Kooperativen verzeichnen Ansturm von besorgten Kunden

Die Kooperativen öffneten am Samstag wieder ihre Türen, nachdem am vergangenen Freitag die meisten geschlossen hatten und einen Generalstreik in Asunción abhielten gegen die Mehrwertsteuereinführung. Nach Angaben des Verbandes der Nationalen Kooperativen (Cencopan) hätten erst 5% der 460 Genossenschaften ihre Verwaltungssysteme auf das neue Steuersystem angepasst. Kleinere Kooperativen haben noch Probleme bei der Datenverarbeitung.

Die Genossenschaft “Medalla Milagrosa“ erhielt mehre Anrufe von besorgten Mitgliedern. Derlis Paniagua, Leiter der Kooperative, sagte, die meisten Mitglieder seien verunsichert, weil es wenig oder sogar verwirrende Informationen über die gesetzliche Regelung gäbe. „Es gab viele Fragen von unseren Kunden, denn sie verstehen nicht, was überhaupt genau passieren wird. Aber das geschieht im Moment in dem ganzen Genossenschaftssektor“, sagte Paniagua. Er erinnerte, dass seit Samstag eine Erhebung der Mehrwertsteuer auf Darlehenszinsen stattfinde. Paniagua betonte aber, wenn der Kreditnehmer das Darlehen vor April zurückbezahlt hätte, erfolge keine Steuerbelastung, weil das Gesetz nicht rückwirkend erfolgen könne. Aber es betreffe alle, die weiterhin Zinsen und Kredite tilgen müssten. In diesem Fall werde die Mehrwertsteuer auf den gesamten Darlehensbetrag berechnet und eine zusätzliche Gebühr fällig.

Nach dem Protestmarsch am Freitag beginnt ab heute eine Mahnwache vor dem Nationalkongress. Sie wird von den Genossenschaften in Schichten organisiert, um eine Aufhebung der Mehrwertsteuer in Höhe von 10% an die Genossenschaften zu erreichen.

Quelle: Ultima Hora

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