Juan Carlos Galaverna: Analyse der aktuellen politische Lage

San Bernardino: Der schon fast historische Senator der Colorado Partei, den man als Dekan des Kongresses bezeichnen könnte, sprach Klartext über Abdo, seine geringe Approbation und große Entscheidungen.

In seiner luxuriösen Villa am Ypacaraí See empfing er gestern Morgen einen Reporter von Última Hora.

Wie machen Sie es immer aktualisiert und nahe an der Macht zu sein?

  • Vielleicht ist das eine besondere Fähigkeit, doch eigentlich bedarf es viel Mäßigung, Geduld, mentale und spirituelle Offenheit sowie Durchsetzungsvermögen in Bezug auf die eigenen Überzeugungen. Ebenso ist es wichtig einen guten Draht zu Menschen zu haben, was jedoch für alle Politiker gilt.

Was wird ihr Vermächtnis als Senator sein?

  • Ich bin mehr ein Gesetzgeber als ein Parlamentarier. Ich befasse mich nur mit Gesetzgebung zu Themen sie wichtig sind. Das bedeutet, dass ich keine Pensionen für Fußballer vorschlage oder den Tag des Tereré einführen will, denn das schient in letzter Zeit Mode zu sein. Ich befasse mich mehr mit transzendenten Themen, wofür man viel lesen muss. Ich rede gerne, gebe Ideen. Für meinen Fall gilt: In einem Land voller Blinder ist der einäugige König.

Trotz ihrer politischen Erfahrung lehnt sie ein großer Prozentsatz der Bevölkerung ab.

  • Es gibt sicherlich ein Prozentsatz von Leuten die mich ablehnen aber auch einen guten Prozentsatz derer, die mich unterstützen. Ich ziehe es vor mich auf den letztgenannten Bereich zu konzentrieren. Viele Menschen wiederholen nur, was eine Zeitung über mich schreibt, die mich hasst. Ich habe Widerstand, da ich kein Politiker bin der in der Politik überlebt, sondern ich lebe in der Politik. Ich habe klare Positionen. Entweder ist etwas weiß oder schwarz.

Was denken Sie über die Demonstrationen und Ausschreitungen in ganz Lateinamerika?

  • Das ist ein komplexes Thema. Man muss dieses Thema von allen Seiten betrachten. Ich kann nicht nur einen Aspekt beleuchten und die anderen nicht ansprechen. Es gibt viele unerfüllte Forderungen der Bevölkerung, fehlende Justiz und Organisationen die daraus Kapital schlagen. Dieses Thema muss mit viel Feingefühl behandelt werden.

Glauben Sie nicht, dass die politische Klasse damit etwas zu tun hat? Die Menschen sind müde von den Privilegien der Politiker, von dem was sie nicht haben können. 

  • Sicherlich ist das so. Doch die Menschen anzulügen und ihnen zu sagen, dass man ein Leben ohne Privilegien für niemand hinbekommt ist ein Betrug am guten Glauben des Bürgers. Es gibt keine Gleichheit unter Ungleichen. Es handelt sich um eine bessere Verteilung des Reichtums. Diese Forderung ist nicht, dass alle reich sind, sondern dass die Reichen aufhören sollen es zu sein. Ich wäre dafür dass es für alle nach oben geht. Aber logischerweise sind die Menschen müde. Die Privilegiertesten jedoch sind die Unternehmer, die wiederum Medien in ihrem besitz haben und die Privilegien der Politiker kritisieren. Da frag ich euch doch mal. Wie läufts denn bei euch (ÚH)?

Die Regierung spricht von einem Komplott der Destabilisierung

  • Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran. Es gibt Informationen, echte Begebenheiten.

Welche Begebenheiten?

  • Das Thema mit der Remanso Brücke, wo wir aus erster Hand erfuhren, dass man ein Opfer erzeugen wollte, damit ein Amtsenthebungsverfahren erneut initiiert werden kann. Dies im Kontext mit den regionalen Demonstrationen und Ausschreitungen. Es ist logisch, dass der Präsident die Bevölkerung warnt. Ich jedoch versteh nicht, wie Última Hora Präsident Abdo als unverantwortlich hinstellt. Sollte die demokratische Ordnung hin sein, dass verlieren wir alle. Wer verliert am meisten? Die großen Unternehmer, wie AJ Vierci. Deswegen verstehe ich nicht was die Berichterstattung bedeuten soll, weswegen man ihr soviel Wichtigkeit beimisst. 

