Körnersteuer in Paraguay – hilfreich oder schädigend?

Asunción: Wenn es nach dem Wille Fernando Lugos und einigen anderen geht sollte dieser Gesetzesvorschlag sobald als möglich in Kraft treten. Somit könnten bis zu 100 Millionen US-Dollar in die Staatskasse fließen.

Der Wirtschaftsfachmann Manuel Alarcón allerdings empfiehlt bei der derzeitigen Weltwirtschaftslage diese Steuer nicht einzuführen. Eine Einkommenssteuer, die in noch weiterer Ferne ist, wäre da sinnvoller. Soja, Mais und Sonnenblumenkörner sind starke Exportgüter doch werden dadurch die kleinen Produzenten benachteiligt, weil sie nicht wie große Unternehmen ihre Kosten verteilen und senken können.

„Ein Verlust der Wettbewerbsfähigkeit wird von ihm erkannt. Wir erkennen die Preise nur an, wie sie im Rest der Welt sind und wer soll das bezahlen? Dass schadet nur den kleinen Produzenten. Wechselkurse und schlechte wirtschaftliche Stimmung sind kein Fundament für die neue Steuer.“, versichert er.

Das Projekt, präsentiert in diesem März vom Senator Ramón Gómez Verlangieri sieht vor alle Körnersorten die exportiert werden mit 6% Steuer zu belegen. 1% davon soll in den landwirtschaftlichen Sektor zurückgeführt werden, 1% in die landwirtschaftliche Infrastruktur und der Rest in die Staatskasse. Im vergangenen Jahr wurde allein Soja im Wert von 1,6 Milliarden US-Dollar ausgeführt.

Dies ist das zweite Projekt welches die Körnerausfuhr zu besteuern versucht. Der Senator Sixto Pereira reichte ein Projekt ein. Durch ein Dekret von Lugos Vorgänger, Duarte Frutos, werden quasi alle aus dem derzeitigen Steuersatz von 10% (Imagro) ausgeklammert, weswegen er mit 7 Millionen US-Dollar als unrentabel gilt.

Wenn dieser Vorschlag gebilligt wird könnte man damit jährlich beispielsweise 100 km Straßen asphaltieren. Die Summe ist auch das Dreifache des jährlichen Haushalts der Nationalkrankenhäuser in „Itauguá“ oder „Emergencias Medicas“.

Trotz Drohungen gegen den Senator Verlangieri möchte dieser weiter das Projekt vorantreiben. In der nächsten Woche möchte dieser konkrete Namen nennen.

Währenddessen weicht der Vizepräsident auf die Frage was er davon hält mit der Ausrede aus, er möchte zuerst hören was der Landwirtschaftsminister, Enzo Cardozo, dazu sagt.

(Wochenblatt / Última Hora / Foto: www.flickr.com/photos/jan_paessler/)

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

2 Kommentare zu “Körnersteuer in Paraguay – hilfreich oder schädigend?

  1. Aus meiner Sicht ist das eine gute Idee, wenn man die kleinen Produzenten ausklammert. D.h., dass man erst ab einem bestimmten Volumen(Tonnen) die Steuer greifen lassen sollte. Und die sollte dort erhoben werden, wo die Ausfuhr stattfindet, nämlich im Hafen. Dann hat man die großen Exporteure an der Angel.

  2. @ Peter
    Im Prinzip richtig , aber nicht durchfuerbar !!
    Die grossen Exporteure tuen dies immer auf alle
    Produzenten abwaelzen ! Ueber den Abzug , bei der Kosten berechnung beim Verkauf der Ware .Und dieser Abschlag
    ist heute schon fuer die kleinen Produzenten hoeher
    als fuer die Grossen !!

    lg Christian

Kommentar hinzufügen