Lehrer vs. Bildungsministerium

Asunción: Nachdem das Bildungsministerium unter Leitung von María Lafuente einen Abzug der Gehälter für nicht geleisteten Dienst wegen illegalem Streik ankündigte, und dies die Lehrkräfte nicht für gut hießen, wird es nun umgesetzt.

Trotz der erneuten Drohung, dass die Lehrer in Streik treten, wenn ihnen ein Monatsgehalt in zwei Raten (September und Oktober) abgezogen wird, zeigt das Ministerium keinen Handlungsspielraum und erklärt den Abzug als irreversibel.

Als Antwort der Lehrer, vereint in den mächtigen Gewerkschafter FEP und OTEP-SN, ist eine weitere Aussetzung des Unterrichts zu erwarten oder das Untergliedern in die neuen Verhältnisse.

Als Widersacher dieser Aktion erklärt der Ex Bildungsminister Víctor Ríos (PLRA), dass unmöglich feststellbar sei, wer an dem Streik des kompletten August teilgenommen hat und wer nicht. Das Bildungsministerium jedoch teilte mit, dass es sich um 22.500 Lehrkräfte handeln würde.

Diese Aktion, wenn sie denn tatsächlich durchgeführt werden sollte, wird die Mehrheit der Lehrer davon abhalten bei zukünftigen Demonstrationen teilzunehmen wenn es um Lohnerhöhungen oder Rentenforderungen geht.

Die Lehrer des Landes verdienen in ihrer Mehrheit mindestens 1.658.000 Guaranies pro Monat für eine 4 Unterrichts-Stunden-Schicht. Die Lehrer wiederum sehen sich nur als nützlich an, wenn es um die Wahl geht. Jedoch liegt Paraguay mit den gegebenen Unterrichtsstunden pro Jahr auf dem letzten Platz in Südamerika. Mehr als 600 Jahresstunden trennen sie von Europa.

(Wochenblatt / Abc)

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

5 Kommentare zu “Lehrer vs. Bildungsministerium

  1. Für sage und schreibe 4 Stunden Unterricht ein Lohn von 1.658,000 Gs. den andere nicht einmal für 8 Stunden bekommen. Sind oft nicht einmal richtig ausgebildet und wollen dafür noch mehr Geld.
    Logisch das Paraguay den letzten Bildungsplatz belegt.

  2. …Die Lehrer wiederum sehen sich nur als nützlich an, wenn es um die Wahl geht… gut das sie selbst zugeben das sie den rest der zeit unnütz sind, erkenntniss ist der erste weg zur besserung.

  3. mir tun die Kinder leid…..

    der Großteil der Eltern kann sich keine Privatschule leisten…

    welche Chancen haben diese Kids, schlecht bezahlte Stellen können sie bekommen mehr nicht :-((((

    der ewige Kreislauf in PY !!!

    1. Selbst mit einer Bildung aus D/AT/CH auf Mag./Dr./Master Niveau gäbe es keine besseren Stellen für die Kinder in Paraguay. Hier gibt es keine Industrie, also auch nichts zu verdienen.

      Für Paraguay bedeutet Bildung fast gar nichts; da hier ja kein Wohlstand existiert, der umverteilt werden könnte. Das wenige was da ist, geht bereits jetzt an die Beamtenschaft und andere Parasiten (wie etwa die Lehrergewerkschaft).

      Den Leuten soll es besser gehen? Bringt Industrien ins Land. Wird wohl noch viele Jahrzehnte dauern, bis sich da was bessert.

      Bis auf weiteres gilt daher der alte Spruch:
      Der Starke macht was er will und der Schwache erduldet was er muß.

    2. Wenn sie sich die muehe machen sich mal diese sogenannten Privatschulen anzusehen so werden sie feststellen das der Zustand derer und das zur verfuegung stehende Material in den mneisten Faellen wesentlichg schlechter ,schadhafter oder zum grossen Teil gar nicht vorhanden ist.

      Man tut immer gut daran sich zu informieren !!!

Kommentar hinzufügen