Der Präsident zog es vor keine Namen zu sagen aber sie haben vor Tagen gesagt aus welchen Sektoren die Unruhe kommt.

  • Ich habe mich auf ein paar ONG’s, die Frente Guasu und Efraín Alegre bezogen, ein Jüngling dem es schwer fällt seine zwei Wahlschlappen zu verdauen. Uns als Colorados kommt es entgegen ihn zu beachten. Das beste für uns wäre, wenn er 2023 wieder als Präsidentschaftskandidat antritt. Das wäre unsere Garantie, dass wir wieder gewinnen.

Die Regierung von Abdo wird als schwach und führungslos eingestuft

  • Die Regierung erhalt Ergebnisse die jedoch nicht anerkannt werden. Ich bin sicher, dass sich das bald ändert. Bei öffentlichen Bauten ziehen wir an den Vorgängerregierungen mit Eiltempo vorbei. Eine schwache Regierung ist es nicht. Aber ihr fehlt mehr Kraft und Autorität. Der Charakter unseres Präsidenten ist nicht der den viele erwarten. Die Paraguayer bevorzugen einen autoritären Präsidenten. Das ist unsere Kultur. Ein offener Mensch, der bedacht und pazifistisch vorgeht, so wie Mario Abdo ist kein Ideal eines Führers in Paraguay. Er muss noch viel kämpfen um seinen Stil durchzusetzen. Ich wünsche ihm, dass er sich durchsetzt, denn man muss mit den Leuten brechen, die immer nur Autorität wollen.

Widersprechen Sie sich nicht selbst wenn sie sagen man müsste auf dem Tisch hauen? 

  • Tatsächlich bringt mich diese Frage zu einem Widerspruch, denn ich mag auch etwas Autorität. Er hat viel Charisma und sollte es nutzen. 

Was sollte man tun um das beschädigte Bild der Regierung zu richten?

  • Die Regierung kommuniziert, eben nur nicht gut. Es gibt eine Medienlandschaft die gegen Abdo ist. Ich verstehe nicht wie unser Kommunikationsminister Alejandro Peralta Vierci es erlauben kann, dass Última Hora Titelseiten wie die heutige (gestern) bringt. Doch so agieren fast alle Medien. Marito sollte direkt mit den Menschen kommunizieren, dann wird sein Image besser.

Was denken sie über die Arbeit der Minister? 

  • Generell ganz gut, aber es gibt auch einige die abweichen. Ich bevorzuge es von den Positiven zu reden. Eine Bereicherung für das Kabinett ist Euclides Acevedo. Und Juan Ernesto Villamayor ist erst jetzt auf dem Posten, wo er hätte von Anfang an sein sollen.

Wird es weitere Wechsel geben?

  • Sicherlich, doch da bin ich gerade am Reden mit dem Präsidenten.

Die Forderung zur Wiederwahl, war das opportun? Wer steckt dahinter?

  • Das war dumm gelaufen. Sie haben etwas Dummes verzapft. Das beste wäre, wenn die Medien das Thema nicht weiter verfolgen. Ich glaube nicht, dass mächtige Männer damit einverstanden sind.

Ist eine Aussöhnung von Abdo und Cartes möglich?

  • Es ist nicht nur möglich, sondern notwendig und eine Obligation um wieder harmonisierend zusammenzuarbeiten. Wegen persönlicher Differenzen kann man doch nicht die Partei hinten anstellen.

Arbeiten sie daran?

  • Genau so ist es. Daran versuche ich mich zumindest. Das bedarf viel Geduld und Mäßigung. Ich vertraue darauf, dass beide sich zusammensetzen und reden. In diesen Tagen habe ich mit Cartes gesprochen.

Was hat er ihnen gesagt?

  • Ich hab ihn als sehr ruhig und friedlich wahrgenommen, mit vielen guten Absichten und offen für den Dialog. Wir haben wieder flüssigen Kontakt. Aber ich agiere diskret und ein Vermittler kommuniziert Resultate und nicht Zwischenergebnisse. 

Eine uneinige Partei könnte weitere Bürgermeisterposten im Land verlieren. Wie sehen sie das?

