Jede Woche bringen 9 Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren ein Kind zur Welt

Asunción: Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Internationalen Frauentag 8M präsentierte die Organisation Plan International Paraguay ihre neue Kampagne unter dem Slogan “Das Land, das wir wollen“.

Ziel der Initiative ist es, das Bewusstsein für die aktuelle Situation zu schärfen und zugleich eine sofortige Reaktion der zuständigen Institutionen zu fordern. Dabei wird berücksichtigt, dass zahlreiche Indikatoren darauf hinweisen, dass Gewalt gegen Mädchen, Jugendliche und Frauen in Paraguay weiterhin ein alarmierendes Problem darstellt.

Die Daten aus Paraguay sind alarmierend. Den Indikatoren für Gewalt und Verletzlichkeit von Mädchen und Jugendlichen zufolge lag die Müttersterblichkeit bei Jugendlichen im Jahr 2022 bei 85,8 pro 100.000 Lebendgeburten und war damit die sechsthäufigste Todesursache in dieser Bevölkerungsgruppe. Darüber hinaus wurden bei Mädchen im Alter zwischen 10 und 14 Jahren im Durchschnitt neun Geburten pro Woche registriert, viele davon als Folge sexuellen Missbrauchs. Bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren steigt die Zahl auf 32 Geburten pro Tag.

Hinzu kommt die Zunahme von Frauenmorden im letzten Jahrzehnt. Nach Angaben der Nationalpolizei stieg die Rate von 0,6 pro 100.000 Frauen im Jahr 2015 auf 1,3 im Jahr 2023. 91 % der Vergewaltigungsopfer unter 17 Jahren waren Mädchen.

In Paraguay sind 80 % der Opfer sexuellen Missbrauchs Minderjährige, wie aus den Daten der Staatsanwaltschaft aus dem Jahr 2021 hervorgeht. Dennoch ist Gewalt gegen Mädchen und Frauen in ganz Südamerika ein weit verbreitetes Problem. In Ländern wie Ecuador waren im Jahr 2021 sieben von zehn Frauen Opfer irgendeiner Form von Gewalt, während in Peru Ende letzten Jahres 142.173 Anzeigen wegen Gewalt gegen Frauen registriert wurden.

Angesichts dieser Realität hat Plan International die Kampagne “Das Land, das wir wollen“ ins Leben gerufen, die nicht nur die Probleme von Mädchen und Frauen sichtbar machen, sondern auch ihre Rolle als Impulsgeberinnen für den Wandel hervorheben soll. Die Initiative fördert den Aufbau einer Gesellschaft mit Chancen für alle Menschen und Sicherheit für Frauen. Darüber hinaus möchte das Programm das Bewusstsein schärfen und Allianzen für eine gewaltfreie Zukunft schmieden.

Implementieren öffentlicher Richtlinien

Paraguay und Südamerika streben zwar eine inklusivere Entwicklung an, stehen aber weiterhin vor großen Herausforderungen bei der Ausrottung der Gewalt gegen Frauen. In diesem Zusammenhang betonte die Organisation, dass die Bemühungen von Regierungen, der Zivilgesellschaft und dem privaten Sektor koordiniert werden müssten, um sicherzustellen, dass Mädchen und Frauen frei von Gewalt leben können.

Um das Leben Tausender Frauen und Mädchen in der Region zu verändern, bedarf es der Umsetzung wirksamer staatlicher Maßnahmen, der Investition in Bildung mit Blick auf die Chancengleichheit und der Stärkung der Justizsysteme. „Nur durch ein nachhaltiges und kollektives Engagement können wir das Land aufbauen, nach dem wir uns alle sehnen “, betonte die Organisation.

Erwähnenswert ist, dass Plan International Paraguay eine gemeinnützige humanitäre Entwicklungsorganisation ist, deren Ziel darin besteht, sich für eine gerechte Welt einzusetzen und die Kinderrechte und die Gleichberechtigung von Mädchen zu fördern. Die Organisation ist seit 30 Jahren in Paraguay tätig und setzt Programme und Projekte in Central, San Pedro, Guairá, Caaguazú und Paraguari um. Sie ist in über 330 Gemeinden tätig und erreicht mehr als 18.000 Familien.

Wochenblatt / La Nación / Beitragsbild Archiv

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