Land kaufen, was nicht existent ist

Luque: So manch Paraguay Liebhaber ist schon aus seinem schönen Traum aufgewacht als ein versprochenes Stück Land entweder nicht da war wo versprochen oder mehr als nur kleine Fehler bei der Registrierung im Katasteramt hatte.

So wie bei „kleinen“ Grundstückskäufen trägt es auch in anderen Sphären zu. Mauri Arza Huerta und María Carmen Irene Arza Huerta wurden 1947 von dem jetzigen Gelände der Kommandantur der paraguayischen Luftwaffe vertrieben und verklagen seid dem Jahr 2000 den Staat auf Rückgabe des Grundstücks mit der Finca Nummer 41.470. Jedoch konnte kein beauftragter Landvermesser den genauen Ort der 7,7 ha ausmachen. Auch die Eigentümerin, nur mit einen Rollstuhl mobil, konnte sich nicht mehr daran erinnern, wo ihr ehemaliges Haus auf dem jetzt 250 ha großen Grundstück des Militärs stand, da sie bei der Vertreibung erst 7 Jahre alt war.

Die Familie, die am 31. Mai 2011 Überfall-mäßig auf das Luftwaffengelände in Ñu Guazú drängte, zählte mit der Unterstützung zwei einflussreicher Politiker, Senator Miguel Abdon Saguier und Ex Senator Luis Alfredo Jaeggli, beide der PLRA angehörig. Aus diesem Grund ist es auch nicht überraschend, dass den Geschwister Arza Huerta am vergangenen 20. Februar eine Wiedergutmachung bzw. Entschädigung für die Enteignung durch den Staat versprochen wurde, deren Auszahlung nun der neuen Regierung anlastet. Die Summe beläuft sich auf 45 Milliarden Guaranies oder 10 Millionen US-Dollar und soll in einer Rate gezahlt werden.

(Wochenblatt / Abc)

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14 Kommentare zu “Land kaufen, was nicht existent ist

  1. WIE ????
    1947 vom Militär vertrieben und erst 2000 Ansprüche ?
    das kommt einem aber doch sehr dubios vor.
    Abgesehen von der Unterstützung “zweier einflussreicher Politiker”. Was geht DIE das überhaupt an ?

  2. Zitat:
    “Senator Miguel Abdon Saguier und Ex Senator Luis Alfredo Jaeggli, beide der PLRA “,

    machen sich dafür stark, das für 7,7 Hektar 10 Millionen Dollar, also 1,3 Millionen Dollar pro Hektar, Entschädigung bezahlt werden.
    Was steht auf diesem Grundstück? Wenn man noch nicht einmal das Haus von Damals wiederfindet im Nichts?

    Ich nehme doch einmal an, daß Senator Miguel Abdon Saguier und Ex Senator Luis Alfredo Jaeggli, sich 9,5 Millionen Dollar teilen und 500.000 Dollar an die armen alten ehemaligen Besitzer: Wenn sie den einen Titel haben; aber wieso Titel? Das werden Senator Miguel Abdon Saguier und Ex Senator Luis Alfredo Jaeggli schon “irgendwie” regeln.

    Man sollte die beiden “Politiker” in einem Hubschrauber “Typ Oviedo” zur Grenze nach Bolivien schicken und aus dem Land werfen.

  3. Bei 200.000 $ Einsparungen beim Büro der First Lady, waren hier Jubelszenarien zu lesen. Wenn aber hier weiterhin diese irrationalen Zahlungen für nur 7,7 Ha Land stattfinden, dann Gute Nacht Freunde. Hier hat HC die Möglichkeit ein Zeichen zu setzen, ein Exempel zu statuieren. Um beide Ex-Senatoren wärs wirklich nicht schade, würden sie spurlos verschwinden.

  4. Es handelt sich um rechtswidrige Enteignung. Auch in Europa sollte man sich Fälle anschauen, wo etwa in der Tschechei Deutsche nach dem Krieg enteignet wurden.

    Wenn die beiden Erben jetzt 10m $ Entschädigung bekommen, dann find ich das durchaus angemessen.
    Wir reden da immerhin von 65 Jahren, in denen sie IHR LAND nicht haben nutzen können.
    Wie heißt es doch so schön: “Die erste Aufgabe eines Staates ist der Schutz der Eigentumsrechte seiner Bürger.”

