Lugo glaubte Curuguaty wäre nur ein weiteres Unwetter seiner politischen Laufbahn

Asunción: Mitglieder aus Lugos Umgebung erklärten gegenüber Última Hora, dass der Ex Staatschef auf Curuguaty, dem Anfang vom Ende, kaum bis gar nicht reagiert hat. Eine Krise, die ihn zu Fall brachte.

„Es ist ein Unwetter was vorübergehen wird, bleib ruhig“, sagte Lugo am 17. Juni zu der Person, die der Tageszeitung einen Bericht aus erster Hand lieferte.

Um auf irgendeine Art zu verstehen, was Lugos Regierung zu Fall brachte, ist es notwendig zurückzublicken zum Anfang vom Ende, Curuguaty. Lugo befand sich nach dem tödlichen Zusammenstoß zwischen Landlosen und Polizisten in einer Art Schockzustand aus dem er nicht erwachte. In seinem Umfeld selbst gab es Grund zum Trauern. Lugos Security Chef, Oberstleutnant Alcides Lovera verlor bei dem Massaker seinen Bruder, Erven Lovera.

Am Tag des Massakers schon wurde Lugo darüber in Kenntnis gesetzt, dass ein neues Amtsenthebungsverfahren in Planung sei und dass er was unternehmen müsse um es aufzuhalten. Ratschläge aus den eigenen Reihen den Innenminister sowie den Polizeikommandant auszuwechseln schlug er in den Wind. Keiner aus seinem Umfeld kann sich heute erklären, warum Fernando Lugo so lange gezögert hat. Er bremste den Wechsel und besetzte Filizzolas Posten mit einem Colorado.

Außerhalb von den Machtspielchen, die Lugo spielen musste da er nicht genügend Rückendeckung hatte, ließ er ein Kommuniqué vortragen indem er ankündigte Soldaten in die Krisenregion zu entsenden, eine Maßnahme die sich im Nachhinein als völlig nutzlos erwies.

Ex Kabinettschef Miguel López Perito und Ex Gesundheitsministerin Esperanza Martínez fuhren auf eigene Initiative nach Curuguaty, um den Opfern der Attacke beizustehen und um nach Gründen zu suchen.

In der Nacht des 15. Juni 2012 ärgerten sich die PLRA geleichermaßen wie die Frente Guasu (FG), dass der neue Innenminister ein Colorado wird. Am Tag darauf leistete Rubén Candia Amarilla seinen Amtsschwur.

Seit Anfang April hatte Fernando Lugo keinen Kontakt mehr mit Blas Llano (PLRA Präsident), seinem Alliierten in der Allianz. Grund für die Funkstille war die Dickköpfigkeit Lugos. Er wollte den Präsidentschaftskandidaten aus seinen eigenen Reihen (FG) und nicht wie zuvor mit der PLRA abgesprochen, ein Liberalen.

Schon vor dem Massaker von Curuguaty wurde Lugo angeraten sich mit Llano zu treffen. Diese Möglichkeit schloss er jedoch aus und summierte sie zu seinen abgebrochenen PLRA Kontakten mit Federico Franco und Efraín Alegre. Nach wie vor vertraute er seinen liberalen Mittelsmännern Víctor Ríos, Enzo Cardozo und Francisco Rivas.

Durcheinander jedoch nicht zusammen war Lugo nicht nur von der PLRA abgekapselt sondern auch von der Frente Guasu, die selbst Uneinigkeit bewies, als es um den Präsidentschaftskandidaten ging.

Diese fragmentierte Linke unterband, dass Lugo ein effizientes Team zur Seite hatte, was ihn hätte adäquat reagieren lassen. Die ergriffenen Maßnahmen waren nicht koordiniert, nutzlos und verzweifelt. Das Amtsenthebungsverfahren formte sich währenddessen von Tag zu Tag.

(Wochenblatt / Última Hora)

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