Mindestlohnerhöhung beschlossen

Asunción: Die stufenweise Erhöhung des Mindestlohnes, die als Inflationsausgleich angesehen werden kann, wurde von beiden Kammern des Parlaments verabschiedet und wartet nun auf grünes Licht des Initiators Horacio Cartes.

Die Regierung von Präsident Cartes hatte die Mindestlohnerhöhung vor wenigen Monaten vorgeschlagen. Wenn Cartes das Gesetz noch vor Jahresende unterzeichnet, kann ab Januar mit einer Erhöhung von 7,2% gerechnet werden – Inflationsprozentsatz, der seit März 2014 erreicht wurde. Eine Umsetzung für Dezember ist ebenso möglich.

Derzeit liegt der Mindestlohn bei 1.824.055 Guaranies. Mit der Erhöhung steigt er auf 1.955.387 Guaranies.

Bis jetzt war immer notwendig, dass 10% Inflation erreicht werden, bevor über eine Erhöhung debattiert werden kann. Die gesetzliche Regelung wurde modifiziert. Seit dem Jahr 2000 wurde der Mindestlohn zu 10 verschiedenen Gelegenheiten erhöht. Ab 2017 ändert er sich jährlich.

Wochenblatt / Abc Color

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18 Kommentare zu “Mindestlohnerhöhung beschlossen

  1. ….bis man sie irgendwann nicht mehr bezahlen kann……Und trotz mehr Lohn wird niemand mehr arbeiten oder vielleicht doch mal bei Regen kommen… Man sollte die Loehne nicht gesetzlich festlegen sondern nach Bildung und Kenntniss der jeweiligen Arbeit angleichen. Jemand der nichts kann kann nicht per Gesetz das gleiche wie eine Fachkraft verdienen. Marktwirtschaft ist was anderes. Die vorliegende Regelung ist Sozialismus pur! In diesem Sinne….wuensche ich allen einen guten Tag

  2. unglaublich nur 300 € mindestlohn in Paraguay. Ich verstehe nicht wie man davon leben kann. Ich war heuer in Paraguay hab da schon alleine für ein Taxi 80 € (one-way) bezahlt. Dann noch das Essen etc. Die Preise sind da fast so wie hier in Mitteleuropa.

    1. Natuerlich zahlst du hier als “Auslaender” mehr als Einhimische, vor allem wenn man sich sprachlich nicht durchsetzen kann!! Hat sich der Taxi-Fahrer wohl ein leckeres Asado fuer die ganze Grossfamilie an dir verdient 😉 😉

    2. Früher war beim Taxistand am Flughafen eine verbindliche Fahrpreistabelle, ob die heute noch da ist, weiß ich nicht. Vor 8 Jahren bin ich zuletzt Taxi gefahren, die Fahrt vom Flughafen bis Asuncion-Zentrum hat damals 100.000 Gs gekostet, heute sicher etwas teurer.

    3. Wenn du den Taxler kennst, dann fährt er auch für 50 000 20min hin, wartet weitere 30 min auf dich und bringt dich wieder zurück. In Asuncion kostet es das doppelte vom Rest (oder mehr).

      Wie man mit 300 Eur hier leben kann? Das ist hier Mittelschichteinkommen. Der Mindestlohn gilt als gut bezahlt.
      Mit 1.8m Gs pro Monat hast du mehr als manche Verkäuferin (600K) oder Buchhalter (800K) oder vollzeit Haushaltshilfe (800K) oder gar als Bauer (oft weniger als 500K) oder oder oder. Paraguay ist ein armes Land mit sehr, sehr vielen extrem armen Menschen und einigen sehr reichen (auch für DE Standards) mit *ALLEN VORTEILEN DIE DAS BRINGT*- deswegen sind wir unter anderem hier. Vergeßt das nicht!

          1. Philipp, ich habe es mir schon gedacht, aber gut das Du mich aufklärst, aber Deine Firma (MOPC ) scheint nach dem selben Prinzip zu handeln und zu arbeiten, je mehr K= Kilo koima in meine Hände fallen, desdo schneller die Ausführung der Arbeiten. in natürlich höchster Qualität.

          2. Zunaechst mal ist das MOPC nicht “meine Firma”, sondern eine staatliche Institution.
            Dazu bin ich nicht mal Beamter im MOPC, sondern tertiär als “Leiharbeiter” eingestellt. Man kann, wenn man mit mir nicht zufrieden ist, jederzeit kündigen. Die echten Beamten kann man im Prinzip nicht kündigen, erst recht nicht die “Nombrados”.

            Es laufen zwar eine Menge schwarze Schafe hier rum, aber es gibt auch pflichtbewusste Menschen, die im MOPC arbeiten, auch wenn du das sicherlich nicht glauben magst.
            Es ist sehr bedauerlich, was mit Mawes und dem Projekt in Fuerte Olimpo passiert, ich werde persönlich nachforschen, was da denn nicht stimmt, auch wenn man mich wegen meines deutschen Akzent für einen Mennoniten wahrscheinlich halten wird.

