Kuriositäten und Wissenswertes aus Paraguays Vergangenheit – Teil 1

Diese neue Kleinserie basiert auf einem Buch des paraguayischen Schriftstellers, Luis Veron, der gekonnt eine Sammlung aus Anekdoten und Ereignissen zusammenfasste, die es nicht in die großen Geschichtsbücher geschafft haben. Sie werden staunen, wie viele Einträge auch über die deutschen Einwanderer hier zu finden sind.

Ein altes Gesetz

Das antikste Gesetz des Landes stammt aus dem Konsulat López – Alonso und trat am 27. November 1842 in Kraft. Mit dieser Norm traf sich der nationale Kongress in einer außerordentlichen Sitzung, um das Wappen der Flagge in Form und Inhalt zu beschließen. Um die Symbole der Flagge zu huldigen dekretierte Carlos Antonio López am 1. April 1849, dass einige Straßen der Hauptstadt Asunción mit den Namen der Symbole zu versehen sind. Aus dieser Zeit stammen die Straßennamen „Palma“, „Estrella“ und „Oliva“. Die Straße „Azara“ hieß früher „Del Leon“.

Ein Haus für den Präsidenten

Am 2. September 1911 dekretierte der damalige Präsident Liberato Marciel Rojas, dass der „Palacio de los Patri“ als Präsidentenresidenz gekauft wird. Diese Manson wurde allerdings niemals ihrem Zweck zugeführt und ist aktueller Sitz des Hauptpostamtes des Landes.

Erste japanische Kolonie im Land

Im Jahr 1936 formalisierten die Regierungen Paraguays und Japans die erste Vereinbarung über eine Kolonisierung durch Japaner über eine privat gestartete Initiative. Der Ankunft von 100 Familien, die sich der Agrarwirtschaft zum Export nach Japan hingeben sollten, stand somit nichts mehr im Wege. Die damaligen Unterzeichner waren Oberst Rafael Franco und der Ingenieur Chiriro Uchida. Am 30. April des besagten Jahres dekretierte die paraguayische Regierung mit dem Schreiben N° 1.026, dass den Kolonisten ein 10.000 ha großes Grundstück übergeben werden soll was nahe der Stadt Ybytymi liegen soll. Insgesamt kamen 26 japanische Familien an und legten den Grundstein für die japanische Kolonie „La Colmena“. Heute noch ist La Colmena stolz darauf Hauptstadt der Früchte zu sein.

Brauereien

Im Jahr 1896 wurde die erste Brauerei in Asunción eröffnet. Die erste Bierproduktionsstätte des Landes jedoch wurde schon 1881 von den Gebrüdern Greydt in San Bernardino eingeweiht. Diese transferierten sie im Jahr 1898 an die Uruguayer Juan und Pedro Bosio, die zuvor für sie arbeiteten. Diese zwei ließen die Brauerei nach Asunción umziehen, in die Straße Benjamín Constant, wo jetzt die Tageszeitung Última Hora sitzt. Später zogen sie erneut auf die Straße Palma um, in ein Gebäude welches heute von der Firma APAL besetzt ist. Im Jahr 1910 nannte sie sich in Brauerei „Nacional“ um und 1923 fusionierte sie mit der 1917 gegründeten Brauerei „Americana“. Eine weitere Brauerei, Eigentum von Eduardo Schaerer, wurde 1907 am Hafens von Sajonia eingeweiht. Sie hatte jedoch nur ein kurzes Leben, weil sie schon 1910 bei einem Großfeuer komplett vernichtet wurde.

(Wochenblatt / Luis Veron)

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