    1. Wenn diese Leute angemessen entschädigt würden, ja okay.
      Aber 10 Mio. nach 65 Jahren für 7,7 Hektar?
      Wenn sie das Land die ganzen 65 Jahre hätten nutzen können, dann hätten sie für diese 10 Mio. Dollar rund 3.000 Dollar pro Jahr pro Hektar erwirtschaften müssen.

      Welch eine Unsinnige Summe.

      Sind schon welche dabei eine Reise nach Polen zu machen um dort altes deutsches Junkerland zurückzufordern?

  5. na, es fällt mir sehr schwer die Kommentare, die hier eingestellt sind, zu verstehen. Sachverhalt: Der Staat enteignet eine Familie um 7.7 ha (wann spielt keine Rolle!). Die Eigentümer machten ihr Eigentumsrecht geltend. Wahrscheinlich schon sehr früh und immer wieder. Aber der Apparat in diesem Lande reagiert in solchen Fällen nicht. Dafür aber können die Eigentümer nichts! Nun haben sie es geschafft die Sache in die Öffentlichkeit zu bringen und dabei haben ihnen zwei Politiker geholfen. Statt nun die Eigentümer und die Politiker zu beschimpfen, sollte man ihnen viel Erfolg wünschen, damit sie ihr Eigentum wenigstens entschädigt bekommen. Außer Herrn Kohl darf nämlich (geht es nach Recht und Gesetz) niemand ohne Entschädigung enteignen. Aber der brauchte das Geld um die sogenannte Wiedervereinigung aus der Portokasse bezahlen zu können. Hat nicht geklappt. Die DDR-Eigentümer wurden nicht entschädigt und für die Angliederung Mitteldeutschlands an die BRD zahlen wir noch heute eine Sondersteuer. Da könnten sich die Kommentatoren zu recht aufregen aber im vorliegenden Falle müssen die Rechte der Eigentümer massiv eingefordert werden.

    1. Wo bitte schön, liegt Mitteldeutschland? Irgendwo am Kap der Guten Hoffnung oder in der Nähe von Mittelerde?
      DU zahlst eine Sondersteuer? Na, das ist wohl auch etwas übertrieben. ALLE in Deutschland zahlen diese Sondersteuer. Und das sie nicht für den Osten sondern für die marode Staatskasse ist, dürfte hinlänglich bekannt sein.

  6. offensichtlich wurde das grundstueck gleich nach dem
    ende des buergerkriegs 1947 enteignet, da gab es fuer
    liberale keinerlei rechte.eine anmerkung dazu.etliche colorado fuehrer wurden nach 1947 eigentuemer von estancias, die gefluechteten liberalen familien gehoerten. deswegen sind saguier und jaeggli in dieser sache taetig geworden.natuerlich will ich keinesfalls
    bestreiten, dass sie auch ein finanzielles interesse
    haben.saguier ist jedenfalls ein rechtsanwalt

  7. Für einige Kommentatoren kann kommen was will, es ist einfach nur schlecht.
    Wenn die Menschen damals widerrechtlich enteignet wurden, steht ihnen natürlich eine Entschädigung zu. Auch in höherem Umfang, denn sie konnten über die gesamte Zeit, keinerlei Anbau betreiben und somit weder für den Eigenbedarf sorgen noch Gewinne erzielen.
    Dass die 7,7 Ha in keinem Grundbuch verzeichnet sind, will ja nicht viel bedeuten. Da passieren nunmal “Fehler”. Dass nach so vielen Jahren das Haus nicht gefunden wurde, wundert mich ebenfalls nicht. Es wird schlicht und einfach nicht mehr existieren, genauso wie die Nachbarhäuser. Was hätte das Militär damit anfangen sollen?

    1. Danke an den Bayer und Heidi, dass sie helfen, hier mal die Sache in die richtige Richtung zu diskutierten. Die Eigentumsrechte, und seien sie noch so alt und vergilbt, haben immer und überall absoluten Vorrang. Allerdings wollen wir dabei die soziale Verantwortung von Eigentum nicht vergessen. Die Großgrundbesitzer z.B., mit ihrer industriellen Landwirtschaft, haben eine soziale Verantwortung und Gewinnstreben darf nicht der alleinige Maßstab sein. Sollten sie das nicht einsehen, muss der Staat regulierend eingreifen. Für die Stahlhelmfraktion sei noch hinzugefügt, dass die Neue Weltordnung kein Privateigentum und nur noch eine sogenannte nachhaltige Landwirtschaft kennt.