    4. Du bist ein typischer Europäer, lieber Florian.
      Erstens hast Du in einem fremden Land sofort ein festes Urteil, welches aus Deiner Sicht völlig logisch ist.
      Zweitens – Du liest es im Kommentar weiter unten – bist Du mit Deinem Taxi-Beispiel dermassen neben den Schuhen, dass man nur kichern kann. Die hiesige Taxi-Vereinigung rechnet mit 33 Cent/km.
      Es ist aber wohl richtig, dass mit der Entwicklung und Modernisierung des hiesigen Lebens der Minimallohn wirklich knapp ist. Er genügt aber, um innerhalb der Grossfamilie bescheiden und glücklich zu überleben. In Europa, wo ein Asylantenkind ein eigenes Zimmer haben muss, undenkbar.

      1. die Taxifahrt hat ca. 90 min gedauert, und es waren um die 55 km (von Asuncion -> Ortschaft nahe Lake Ypacarai). Ich bin mehrmals mit dem Taxi von Wien in den Osten der Slowakei gefahren und hab da für eine 150 min Taxifahrt und ca. 300 km 90 € (!) bezahlt (allerdings über ein slowakisches Taxiunternehmen). Es kann schon sein das ich abgezockt wurde, aber ich war doch sehr überrascht ob des Betrages (im Vergleich zu o.g. Beispiel)

      2. Hallo Hans, hier ist es auch fast unmöglich für einen Paraguayer mit 300€ halbwegs vernünftig zu leben, aber es liegt an den Leuten selber, Sie wollen alles haben, und das gleich. Egal ob Moto, Kühl- Gefrierkombination, Aire, Tele und nicht zu vergessen die Soundmaschine, (die muss mindestens noch im Umkreis von 1 km zu hören bzw. zu spüren sein, in so fern sich die Gläser von selbst aus dem Schrank bewegen ) alles natürlich auf Kredit mit vielen Zinsen, da bleibt dann nicht mehr viel für die Familie um satt zu werden. Aber der normalo Paraguayer geht nach dem Prinzip, heut hab ich Geld, heute lebe ich, morgen ist ein anderer Tag.
        Deweiteren, können Deine 33 cent pro km nicht stimmen, denn meine Frau zahlt vom Stadtzentrum bis nach Hause ( 2,5 km 20000 G ) Sie ist Paraguayerin. Und rechnen, was Du da schreibst, können die Taxi Fahrer auch nicht.

        1. Ich habe kein Auto und fahre nur Taxi. Also enorm oft.
          Basis sind die kalkulatorischen Zahlen des ATC: 2.000 Gs/km und 25.000 Gs Wartezeit pro Stunde. Den Preis pro Fahrt muss ich immer selber errechnen.
          In Asuncion ist es teurer, wohl zu recht, Dein Kommentar..

      3. Und Hans, für 1 €, für 3 Km lässt kein Taxifahrer den Motor an. Mal Hoch gerechnet, für die Fahrt meiner Frau, von der Arbeit nach Hause, 2,5 km, (0.33* 3 km = 0,99/ 1 € * 6000 G = 6000 G, Du solltest vorher rechnen, bevor Du schreibst. aber nicht zum trotze, Ausländer werden hier abgezockt, und in allen Herren Länder.

    5. Florian, bin genau deiner Meinung. Mit 1,8 bzw 1,95 Mio Guaranies monatlich könnte ich nicht leben hier. Ich bin sparsam, haben nicht einmal ein Air Conditioner. Aus dem Grund auch, dass er eh bald kaputt ist und ihn niemand reparieren kann. Kann ja nicht alle zwei Monate eine neue Klimaanlage kaufen.
      Essen, genau europäische Preise, dafür mindere Qualität, also teurer (3000 Guaranies für ein Zuckerwasser, da bekommt man ein anständiges Joghurt für weniger im Aldi).
      Aber das sind wir, wir rico Gringos. Der Paraguayer ist sich die Armut gewohnt. Licht vom Moped defekt, was soll’s, zu teuer. So lernt man sparen fürs Euro Fino. Schon Abfallgebühren bezahlt? Ein Streichholz tut’s auch. Andererseits verbraucht ein Paraguayer 10x mehr Wasser, Strom, Abwaschmittel, Waschmittel, weil ihm die Lehrer und Eltern eher Strategien vermitteln, wie man mehr Bier recycliert als weniger Energie zu verbrauchen.

      1. Ja, Wasser und Strom kosten kein Geld, da Schwarzanschluss, das Bier muss in der Dispensa bezahlt werden, wenn nicht heute aber zum Wochenende, sonst bekomme ich da nichts mehr. OK andere Dispensa, gleiches Spiel und so setzt sich das fort, bis irgend wann garnichts mehr geht. Über Sparen oder etwas kürzer treten, denkt niemand nach.

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