Kunststofffenster richtig pflegen: Tipps für Langlebigkeit und Sauberkeit

Mehr als 14 Millionen Fenster werden in Deutschland alljährlich verkauft. Die Produktionsmenge ist nahezu identisch, aber es gehen rund 10 Prozent in den Export. Die gleiche Menge wird importiert und stammt überwiegend aus dem Nachbarland Polen. Bei den Importfenstern handelt es sich fast vollständig um Massivholzfenster. Der Schwerpunkt der Produktions- und inländischen Absatzmengen wird in Deutschland in der Kategorie Kunststofffenster verzeichnet. Sie sind bei optimaler Pflege und Wartung sehr langlebig, nutzerfreundlich und wartungsarm. Außerdem besteht ein wachsender Anteil der Fensterprofile aus recyceltem Kunststoff.

Welche Wartung benötigt ein Kunststofffenster?

Der Wartungsaufwand ist so gering, dass er fast vernachlässigt werden kann. Er besteht hauptsächlich darin, dass die zugänglichen Elemente der Verriegelungen bei jedem Putzen gründlich mit gesäubert werden. Lagert sich dort Schmutz an und wird von den Bewegungen der Verriegelungselemente ins Innere der Fensterprofile befördert, kann es zu Blockaden der am Öffnen und Schließen beteiligten Mechaniken kommen. Wer Kunststofffenster kaufen möchte, trifft auf zwei Varianten von Verriegelungen. Das sind entweder die traditionellen Pilzkopfzapfen, die sich beim Schließen der Fenster über eine Öffnung in Laufschienen einpassen, oder die neueren Technologien der gegenläufigen Krallen, die für eine verbesserte Abdichtung an den Kontaktstellen der Fensterflügel und dem Rahmen sorgen.

Verriegelungen sind schwergängig: Was tun?

Die Ursache für schwergängige Verriegelungen ist entweder Schmutz in den Führungselementen oder es fehlt Schmiermittel an den beweglichen Elementen. Die erste Maßnahme ist deshalb eine gründliche Säuberung der von außen zugänglichen Teile der Verriegelungen. Dabei helfen die Fugendüsen des Staubsaugers oder eine Reinigungsbürste für Fliesenfugen. Verklemmte (größere) Schmutzpartikel lassen sich mit einer Pinzette oder einer spitzen Feinmechanikerzange beseitigen. Anschließend können die beweglichen Bestandteile der Fensterzuhaltungen mit Kriechölspray behandelt und ein paar Minuten später vorsichtig über die Fenstergriffe durchbewegt werden. Handelt es sich jedoch um „harte“ Blockaden, muss ein Experte für die Fensterwartung ran, denn bei solchen Problemen besteht auch die Möglichkeit, dass die metallenen Stäbe im Inneren der Fensterprofile verbogen oder gebrochen sind. In diesem Fall besteht bei der Anwendung von Gewalt das Risiko von irreparablen Folgeschäden.

Kunststofffenster reinigen: Was verspricht ein gutes Ergebnis?

Der beste Weg besteht darin, groben Schmutz mit etwas Wasser einzuweichen und anschließend mit einem weichen Schwamm aufzunehmen. Dabei ist die Tupftechnik zu empfehlen, weil die Wischtechnik für Kratzer auf der Verglasung und den Rahmen sorgen kann. Grundsätzlich sollten nur milde Haushaltsreiniger verwendet werden, um den matten Glanz der Rahmenoberflächen lange zu erhalten.
Wer Kunststofffenster reinigen will, trifft oftmals auf eine echte Herausforderung. Dabei handelt es sich um die Reste von Klebebändern und Klebehaken. Lösungsmittel sollten beim Entfernen keinesfalls mit dem Kunststoff der Rahmen in Kontakt kommen! Deshalb hilft ein Griff in „Oma’s Trickkiste“. Die meisten Klebstoffe sind in Öl löslich. Deshalb macht es Sinn, die Klebstoffreste mit etwas einfachem Speiseöl zu betupfen. Nachdem das Öl einige Minuten eingewirkt hat, lassen sich die Klebstoffreste ohne das Risiko von Kratzern oder Verfärbungen mit etwas handwarmem Wasser mit Zitrone abwischen.

Beim Fensterputzen Finger weg von Putzstein und Scheuerpulver!

Manche Verschmutzungen auf der Außenseite der Fenster sind so derart hartnäckig, dass viele Menschen am liebsten zur Dose mit Putzstein oder zur Flasche mit Scheuerpulver greifen würden. Das ist definitiv keine gute Idee, denn das feine Granulat wirkt wie ein Schleifmittel! Dadurch werden die Scheiben der Verglasung aufgeraut und blind. Zudem ziehen die Körnchen Minifurchen in den Kunststoff der Rahmen. Die Oberfläche fühlt sich anschließend an wie Sandpapier oder das Gewebe eines Haarsiebs. Das beeinträchtigt einerseits die Optik und andererseits lagert sich neuer Schmutz an den rauen Stellen deutlich schneller an als auf einer glatten Oberfläche.

CC
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