  8. @Asuncion45
    selbstverständlich wird die NW kein Privateigentum mehr kennen.
    Allerdings nur füe die “normalen” Menschen.
    Alles soll einer kleinen Elite gehören, die dann darüber bestimmen wird, wer was und ob überhaupt etwas bekommt.
    Und alle die Neidhammel, die es nicht geschafft haben, sich selbst etwas zu erwirtschaften, weil sie der festen Überzeugung sind, daß sie nicht zum Arbeiten auf die Welt gekommen sind, die der Meinung sind, daß “die bösen Reichen”, sprich diejendigen, die arbeiten und wirtschaften, dafür zuständig sind, ihnen ein sorgenfreies Auskommen ohne eigene Anstrengung zu ermöglichen, die werden sich umschauen.
    Denn DANN werden auch sie endlich den faulen Hintern vom Sofa bewegen müssen und für ihren Unterhalt arbeiten müssen.
    Also würde ich mich an ihrer Stelle nicht darauf freuen.
    Auch sie werden nicht davon verschont bleiben, daß man ihnen alles wegnimmt und sie versklavt.

    1. den Sozialneid, den Sie offenbar anprangern, kann ich mir nicht als Schuh anziehen. Ich weiß nicht, ob sie zu den Großgrundbesitzern gehören, die ich ansprach, aber selbst wenn, dann bleibe ich dennoch bei meiner ausdrücklichen Auffassung, dass Eigentum verpflichtet. Das heißt z.B., dass anständige Löhne für gute Arbeit zu bezahlen sind und nicht Hungerlöhne, um den eigenen Reichtum ins Unermessliche zu steigern, was ja nun auch wirklich keinen Sinn macht. Falls Sie meine Äußerungen zur NWO so verstanden haben, dass ich deren Kommen begrüße, dann trifft das genaue Gegenteil zu. Wer Reeds Buch “Der Kampf um Zion” gelesen hat, kann das nie und nimmer wollen. Denn es werden die Angehörigen des auserwählten Volkes zu Kaisern und Königen gemacht und die haben bis heute immer nur von Wucher und Betrug gut gelebt und denen möchte ich auf keinen Fall als Sklave dienen.
      http://www.controversyofzion.info/Controversy_Book_German/Controversybook_de/Controversybook_de_Einleitung_des_Ubersetzers.htm

  9. In diesem Fall kann ich dazu nichts sagen. Meine aber nach so viel verflossener Zeit geht es wohl darum, dass möglicherweise ein Rechtsanwalt sich großen Gewinn erhofft und den Kläger animiert hat. Doch ich kenne viele Fälle, in denen dieselben Grundstücke mehrere Mal verkauft wurden. Eine besondere Landeseigenart in Paraguay.

    Grundsätzlich sollte eine Enteignung bezahlt werden doch geschieht das meistens bei denen die, da oben gute Freunde haben.
    Wohlgemerkt Paraguay ist auf dem Papier ein demokratisches Land.

  10. @Asuncion
    ich gehöre nicht zu den Großgrundbesitzern, bezahle jeden, der für mich arbeitet ordentlich.
    Denn auch ich möchte, daß meine Arbeit ordentlich bezahlt und gewürdigt wird.
    Alles, was ich habe, habe ich durch Arbeit verdient.
    Deshalb mein Kommentar, daß ich nicht einsehe, daß diejenigen, die keine Lust zum Arbeiten haben meinen, sie hätten Anspruch auf eine Teil davon.

    Ich vermute mal, daß dieser Anwalt auf Erfolgsbasis arbeitet, denn so wie es aussieht, scheint es ja nicht gerade eine reiche Familie getroffen zu haben.
    Die könnten sich unter normalen Umständen weder einen Rechtsanwalt noch den Gang durch die Instanzen leisten.
    Das bedeutet, daß der Herr Abogado mindestens 50% der gezahlten Entschädigung in die Tasche stecken wird.
    Die Familie wirds trotzdem freuen.

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