Kontinuierlicher Kahlschlag im Chaco

In nur zwei Monaten wurden im Chaco Nationalpark mehr als 122.714 Hektar Wald gefällt, diese Gegend ist immer noch am meisten von der Abholzung betroffen, entgegen allen anders lautendenden Proklamationen.

Im Oktober 2014 wurden 73.968 ha und im November 48.746 ha in landwirtschaftliche Anbauflächen umgewandelt, dies entspricht einer Gesamtfläche von 122.714 Hektar, der 10-fache Bereich von Asunción (11.700 ha), dies berichtet die Organisation Guyra Paraguay. Im Mittelwert der letzten Monate wurden in etwa die fünffache Fläche der Hauptstadt von Paraguay gerodet.

„In den vergangenen fünf Jahren hatten wir bei der Überwachung noch nie so hohe Zahlen registriert wie in letzter Zeit von fast 2.000 ha pro Tag“, sagte Alberto Yanosky, Direktor der Guyra. Egal ob illegal oder legal, im Oktober und November wurden die Rodungen intensiviert, vor allem für Weideflächen.

„Der Chaco hat 14 Millionen Hektar unberührte Natur, unabhängig davon, ob viele Flächen in privater Hand sind, müssen diese nachhaltig für folgende Generationen geschützt werden sonst wird sich die Wüstenbildung in dieser Region beschleunigen“, sagte Yanosky.

Die Umweltschützer von Guyra fordern 25% Bestand von einheimischer Waldfläche und die Rodungen einzustellen, „das ist das Mindeste und an der Grenze zur Legalität. Dadurch kann man aber vielleicht die biologische Vielfalt erhalten“, erklärte der Direktor. Er unterbreitete diesen Vorschlag an landwirtschaftliche Produzenten in den Bezirken Boquerón, Alto Paraguay und Presidente Hayes.

Quelle: Ultima Hora

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22 Kommentare zu “Kontinuierlicher Kahlschlag im Chaco

  1. Was nützt die ganze “Überwachung” wenn die Abholzerei keine Folgen hat! Interessant wäre die Beantwortung der Frage, wer die Abholzer sind. Handelt es sich dabei um Mennoniten, weil im Chaco? Vielleicht kann diese Frage jemand beantworten.

    1. Der Heinrich hat es sehr gut erklärt wie es um unseren lieben Chaco steht. Ich will uns Mennoniten nicht schön reden, aber an diesen großen rodungen die im Artikel beschrieben sind, sind nach meinen Wissen keine Mennos beteiligt. Wir müssen unsere Umweltsünden die wir vor 20 bis 30 machten wieder mit Aufforstung gutmachen oder wir dürfen auch ein stück Land mit unberührter Natur kaufen, das dann nicht mehr gerodet werden darf, als ausgleich für die Hektar die wir zuviel gerodet haben, das ist auch gesetzlich legal. Aber ansonsten lieber Heinrich, ist in unserem schönen Chaco jetzt auch die Welt eingedrungen, nichts ist mehr wie es vor 15 Jahren war, damals hatte noch fast keiner etwas von Paraguay gehört.

  2. Na, das muß ja eine Organisation ungeahnten Ausmaßes sein, wenn Sie in der Lage ist monatlich eine Fläche der Größe Westdeutschlands zu kontrollieren und zu kartieren, oder werden denen etwa von den Abholzern die Flächen praktischerweise gleich angezeigt ?

    1. Ganz schön vermessen, sich Hannes Wader zu nennen, oder? – Oder so ein großer Wader-Fan, dass du sich so genannt hast?
      Ich finds aber toll – und gleich wird das Gezetere losgehen und du wirst das Land verlassen sollen, weil solche wie du hier nicht erwünscht sind (zumindest von einem Teil der DACHLer)….

      Riesenorganisationen mit riesigen finanziellem Spielraum stecken wohl tatsächlich dahinter, Unternehmen mit modernstem Gerät, natürlich auch ein paar kleine, die mit der Axt rumfuchteln.

      1. Tut mir leid, mir sagt der Name “Wader” nichts. Bitte um Aufklärung und warum Hannes Wader hier nicht erwünscht sei. Außerdem dachte ich, wir hätten Meinungsfreiheit, auch mehr oder weniger in Paraguay, zumindest unter uns Deutschen.

