Korruption beeinflusst das Bruttoinlandsprodukt

Asunción: Nachdem erst wieder eine Studie hervorhob wie Korruption und das Bruttoinlandsprodukt direkt zusammenhängen, fragt man sich wirkliche wie hoch das Wirtschaftswachstum für 2020 wirklich wäre. Der IWF schätzt 4%.

Obwohl sich Korruption und deren Auswüchse in verschiedenen Facetten zeigen, erkennt der Wirtschafts- und Entwicklungsreport 2019 der CAF Entwicklungsbank von Lateinamerika zeigt den Zusammenhang der Bestechlichkeit in der Entwicklung von Paraguay und anderen lateinamerikanischen Ländern. Ohne breiten politischen Konsens, die sich dagegen auflehnen, schaffen es die Länder nicht in den Stufen zu wachsen, wie es der ärmere Teil benötigt, um Fortschritt zu spüren.

Teile des Abgeordnetenhauses wollen unter Druck der Bevölkerung den Parlasur-Abgeordneten ihren Haushalt um 2 Milliarden Guaranies kürzen. Für 18 Abgeordnete die vier Mal jährlich Sitzung in einem Parlament haben, dessen Entscheidungen keine gesetzliche Bindung haben, bezahlt der Staat 3,5 Millionen US-Dollar. Das Schlimmste ist jedoch, dass jeder einzelne monatlich eine Krafstoffpauschale von 4,5 Millionen Guaranies erhält, neben den Flugtickets zu ihrem eigentlichen Arbeitsort Montevideo. Die Benzinkosten könnten bei Löhnen von 40 Millionen Guaranies vollkommen gestrichen werden. Dieses Sammelbecken für angeklagte Kollegen auf der Flucht vor der Justiz ist sinnlos. Die Korruption dahinter ist immens, da man sich seinen Platz auf der Liste erkaufen muss.

Währenddessen informierte man gestern Abend bei dem Treffen “Paraguay: Dynamik und Erwartungen“ darüber, dass der Internationale Währungsfond ein Wirtschaftswachstum von 4% für Paraguay erkennt, da die Agrarwirtschaft sich wieder erholen wird.

Sollte es den offensichtlichen Zusammenhang zwischen Korruption und Wirtschaftswachstum geben, wäre es interessant zu erfahren, wie sehr die Wirtschaft ohne Korruption wachsen würde.

Wochenblatt

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11 Kommentare zu “Korruption beeinflusst das Bruttoinlandsprodukt

  1. Das kann man auch anders herum sehen. Wenn ich meine Erfahrungen aus 12 Jahren Paraguay zugrunde lege, dann habe ich gelernt, dass sich ohne Bestechung so vieles gar nicht bewegt. Bei allen Projekten kalkuliere ich immer einen gewissen Prozentsatz mit ein, mit dem ich entscheidende Stellen schmieren muss. Man könnte meinen, die Paraguayer müssten froh sein, dass jemand investiert und sich deshalb besondere Mühe gäben und sich beeilen. Aber dem ist leider nicht so. Die Paraguayer interessiert es einen feuchten Sche**, ob Arbeitsplätze geschaffen würden. Sie verlangen nicht direkt nach einem “vorgezogenen Trinkgeld”. Aber ohne dieses bewegen sie sich halt einfach nicht. Und da dreht es sich nicht um Tage oder Wochen. Nein, man kann ohne Bestechung Monate oder gar Jahre warten, falls sich überhaupt etwas bewegt.
    Also kann man es auch so herum sehen und sagen, dass Korruption das Wirtschaftswachtum beschleunigt, weil sich ohne diese rein gar nichts bewegt.

      1. Wenn ich heute vor der Entscheidung von damals stünde auszuwandern, würde ich sicher nicht mehr Paraguay wählen. In Georgien hat man einmal alle Polizisten entlassen und neue eingestellt und siehe da, Georgien ist heute ein Land mit der niedrigsten Korruption. Zudem sind die Behörden dort schnell, Konten sind ruck zuck eröffnet und keine Mindestlöhne, die wie in Paraguay über dem Durchschnittseinkommen liegen. Wie ist sowas überhaupt möglich? Da kann man sich nur noch an den Kopf fassen.
        Hätte ich vor 13/14 Jahren eine Glaskugel gehabt und gewusst, wie sich Georgien und Paraguay entwickeln, hätte ich heute weniger Probleme.
        Dazu kommt noch, dass es in Paraguay sehr schwer ist Mitarbeiter zu finden, die nicht stinkend faul sind. Die nicht, sobald man denen den Rücken zukehrt, die Schüppe fallen lassen. Ich glaube sogar Hartz-IV-Empföner in D in Umschulungen sind leistungsbereiter als der durchschnittliche Paraguayer.
        Paraguay hat mich so gefrustet, dass wenn ich nicht meine Tochter hätte, die bereit steht die Geschäfte zu übernehmen, ich schon längst alle entlassen hätte und wieder abgehauen wäre.

          1. Nein, wenn die 1. Welt 3. ist, dann ist die 3. dann 6. Welt bzw. ist es egal wo man ist. Wenn der Motor des Buses nicht funktioniert oder der Tank leer ist, ist es egal auf welchem Sessel man sitzt. Man kommt trotzdem nicht weiter.

  2. Und jährlich wächst der Korruptionssumpf, will heissen die Administration.
    So wie in DACH, nur dass die Korruption dort 100mal geringer ist. Aber kosten tut die linke beamtete Bande trotzdem jedes Jahr mehr, und kuyonniert zudem die wenigen, die noch arbeiten und leisten.

    1. Seit mehreren Jahren werden die Länder in Europa von rechtsbürgerlichen Regierungen beherrscht. Und immer noch ist in den Köpfen der Möchtegern Eliten „die linke Bande“ an allem schuld was falsch läuft und vergessen dabei, dass die grössten Errungenschaften unseres Wohlstands auf die linken Banden zurückzuführen sind. Ich denke dabei nur an die Rentenkassen, denn ohne die Renten würden wohl einige Auswanderer ziemlich blöd aus der Wäsche kucken!

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