Mbocayaty vor dem “institutionellen“ Zusammenbruch

Mbocayaty: In der kleinen Stadt des Departements Cordillera kämpfen einige Stadträte verzweifelt gegen den Bürgermeister. Es scheint eine private Fehde zu werden. Wer gewinnt, ist noch nicht sicher.

Gestern fand eine außerordentliche Sitzung im Innenhof des Kulturhauses unter Polizeischutz statt. Der Konflikt zwischen dem liberalen Bürgermeister Jacinto González und einer Gruppe von Stadträten, die der Colorado Partei angehören, nimmt an Schärfe zu. Es soll zu Unregelmäßigkeiten in der kommunalen Verwaltung gekommen sein. Im Zuge dessen kam es bei einer Stadtratssitzung am 29. Dezember zu einem Disput, bei dem der Bürgermeister die Mitglieder verbal und körperlich angegriffen haben soll. Sogar eine Anzeige bei der Polizei erfolgte über die Geschehnisse. Sie wurde durch fünf Stadträte gemacht.

„Wir haben uns versammelt um einige dringende Probleme zu bereden. Der institutionelle Zusammenbruch der Gemeinde ist hiermit nicht mehr abzuwenden. Der Bürgermeister respektiert das entscheidende Stadtratsgremium nicht mehr“, sagte Maria Ortega (ANR), Mitglied aus dem Rat.

Sie fügte an, dass die Misswirtschaft des Bürgermeisters dazu geführt hätte zu intervenieren. Es habe, so Ortega, keine Rechenschaftsberichte über die Verwendung von Geldern aus der Gemeinde gegeben, außerdem wäre der Bürgermeister viel auf Reisen im Ausland ohne den Stadtrat darüber zu informieren.

Mittlerweile hat González die Schlösser am Rathaus auswechseln lassen, sodass die abtrünnigen Stadträte keinen Zugang mehr zum Gebäude haben. Am Silvestertag 2016 griff der Bürgermeister in seiner Rede im Rahmen einer Parade die Gegner noch einmal scharf an und warf ihnen “Meuterei gegen das bestehende poltische System vor“.

Quelle: ABC Color

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1 Kommentar zu “Mbocayaty vor dem “institutionellen“ Zusammenbruch

  1. Eine Erkenntnis tritt klar zu Tage: Paraguay ist auf seine Art in höchstem Maße “flexibel”. Alle Politiker bzw. die sich als solche bezeichnen, sind jederzeit austauschbar, überall einsetzbar, stehen zu jeder Zeit zur Verfügung und es fällt am Ende des Tages überhaupt nicht auf, daß die Position zwischenzeitlich von einer anderen Person besetzt wurde. Die Ergebnisse stehen von vornherein fest – die Resultate sind meist sehr dürftig mit Tendenz zu Null. Verwaltungsstellen und politische Ämter bedürfen keinerlei Qualifikationen, außer einem Parteibuch. So kann von heute auf morgen eine Hausfrau zur Verwaltungssekretärin, ein Campesino zum Verwaltungsfachmann, eine Schönheit zur Ministerin und ein großspuriger Schwätzer zum Minister aufsteigen oder ein besonder sexuell aktiver Bischof Präsident werden. Daher ist es völlig egal, wer und welche Partei am Ruder ist – die Ergebnisse bleiben die gleichen. Paraguay hat kein Problem des Systems sondern ein menschliches Problem. Solange sich das Denken und Handeln auf Kategorien wie “Amigobeziehungen” und “hohe Einnahmen bei wenig Aufwand” beschränkt, kann und wird sich in diesem Land nie etwas ändern. Alles andere ist Wunschdenken und völlig realitätsfern. Ich habe mir nach 13 Jahren Paraguay abgewöhnt mich über all das aufzuregen oder mich für irgend etwas einzusetzen. Laßt den Karren laufen wohin er will, auch wenn er voll an die Wand fährt. Ich bewahre mir eine innerliche Distanz dazu und versuche mein Leben innerhalb meiner Grundstücksgrenzen so zu gestalten, daß ich in Ruhe und Frieden leben kann, möglichst unbeschadet von äußeren Einflüssen. Das kann ich nur jedem weiter empfehlen, denn in dieser verrückten Welt herrscht immer mehr das Chaos, hervorgerufen durch unfähige und machthungrige Politiker weltweit. Das nächste Chaos naht sich schon bald Deutschland und Europa. Merkel wird das hauptursächlich zu verantworten haben und Trump sorgt dafür, daß das Chaos weltweit perfekt wird.

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