        1. Meinungsfreiheit hier? Klardoch, aber nur für die, die alles schön reden. Kritiker sind hier nicht erwünscht von den Pensions- und Restaurantbesitzern, den Immohaien, allen, die gut mit Frischlingen verdienen. Du bist doch auch schon wegen kritischer Äußerungen angegriffen worden….
          Und Hannes Wader- meinst du das im Ernst?
          Googele einfach mal und hör dir eins seiner Konzerte an oder ein paar Titel, kritisch, gegen Rechts, gegen Fremdenhass, für Gleichberechtigung, für uneingeschränkte Meinungsfreiheit – könnte dein Ding auch sein 😉 (ist allerdings Links – daher meine Bemerkung zu den erwartenden Kommentaren)

  3. Der ganze Chaco….ist KEIN Nationalpark !
    Die Rodungen, findem im ganzen Chaco statt !
    Vor Allem von sehr reichen Paraguayern, Mennoniten, Brasilianern, Uruguayern, Argentinier und einigen anderen Ausländern.
    Zumeist handelt handelt es sich aber bei den extrem grossen Rodungen, um reiche Paraguayer, Uruguayer, Argentinier und Brasilianer !
    Chinesen, Araber und Inder, usw. bemühen sich ebenfalls etwas vom Kuchen zu bekommen.

    Obwohl, eigentlich immer gesagt wurde, dass man max. 1000ha pro Jahr roden darf, hab ich aus zuverlaessiger Quelle gehört, dass durchaus 5000ha oder mehr auf einer Grossfarm, in nur einem Jahr gerodet werden. Das funktioniert aber nur mit Schmiergeld !

    Zudem, haben diese Leute oder Firmen, dass kann man ja drehen wie man will, in ihren Herkunftsländern, in der REgel schon grosse Latifundien !
    Es sind ohne Zweifel, Millionäre oder Multimillionäre !
    Die Grundstücke sind in der Regel mittlerweile 5000ha bis durchaus 100.000ha und mehr gross !
    Paraguayer, oder einfach Menschen mit normal erspartem Geld….haben da keine Chance mehr. Und die Natur sowieso nicht. Von den Indianern, ganz zu schweigen !

  4. Das Problem an der Sache ist, dass hier entgegen urlange verschleppten Agrarreformen, neue riesige Latifundien geschaffen werden.
    Diese argumentieren mit der Arbeitsplatzschaffung, aber die dient erstmal dem Füllen des eigenen Geldsackes.
    Wer von den Arbeitern auf solch einer Farm, den Mund aufmacht….fliegt !
    Alles billigste Halbsklaven !
    Schulen, geschweige denn von Ortschaften, gibt es fast keine, man will die Arbeiter ja auch nicht unnötigerweise Schlau machen….
    Die Arbeiter könnten ja auf die Idee von einem eigenen Stück Land kommen….

  5. Lieber Toni !

    In Deutschland existieren bis heute, nach mehr als 2000 Jahren Besiedelung, immer noch etwa 30% Wald, von der Gesammtflaeche.
    Von diesem Wald, schaetze ich, etwa die Hälfte auf bewirtschafteten Wald und die andere Hälfte mehr oder weniger natürlichen, fast unbewirtschafteten Wald.
    Sicher….hat man dem “natürlichen Wald” auch schon Bäume entnommen, aber die sind ja auch schon wieder nachgewachsen .
    Der Waldanteil ist stabil, bis steigend.

  6. Zusammenfassend, wird im Chaco, in Sachen Natur, Indianer, ländliche Entwicklung, Entwicklung von Paraguay gesammt, den Paraguayern selbst, Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe, usw……eigentlich Alles grundlegend falsch gemacht, was man nur falsch machen kann !

    Prost Malzeit !

  7. Zum Thema Mennoniten :

    Sicher gibt es Mennos welche viel Land besitzen, aber ich glaube die Meisten, verdienen ihre Brötchen mit vielleicht 100 bis 1000ha Land, und wie man in den Kolonien bestaunen kann, leben sie damit sehr gut.
    Ähnlich Verhältnissen in Deutschland….mit recht viel Komfort…heutzutage….

  8. Oh, bitte, bitte meine Herren, hört auf ! Wir müssen froh sein und Gott danken, dass wir Dach über den Kopf haben und kein Hunger leiden müssen, wie viele Andere auf dieser Welt, die sich nicht so aufregen, wobei meines Erachtens, sie mehr Grund dazu haben!!

  9. Liebes Bärchen…..ich darf Dich höflist darauf hinweisen, dass es einem Grossteil der Paraguayer, ausgesprochen dreckig geht….
    Gesundheit, Bildung, Verkehr, Umweltverschmutzung, Ernährung….usw.

      1. Und wenn man es weiß – muss man es so einfach akzeptieren oder wegschauen, Thema unerwünscht, heile heile Welt?

        Wir “faseln” hier zwar auch meist nur wichtigtuerisch herum – aber ich denke, dass die meisten von uns doch etwas tun, um den wirklich Benachteiligten zu helfen, auf die eine oder andere Weise.

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