Militärjustiz beginnt Untersuchung im Fall Joel Estigarribia

Asunción: Die Militärjustiz entschied in den Fall der Unregelmäßigkeiten in der 1. Kavalleriedivision einzugreifen und Untersuchungen zum Sachverhalt anzustellen, teilte der Vorsitzende des Militärgerichtshofes, Brigadegeneral Rogelio Cano Mendoza, mit. In der Kaserne gibt es Geistersoldaten, wie andere Uniformierte berichteten.

Die Geschichte der mächtigen 1. Kavalleriedivision mit Sitz in Campo Grande änderte sich schlagartig als am 22. Mai 2000 nachdem der Verteidigungsminister Nelson Argaña aus der Regierung von González Macchi entscheid die Truppe weit weg von der Hauptstadt nach Joel Estigarribia in den Chaco zu verlegen.

Als Konsequenz dieser Entscheidung waren viele zivile Mitarbeiter, die nicht in den Chaco umziehen wollten oder konnten, gezwungen in Asunción zu bleiben. Sogar das Wahrzeichen und der Sinn der Kavallerie, ihre Pferde, wurden restlos verkauft mit der Begründung, dass sie im Chaco nicht gut versorgt werden könnten, versicherten gestern militärische Quellen der Tageszeitung Abc.

Insgesamt sind 50 zivile Angestellte (vergleichbar mit der Standortverwaltung in Deutschland) als Arbeiter in Joel Estigarribia aufgelistet. Nur einer von ihnen tut tatsächlich seinen Dienst vor Ort. Zudem kommen weiter 13 Soldaten, die nicht existent sind.

Ein weiterer anonymer Soldat erklärte der Zeitung Abc gegenüber, dass die 1. Kavalleriedivision, deren Administration noch in Asunción erledigt wird, diese Mitarbeiter weiter bezahlt und diese sogar einen Teil ihres Lohnes zurückgeben, damit sie nicht in den Chaco gehen müssen. Mit anderen Worten werden 49 Personen seit 11 Jahren für nichts tun bezahlt.

Der Präsident des Militärgerichtshofes (Sucorjumil), Cano Mendoza, informierte gestern darüber, dass aufgrund der Publikationen der Abc eine Intervention angeordnet hat um „mögliche“ Unregelmäßigkeiten aufzudecken. Der militärische Staatsanwalt Major Andrés Garay beantragte gestern Nachmittag beim Richter Major Alfredo Fariña die Eröffnung einer Untersuchung im Stützpunkt Joel Estigarribia.

Dazu kommt noch der unzumutbare Zustand der militärischen Einrichtung. Die Soldaten überleben in menschenunwürdigen Konditionen. Der Reparaturplan hängt zeitlich hinterher. Diesen Monat sollten die Arbeiten beginnen aber es war dem Trupp unmöglich aus nicht näher beschriebenen Gründen.

(Wochenblatt / Abc)

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