Itá Letra: Jahrtausende alte Inschriften durch Kriminelle zerstört

Villarrica: Der Mythus über die Präsenz der Wikinger verlieh den Symbolen Itá Letra, im Departement Guairá, eine besondere Anziehungskraft. Kriminelle hämmern aber jetzt Schriftzeichen heraus und zerstören so das Kulturerbe in Paraguay.

Spanische Wissenschaftler schlossen jedoch aus, dass die Inschriften von den Wikingern stammen, sondern von Ureinwohnern aus Paraguay.

Itá Letra liegt in der Gemeinde Totoro, Distrikt Villarrica, etwa 194 Kilometer von Asunción entfernt. Der Zugang zu den Inschriften war schon immer etwas schwierig, hat sich aber im Laufe der Jahre etwas verbessert.

Mehrere Forscher untersuchten die Felszeichnungen. Archäologen aus dem Museum von Altamira in Spanien folgerten, dass die Schriften zwischen 2000 und 5000 Jahren vor Christus entstanden seien. Bewohner aus einer prähistorischen Kultur haben die Überreste hinterlassen, die als touristische Komponente in Guairá immer populärer wird.

Jedoch haben auch Kriminelle den Ort entdeckt. Sie wollten die Runenschriften nicht nur betrachten sondern Teile davon mitnehmen. Zu diesem Zweck wurden Stücke mit Symbolen oder Schriften aus dem Fels gemeißelt.

Miguel Torres entdeckte die Schäden an dem Wahrzeichen Itá Letra. Er dokumentierte sie und schickte einen Post über soziale Netzwerke an die Zweigstelle der Tourismusbehörde Senatur in Villarrica und an das Umweltsekretariat Seam. Jedoch erfolgte von keinen der beiden Behörden eine Antwort.

Die Täter von den Felsinschriften zu finden dürfte ein aussichtsloses Unterfangen sein. Es bleibt nur zu hoffen, dass keine Nachahmer auf solch eine Idee kommen, sonst ist das Wahrzeichen Itá Letra vor dem Verfall nicht mehr zu retten.

Wochenblatt / ABC Color / Facebook

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5 Kommentare zu “Itá Letra: Jahrtausende alte Inschriften durch Kriminelle zerstört

  1. ja und deswegen hat man hier diese Artikel eingestellt und auch ja alle Randalierer einzuladen, diese Kultstätte weiter zu verschandeln? War der Artikel zu den Seerosen nicht Zeichen genug?

  2. Was heißt erst jetzt verunstalten?! Ich war sehr oft schon dort und fast immer hat so ein voll Pfosten irgendetwas ein geritzt. Das so etwas eines Tages passiert wundert mich nicht aber ärgert mich sehr! Geld wird kassiert und alles andere ist egal. Das ein Pilzgeflecht den Stein zerstört inklusive die Inschriften wird grosszügig übersehen.
    @ Phillip: Wertlos nur in punkto Geld. Diese Aussagen die dort festgehalten sind konnten bis heute noch nicht entschlüsselt werden und werden es wohl auch nie wenn sie immer mehr “verschwinden”

  3. Die Erhaltung ihres Kulturerbes haben die Ägypter aber gekonnter zu lösen gewusst: zwanzig Millionen Guaranies reicht den Tätern käumlich um die Gefängnismauern frühzeitig wieder von außen anzuschauen. Aber Ägypten hat mit russischer Hilfe ja auch schon einen nationalen Satelliten im Weltraum.

  4. Richtig, Christian2005, dazu ist die Veröffentlichung wohl nütze. Mir ist allerdings nicht bekannt, in welchem Zustand inzwischen die wichtigen Funde nahe bei PJC sind, mit denen bewiesen wurde, daß dort der in alten Zeiten “weiche Weg” vorbeiging, auf welchem das Silber und auch das Gold aus den peruanischen Minen transportiert wurde, um dann in Santos den Weg nach Europa anzutreten. Damit war auch die Frage beantwortet, woher das viele Silber der Kathedralen Europas herstammt, obwohl es in dieser Zeit in Europa noch fast kein Silber gab. Auch bei PJC fand man Inschriften, die allerdings entziffert werden konnten und die aus der Zeit der Vermischung der Urbevölkerung Perus und teilweise Boliviens mit den damals schon dort angekommenen Wikingern stammten. Erst das Ergebnis dieser Vermischung waren dann die Inkas, wobei “Inka” in der Ureinwohnersprache tatsächlich “Nachkomme” bedeutete. In den Höhlen bei PJC fand man auch Öfen, die zur Schmelzung von Metallen geeignet waren und sogar Formen, für diese Edelmetalle, die freilich in Barren viel leichter befördert werden konnten als in losem Zustand und mit Erde vermischt. Es wäre interessant, zu wissen, ob diese wichtigen Fundstätten bei PJC tatsächlich noch besichtigt werden können, oder ob diese auch schon durch Randalierer zerstört sind.

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