Kultivierung von Soja nur unter Polizeischutz

Pindo’i: Der Aufstand brasilianischer Landwirte mit einem Konvoi von Traktoren in Richtung Asunción, um gegen die Drangsale von Landbesetzern zu protestieren, hatte teilweise Erfolg. Jedoch schwelt der Konflikt weiter vor sich her.

Es sei bedauerlich, dass die Aussaat und Kultivierung von Sojabohnen mit Polizeischutz erledigt werden müsse, sagte Hermes Aquino. Er bittet die Behörden darum, dass die Landbesetzer endlich vertrieben werden.

Aquino ist Direktor der landwirtschaftlichen Vereinigung in Paraguay, einer Zweigstelle des Hauptverbandes in Caaguazú. Er bezieht sich auf den Konflikt zwischen Mitgliedern der Nationalen Campesinoföderation (FNC) Kolonisten, Paraguayern und Brasilianern, die vor Wochen den “Traktor-Aufstand“ aus Protest inszenierten, weil sie ihre Felder nicht zum Besprühen der Sojapflanzen betreten konnten und Landbesetzer nicht vertrieben wurden.

Aquino sagte, dass nach der Vereinbarung vom 23. Dezember nur Einsätze mit Agrochemikalien in der Gegend von Pindo’i stattfinden dürfen, jedoch mit Polizeischutz.

Bisher hält sich die Regierung an die Vereinbarung und bietet polizeiliche Begleitung an, um die Sojaplantagen zu betreten. Dies konnte bisher von den Bauern in der Umgebung nicht bewerkstelligt werden, weil die Campesinos behaupten, die Grundstücke seien kein Privateigentum, sondern öffentliches Land.

„Ohne Polizeischutz gehen wir nirgendwohin. Dies ist wirklich wie ein ländlicher Terrorismus. Die Campesinos wurden zu einfachen Terroristen”, sagte Aquino.

Er schlägt vor, dass die Invasion von Eigentum im jeweiligen Gesetz als Verbrechen eingestuft werden solle, weil es bislang ein gewöhnliches Delikt sei und nur geringe Strafen nach sich ziehen würde.

„Wir möchten, dass die Gesetze eingehalten werden. Bis jetzt war das nicht der Fall. Die Polizei macht nun endlich ihre Arbeit. Wir wollen Ruhe und Sicherheit auf dem Land. Wir wollen nichts anderes, wir fordern keine Subvention, nichts, wir wollen nicht mehr, solange das getan wird, gibt es keine Probleme”, betonte Aquino.

Er bedauerte, dass die Pflege der Soja mit Polizeischutz erledigt werden müsse. „Es ist unglücklich. Die Regierung muss der Nationalen Föderation der Campesinos mehr auf die Finger schauen, weil sie ein ländlicher Guerillaverein ist”, sagte Aquino.

In Bezug auf Guahory wies er darauf hin, dass sie an diesen Ort wegen der Behinderung von Mitgliedern der FNC keine Tätigkeiten auf den Feldern ausführen könnten.

Wochenblatt / ABC Color

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6 Kommentare zu “Kultivierung von Soja nur unter Polizeischutz

  1. Na klar,Menschen welche Grundwasser,Flüsse,Bäche und Seen verseuchen,ungebremst alles Wald abholzen,Tiere ausrotten sprich vergiften,Böden auslaugen und chemisch abtöten,den Armen bis in die Stube hinein fumigieren,
    alles nur wegen 4-5Kulturen die die Menschheit so,in der Form, nicht mal benötigt,
    diese Menschen sind keiner Terroristen…Nur die armen Schweine denen ihr Land,Gesundheit und Mutter Erde lieb sind,dest sind die Terroristen..
    Die Proteste und Argumente der modernen Landwirte sind super peinlich.Die Ernährung der Welt liegt in den Händen von Männer die sich mit aufgesetztem Stolz Landwirte bezeichnen und in Wahrheit nicht mal 5 ha ohne Traktor oder Agrochemikalien bzw.Farmazeutika bewirtschaften könnten.Der dümmste Campesino findet heraus was auf der Verpackung der Chemikalie steht und wie man es einsetzt,der moderne Landwirt schafft es jedoch nicht mehr ohne die großen Firmen die ihn bei seiner “Arbeit” unterstützen und die sich bis in den Lehrplan der Universitäten eingekauft haben…
    Armseelig das ganze getue..
    Noch armseeliger sind die die glauben ohne diese moderne Landwirtschaft hört die Welt auf zu drehen,haha…