  • Der Partei fehlt es die Harmonie auf Führungsebene zurückzugewinnen unter Berücksichtigung der verschiedenen Kriterien. Wenn wir weiter uns so dumm verhalten und Interessen einer Bewegung vor die der Partei stellen, riskieren wir zu viel. Doch ich denke wir schaffen es uns zusammenzuraufen und an gemeinsamen Kandidaturen zu arbeiten. Es wird Platz für alle geben, wir müssen nur etwas weiter blicken und den Kontakt zur Erde nicht verlieren.

Bis wann geht die Geldverschwendung im Kongress weiter? Die aktuelle Besetzung ist als eine der schlimmsten in der demokratischen Ära einzuordnen.

  • Leider machen sie sich zu Gefangenen ihres eigenen Reichtums, wollen immer mehr und merken dabei nicht, dass sie ein Pulverfass füllen. Wir können keinem der sein Kind wegen Hunger verloren hat sagen er soll die Regeln befolgen.

Was denken Sie darüber, dass Cartes sich in seinen Medien verkriecht und von da den Opposition mimt?

  • Das ist Teil des Spiels. Es ist ja nicht zum verzweifeln. Es wurde zum Kamerad con Verci mit dem Unterschied, dass der eine Politiker ist und der andere nicht. 

Wochenblatt / Última Hora

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6 Kommentare zu “Juan Carlos Galaverna: Analyse der aktuellen politische Lage

    1. Deswegen ist er auch so beliebt unter seinen Kollegen. Er schwafelt viel, sehr wenig verbale Aussetzer, und bedient sich dabei wohl auch einer “gebildeteren” Sprache als die meisten seiner Parteigenossen. Ein echter Politiker halt.
      Cartes z.b. konnte nichts ohne Teleprompter erzählen – und die Fragen musste er vorher schon wissen.

  1. Dieser Senator ist mit allen Wassern gewaschen. https://wochenblatt.cc/galaverna-sexvideo-ich-habe-nie-geld-bekommen/
    Die Reporter von UH waren wohl heilfroh in den klimatisierten Interviewraeumen von Galaverna sich abkuehlen zu duerfen denn vor einiger Zeit liess A.J. Vierci die Klimaanlagen aus den Presseautos der Reporter von Ultima Hora ausbauen um ein paar Tropfen Sprit zu sparen – offene Fenster genuegten ab dann, so ein Zeitungsbericht.
    Ich meine “The New York Times” gehoert ja mittlerweile auch Amazon.com (Jeff Bezos), warum sollte es in Paraguay anders sein? Freie Presse gibts kaum mehr auf der Welt denn die Presse dient mehr zur Manipulation der Massenmeinung welches u.a. auch im Zentralen Chaco wunderbar funktioniert (Hofberichterstattung) – wie die weltliche Meinung echte Christen ueberhaupt beeinflussen kann ist mir ein Raetsel denn der Christ sollte erst recht nicht der Mehrheit und Masse (Herde) hinterherlaufen (Matthäus 22,14) “Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt!”.
    Man achte vor allem auf das Wort “wenige” als Kontrast zu “den Vielen”.
    1. Petrus 3,20 “die vor Zeiten sich weigerten zu glauben, als Gottes Langmut einstmals zuwartete in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in der wenige, nämlich acht Seelen, hindurchgerettet wurden durch das Wasser,…”
    Lukas 13,23 “Es sprach aber einer zu ihm: Herr, sind es wenige, die errettet werden? Er aber sprach zu ihnen: 24 Ringt danach, durch die enge Pforte hineinzugehen! Denn viele, sage ich euch, werden hineinzugehen suchen und es nicht können. 25 Wenn einmal der Hausherr aufgestanden ist und die Türe verschlossen hat, dann werdet ihr anfangen, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, Herr, tue uns auf! Dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich weiß nicht, woher ihr seid! 26 Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unseren Gassen hast du gelehrt! 27 Und er wird antworten: Ich sage euch: Ich weiß nicht, woher ihr seid; weicht alle von mir, ihr die ihr die Ungerechtigkeit tut [Uebeltaeter]! “.
    Im Prinzip sollte sich der Christ an die Wenigen halten – aber wir leben ja in einem postchristlichen Zeitalter.

  2. Ach ein weiterer paragauyscher Politiker, der sich mit Zahltag 500 Euro monatlich drei warme Mahlzeiten, fünf Bauernhöfe im Chaco und 20 Ferraris leisten kann. Aber ich bin ja nur ein Neider, der auch gerne solche Amigos hätte, dann könnte ich mir das alles auch leisten.

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