Ist die Polizeiakademie überhaupt ausreichend zur Ausbildung ihrer Bewerber?

Capiatá: Der Mord eines Unschuldigen durch einen Polizisten in Itapúa und der Besitz von gestohlenen Fahrzeugen werfen kein gutes Licht auf die Polizei. Man kann daraus schließen dass die Ausbildung, die sie einführend erhalten, nicht effektiv genug ist. Experten in diesem Bereich bezweifeln das die Bewerber eine gute Ausbildung auf der Akademie erhalten, heben jedoch die Verbesserungen hervor.

Die Schule der Unteroffiziere “Sargento Ayudante José Merlo Sarabia” ist die größte Akademie des Landes wegen ihrer Infrastruktur sowie dem Ort wo sie liegt. An der Ruta 2 in Capiatá.

Ein Kenner des Themas, der die Situation mittlerweile von außen betrachtet ist der Ex Innenminister Rafael Filizzola, welcher versichert, dass mehr in die praktische und weniger in die theoretische Ausbildung investiert werden muss.

„Es sind nicht adäquate Programme, zu theoretisch. Einem Polizist wird dabei nicht vermittelt wie er seinen täglichen Dienst bestreitet“, erklärt Filizzola.

Er manifestierte, dass früher die Polizeiakademie drei große Probleme hatte: Der Kauf der Examensprüfungen, fehlende Infrastruktur und das niedrige akademische Niveau.

„Sie ist sehr mit Theorie vollgepackt was eine Vernachlässigung der Praxis nach sich zieht. Sie erhalten wenig Wissen um die Ruhigstellung einer verhafteten Person, wie man sich bei Straßensperren verhält oder wenn man Waffen einsetzen muss“.

Er sagt aber auch, dass es Besserungen gibt, da ein virtueller Schießstand vorhanden sei indem die Bewerber sich beweisen können. Daraus resultierend fällt ihnen der Umgang mit einer Pistole leichter.

Dank einer Übereinkunft mit Universitäten sind die Aufnahmetests schwerer geworden, was sie Auswahl von Anfang an auf intelligentere Menschen beschränkt. Zudem kommt natürlich auch der psychologische Test, um zu sehen wie sich der zukünftige Polizist machen wird, welche Tendenzen er zeigt.

Der Direktor der Polizeiakademie für Unteroffiziere, Kommissar Oscar Larrosa, sagte, dass das Hauptproblem Bewerber seien, die familiäre Probleme hätten und so etwas schwer sei früh zu entdecken. Die familiäre Stabilität und die Beziehung zum Bewerber wurde er gern näher untersuchen, allerding bleibt dafür weder Zeit noch Geld.

In Paraguay gibt es 1.094 Bewerber für die Unteroffizierslaufbahn. Interessierte sollten zwischen 18 und 22 Jahre alt sein. Obwohl die Ausbildung planmäßig zwei Jahre lang gehen soll, wurde sie auf ein Jahr verkürzt, um mehr Polizisten auf den Straßen zu haben.

Die Ausbildung wird in drei Etappen unterteilt, jede von ihnen geht drei Monate. In weniger als einem Jahr kann man also Unteroffizier werden. Der Direktor erkannte an, dass es eine große Menge theoretisches Wissen zu lernen gibt. Strafgesetze und institutionelle Regelungen nehmen darunter viel Platz ein. Die nationale Verfassung hat darin genauso ihren Platz wie auch das Vorgehen bei polizeilichen Operationen. Dazu summieren sich Grundwissen in Ermittlungsarbeiten und Kriminalistik. Natürlich darf eine erste Hilfe Kurs nicht fehlen wie auch der Umgang mit Waffen.

Just der Umgang mit Waffen wird in zwei Teilen präsentiert. Theorie und virtuelle Praxis. Larrosa erklärt, dass ab diesem Jahr die Polizisten eine Gummiwaffe während der Ausbildung bei sich tragen, um sich an das Tragen einer Waffe mit reellem Gewicht zu gewöhnen.

Seit Anfang dieses Jahres haben sie auch einen virtuellen Schießstand in welchem sie mit echten Waffen allerdings ohne Munition trainieren können.

Neben der Hauptausbildungsstätte in Capiatá existieren noch mehrere kleine Akademien wie zum Beispiel in Ciudad del Este, Caacupé, Coronel Oviedo, Paraguarí, Misiones, Pilar, Encarnación, Concepción, Villa Hayes und Salto del Guairá.

In Mariano Roque Alonso befindet sich die Schule für die Bewerber die ein Teil der städtischen Spezialpolizei sein wollen – die auch Unteroffiziere sind. In kleinen Gruppen werden diese in der Polizeikaserne der Operationskräfte der Spezialpolizei (FOPE) ausgebildet.

Die Zukunftsidee ist es alle Institutionen nach Capiatá zu verlegen und somit einen Standard zu bekommen.

Das Aufnahmeexamen werden seit dem vergangenen Jahr von der Universität von Asunción vorbereitet und von der Katholischen Universität Asunción korrigiert.

Schlussendlich erklärt Larrosa, dass der Unteroffizier der Polizei ausgebildet sei fürs Schlachtfeld, während nur ein Vorgesetzter die Operation leiten könnte.

(Wochenblatt / Abc)

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