  2. Jeder hat seine Wahrheit.
    Fakt die die Sojabauern vergiften die Umwelt.Den Boden, das Grundwasser damit bedrohen sie das Leben.Ihre Felder halten vielfach keinen Abstand zu den Siedlungen ein.Wer möchte das schon haben, ich nicht!
    Die Landbesetzungen sind lästig,hier ist immer nur die leidige Frage stimmen die Land-Titel überhaupt.Die Paraguayer sind auch nicht so unschuldig an der Eierei.Sie Verpachten das Land,sie verkaufen es zu mehr als guten marktüblichen Preisen an die Sojabauern..
    Rechtssicherheit war und ist zu ein Fremdwort in Paraguay geworden

  3. Johan Moritz van Nassau-Siegen

    Das ganze Katasteramt ist ein desaster nicht nur wegen der ungeheueren Korruption sondern auch wegen historischen Fehlern.
    Das Debakel begann in der pre Internet und pre GPS Aera. Von wo faengst du an zu messen? Wie haben die Viehzuechter im Chaco ihre Grenzen deklariert?
    Standard war das alte spanische System der Messung im Kreis vom Zentrum von Asuncion (wohl vom Cabildo Gebaeude an gemessen). So um seine Grenzen im Chaco zu registrieren kam der Viehzuechter dann 1950 z.B. nach Asuncion (oder 1935 als viele Laendereien als Belohnung fuer Kriegsbeitrag vergeben wurden. Dadurch bildeten sich damals Viehzuchtsbetriebe die 30000, 50000+ Hektar gross waren) und sagte “da bei dem dicken Palosanto Baum da faengt mein Eckpfosten an und geht dann 10 Km ungefaehr bis zu dem dritten Flaschenbaum den jeder da kennt. Usw und so fort”. Wie willst du mit solchen Angaben einen genauen Kataster aufstellen? Zumal der Nachbar des Vorigen die Km Anzahl mit “so bei 9 Km und nicht 10 Km” angibt, usw. Versteht sich gemessen vom Zentrum von Asuncion. Zwischen Asuncion und “dem dritten Samuu-Flaschenbaum wo schon der Grossvater die Grenze glaubte zu wissen” liegen viele Unebenheiten und die Messlatte ist oft von Viehzuechter zu Viehzuechter verschieden.
    Das ist die wahre Situation des Katasters. Das GPS hat das Ganze dann nochmal gehoerig zusammengeschuettelt da waehrenddessen “der dritte Flaschenbaum und der Palosanto” leider gefaellt wurden oder gestorben ist. Auch wurden oft mitten im Chaco “von Null” gemessen so das das Desaster dann bald komplett war.
    In dem Zustand befindet sich das Katasteramt zusaetzlich zu den Wursteleien der Korruption und Bestechlingen. Zudem wurden Parzellen geteilt die aber nirgends offiziell Eingetragen wurden so dass das mehrfache Verkaufen eines Landtitels (Urkunde) zum guten Geschaeft wurde (der Titel wurde nie aktualisiert und Teile des Landes befinden sich schon lange in Haenden Dritter deren Rechte man nicht schaedigen darf). So blueht der Betrug mit Landurkunden froehlich weiter. oft besitzen mehrere Personen Urkunden fuer dasselbe Landstueck durch Schmierfinke von Notaren und Winkeladvokaten.
    Usw, usw, usw.

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