Asunción: Auf Drängen der Tageszeitung Abc Color samt dem Durchlaufen von juristischen Instanzen wurden vom Senatspräsident nun doch alle Reiseunterlagen veröffentlicht. Anfangs hütete Oviedo Matto de Akten wie ein Staatsgeheimnis – jetzt ist klar warum.
Da die Gesetzgeber eine öffentliche Funktion haben, müssen ihre Finanzen und ihre Arbeit auch der Öffentlichkeit zugängig sein. Gestern dann wurde überraschend ein Link auf der Senatswebseite eingebaut, der einen Überblick über getätigte Reisen der Mitglieder vermittelt.
Die Date zeigen auf, dass seit in der aktuellen Legislaturperiode rund 240 Reisen von Senatoren durchgeführt wurden wozu 537.000 US-Dollar Taschengeld vom Steuerzahler kamen.
Spitzenreiter und ständig mit gepackten Koffern bereit die ganze Welt zu besuchen war Alberto Grillón (FG), der innerhalb der letzten drei Jahre und sechs Monate Marokko, China, VAE, USA, Kuba, Frankreich, Kanada, Venezuela, Iran, Uruguay, Brasilien, Israel, Spanien, Peru, Argentinien, Trinidad und Tobago, Chile, Panama und Mexiko besuchte und somit auf der Liste derer, die am wenigsten Gesetzesprojekte einreichten auch ganz oben zu finden ist. Genau zwei Projekte reichte der Senator ein, der sich jetzt von Lugo hintergangen fühlt da ihm kein Platz auf der Senatorenliste für nächstes Jahr reserviert wurde.
Aber auch Senator José Manuel Bóbeda (Unace) liegt mit 20 Reisen gut im Rennen. Er selbst präsentierte zwar 26 Gesetzesprojekte wovon jedoch 17 Spezialpensionen für gewisse Leute waren und somit aus der Wertung fallen.
Auch Marcelo Duarte (PPQ) war mit 17 Reisen recht oft unterwegs. Diese jedoch waren berechtigt als Präsident der Legislaturkommission. Auch Miguel Abdon Saguier (PLRA) war 17 Mal im Ausland, meist um den Kongress zu repräsentieren. Die Zahl 17 hattte es auch Orlando Fiorotto (ANR) angetan. Nicht alle seiner Reisen taten Not. Weiter geht es mit Ana Mendoza de Acha (PPQ) mit 13 Reisen, Luis Wagner (PLRA) mit 12, Miguel Carrizosa (PPQ) mit 11 und Sixto Pereira (FG) mit 11.
(Wochenblatt / Abc)
Asuncioner
Wir sehen daraus, dass wir weltweit bestens repräsentiert sind, nur wussten wir es nicht. Von Kanada bis Australien mühen sich die Abgeordneten ab unser Land bekannt zu machen und das muss man ihnen hoch anrechnen. Sie verbringen oft Tage und Wochen fern der Heimat, fern von ihren geliebten Familien um sich für die Belange des Landes und letztlich auch für uns einzusetzen. Was für eine vorbildliche Einstellung. Vom am Tag gelegten Arbeitseifer gar nicht zu reden.
Im Namen der deutschen Komune bedanke ich mich bei allen Abgeordneten für die vorbildliche Arbeit und wünsche, dass sie auch in der kommenden Legislaturperiode, soferne sie wiedergewählt werden, mit den gleichen Eifer und Eisatz an die Arbeit gehen, wie wir es von Ihnen gewohnt sind.
PS. Vielleicht könnte man eine kleine Spendenaktion durchführen um ein gemeinsames Weihnachtspräsent anzuschaffen.