innenministerium und die Nationalpolizei die Bürger nicht ermutigen können, sich zu organisieren, auch nicht bewaffnet, um zur Sicherheit beizutragen.”

„Der Plan, den sie Bürgersicherheit nennen, ist besorgniserregend. Er neigt zu Machtmissbrauch. Es gab Fälle, in denen Räuber von diesen Nachbarschaftsorganisationen ermordet wurden“, sagte Martens.

In diesem Sinne betonte er, dass ausschließlich der Staat über das Innenministerium und die Nationalpolizei für die Sicherheit der Bürger verantwortlich sei. „Es ist ein Recht, dass der Staat uns Sicherheit garantiert”, erklärte Martens.

Daher riet der Spezialist zur Auflösung von Nachbarschaftsorganisationen und wiederholte, dass “die Polizei sich mehr um die Sicherheit kümmern sollte”. Er wies auch darauf hin, dass “es viele Möglichkeiten gibt, Unsicherheit zu bekämpfen. Aber die Tatsache, dass Menschen sich bewaffnen, ist nicht gut”, betonte Martens abschließend.

Wochenblatt / Ultima Hora

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10 Kommentare zu “Immer mehr Nachbarn schließen sich zu Bürgerwehren zusammen, um Straftaten zu verhindern

  1. Zitat: “Immer mehr Nachbarn schließen sich zu Bürgerwehren zusammen, um Straftaten zu verhindern”
    Thumbs up!
    ZItat: “Der Plan, den sie Bürgersicherheit nennen, ist besorgniserregend.”
    Schlechter als die korrupte Polizei und Justiz können die Bürgerwehren den Job kaum machen.
    Zitat: “Es gab Fälle, in denen Räuber von diesen Nachbarschaftsorganisationen ermordet wurden”
    Die Lösung ist besser, als wenn die Justiz die wieder auf freie Füße setzt, weil die Gefängnisse überfüllt sind.
    Also nochmal: Thumbs up!
    Zitat: “„Es ist ein Recht, dass der Staat uns Sicherheit garantiert”
    Tut er das denn? Will er das überhaupt? Kann er das überhaupt?
    Fragen über Fragen!
    Der Herr Martens lebt in einer Phantasiewelt, die mit der realen Welt auf den Straßen nichts gemein hat. Und das zeigt wie Ahnungslos der Herr Kriminologe ist und der Wert seiner Meinung dürfte verschwindend gering sein.
    Zitat: “der Spezialist”
    Er ist alles Andere, aber kein Spezialist. Er verdient Geld mit Dummschwätzen. Die Politiker kriegen Angst, dass die Nachbarschaftswachen sich irgendwann organisieren und die großen Verbrecher fangen wollen. Dann würden sich die Reihen in Kammer und Senat schnell leeren.

  2. So viel Polizisten könnte es gar nicht geben, um die Bevölkerung vor der steigenden Anzahl von Diebstählen und Überfällen zu schützen. Leider entspricht es ja auch den Tatsachen, daß in sehr vielen Fällen die gerufene Polizei viel zu spät anrückt, manchmal überhaupt nicht – oder noch schlimmer, mit den Kriminellen unter einer Decke steckt. Was also bleibt der Bevölkerung anderes übrig, als sich zum Selbstschutz zu organisieren? Im Prinzip daher zu begrüßen. Allerdings sollten Mitglieder solcher Bürgerwehren, die sich in brutale Schläger verwandeln, strengstens bestraft werden. Eine “kleine Abreibung” kann natürlich nicht schaden – aber alles sollte seine Grenzen haben.

  3. Und noch etwas wichtiges zum Thema “Bürgerwehren”: Die Gefahr ist groß, daß sich die Bürgerwehren schon bald verselbständigen, daß sie sich selbst zu einer Art Banditentum entwickeln, von den Bürgern “Schutzgelder” einfordern und mit Gewalt eintreiben. Daher sollten die Bürgerwehren ganz offiziell angemeldet sein und einem gewissen Kodex unterworfen werden.

  4. Es ist nicht gut, wenn Bürger sich bewaffnen? Ja was sollen wir denn machen? Die Polizeit hat doch damit zu tun, Schmiergelder einzutreiben, ist an vielen Raubzügen aktiv oder passiv beteiligt.
    Ich finde Bürgerwehren gut. Da wird bei Räubern nicht lange gefackelt. Von der Justiz werden sie eh nach einigen Stunden freigelassen.
    Guter Gedanke von DerEulenspiegel – Bürgerwehren offiziell anmelden, um Missbrauch zu verhindern.
    In anderen Ländern, z.B. Ungarn funktioniert das auch. Da traut sich kein “Neueuropäer”, Menschen abzustechen oder Mädchen zu vergewaltigen und zu ermorden.

  5. Es sind 2 dinge wenn der staat keine sicherheit garantieren kann. Das eine ist korruption und desinteresse was in paraguay und vielen anderen staaten der fall ist. Also punkt 1 das personal mit der mentalität. In eu und usa hat man an sich das personal aber bei jedem polizisten und soldaten stehen ngos, frauen, minderheiten und coole menschenrechtler*innen, die jegliche bemühung sinnlos machen. Also punkt 2 die gesetzliche lage. In eu und usa liegt das an globalen investoren und milliardären, die diese links globale politik haben wollen weil sie zu einer one world konzernwelt führt, die von genau jenen gesteuert wird.
    Im ersten fall bilden sich bürgerwehren, beim 2. Fall sollte man anders wählen und das möglichst bald, denn der 2. Fall ist gefährlicher.

    1. @Zardoz, mit den Wahlen ist das so ne Sache.
      In Deutschland stehen Wahlen an. Was denkst Du, wer gewinnt ?
      Ich habe keine Ahnung. Ist aber auch egal. Laschet wird der neue Kanzler. Du kannst wählen, wen Du willst !

      1. Wenn dem so wäre, dann gäbe es tatsächlich keine wahlen. Es wäre auch unsinnig wie im us wahlkampf immense summen zu investieren, wenn es gar nichts ändern würde. Die wahrheit ist in der mitte. Es gibt kleine staaten mit wenig bedeutung da ist es wirklich egal. Aber speziell deutschland als wirtschaftskraft mit viel geld, ist sicher nicht egal. Es gibt in jedem land politiker die anders sind also keine westlichen kandidaten. Ungarn ist ungarn weil die ungarn orban wählen und eben keine merkel. Laschet wird es nur wenn die masse hinrennt und ihn wählt so wie es bisher bei merkel war.

        1. @Zardoz, wann hätten Wahlen was verändert ? Auch der neue Kanzler wird tun, was ihm aufgetragen wird. Böse Menschen sprechen da von Marionetten. Unsummen werden an Wahlgeldern ausgegeben und landen immer und immer wieder in derselben Kasse.

          “Das Geld bleibt in der Familie—” Wähle, was Du willst das Ergebnis ist das Gleiche!
          Geld wird umverteilt, und zwar von unten nach oben !

          1. Wenn die amis nochmal trump gewählt hätten hätte es sehr wohl was geändert. Das hätte auch die geldkanäle geändert. Hitler wurde auch gewählt. Es geht, aber die masse ist träge.

  6. Moyses Comte de Saint-Gilles

    Die Buergerwehr koennte nach dem paraguayischen Strafgesetzbuch (StGB) als Buergernotwehrorganisation rechtskonform sein. Aber immer nur dann wenn in Flagranti gehandelt wird – bei der Straftat.
    Allerdings sind dann Schoeffengerichte (Laiengerichte, wie u.a. Mediatoren, etc denen nach Macht geluestet), Lynchmob und Hexenverfolgungen nicht mehr allzuweit. Jeder der nicht gefaellt oder ne andere Meinung hat wird umgebracht – davor haben die Kritiker dieser privaten Polizeitruppe zu recht angst. Viele Paraguayer koennen weder lesen noch schreiben viele hingegen haben doch einen ausgepraegten Gerechtigkeitssinn so dass am Anfang alles glatt laeuft aber mit der Zeit diese private Schutz Staffel (SS) zur privaten Schlaegertruppe wird die eben wahllos andere deren Nase nicht gefaellt zusammenschlagen.
    So korrupt ist die Polizei nun dann auch mal wieder nicht. Normalerweise duerfte die Polizei kommen wenn sie gerufen wird. Vor allem nach begangener Straftat sind sie meist wenigstens einmal am Tatort – Pflicht erfuellt. Profilaktische Berufsausuebung kann man von der Polizei nicht unbedingt erwarten. Nur in Flagranti sollte sie schon einspringen. Eigentlich ist das Konzept der Notwehr dazu da, Verbrechen die in Flagranti geschehen zu verhindern. Deswegen faellt die Buergerwehr eigentlich in das Konzept der Notwehr, die im StGB erlaubt und garantiert ist, fuer die Zeitspanne zwischen Verbrechen das im Gange ist und dem Eintreffen der Polizei.
    Notwehr gilt in Paraguay nicht nur fuer das Leben oder Leben eines anderen sondern auch fuer eigene oder fremde Sachwerte. Will jemand dir was stehlen und hat die Person eine Waffe so darfst du auf die Person schiessen obwohl sie dich nicht direkt bedroht sondern nur deine Sachwerte.
    All die Frauenzimmer mit Mutterkomplex in Justiz und Polizei sehen dieses allerdings ganz anders und verdrehen die Rechtslage. Waere Justiz und Polizei eine reine Maennerwelt so liefe die Gesetzesanwendung auch bedeutend besser.
    Hier der Artikel nach dem StGB Paraguays.
    “Artikel 19. – Legitime Verteidigung

    Eine Person, die ein in der Legaldefinition einer strafbaren Handlung beschriebenes Verhalten an den Tag legt, handelt nicht rechtswidrig, wenn es notwendig und vernünftig ist, um einen gegenwärtigen und rechtswidrigen Angriff gegen die eigene oder eine andere Person, gegenwärtig und rechtswidrig, gegen das eigene oder fremde Rechtsgut abzuwehren oder umzuleiten.

    Artikel 20. – Rechtfertigender Notstand

    (1) Nicht rechtswidrig handelt, wer in einer Situation gegenwärtiger Gefahr für die eigene oder fremde Rechtsgüter
    oder das Rechtsgut eines anderen, ein anderes Gut verletzt, um ein größeres Übel zu verhindern, das auf andere Art und Weise nicht vermieden werden kann.

    (2) Nicht rechtswidrig handelt, wer die gesetzliche Art einer strafbaren Handlung durch Unterlassen vollzieht,
    wenn er die Handlung nicht ausführen konnte, ohne eine andere Pflicht gleichen oder höheren Ranges zu verletzen.

    Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)”
    Leider uebersetzt das Programm das Kauderwelsch nicht sehr leserlich.
    Immerhin, wirst du oder eine andere Person an Leib und Leben angegriffen, so darfst du dich Verteidigen. Wird das Hab und Gut eines anderen oder deines angegriffen, so darfst du dich wehren.
    Angegriffen bedeutet entweder es wird totgemacht oder abtransportiert oder jemand will es in Besitz nehmen.
    Das gilt auch bei Vergewaltigungen, etc.

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