Missernte in Brasilien wäre für Paraguay vorteilhaft

2015 war kein gutes Jahr für den landwirtschaftlichen Sektor, auch Paraguay musste dies spüren, anderen Ländern geht es jedoch noch schlechter und dies könnte für bestimmte Landwirte im Land nächstes Jahr vorteilhaft sein.

Frost und schwere Regenfälle während der Weizenernte in Brasilien führten dazu, dass weniger als die Hälfte der Produktion für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Die anfänglichen Prognosen gingen davon aus, in etwa eine Ernte von 7,3 Millionen Tonnen der Getreidesorte einzufahren, die Produktion erreichte aber nur 5,7 Millionen Tonnen, 22% niedriger, nach Schätzungen von Safras & Mercado, ein Portal, das Wirtschaftstrends für Agrar- und Finanzmärkte in Brasilien untersucht. Das Volumen, so die Agrarfachleute, betrage aber nur rund 3,5 Millionen Tonnen Qualitätsweizen der für die Lebensmittelindustrie verwendbar sei, so zum Beispiel in Form von Mehl, Brot, Pasta und Gebäck.

Laut dem Wirtschaftsportal Brasiliens müssen 6,6 Millionen Tonnen, Körner und Mehl insgesamt gesehen, importiert werden, damit die Nachfrage im eigenen Land gedeckt wird. Die Experten haben auch noch Daten für den gesamten Mercosur Raum berechnet, dabei schätzen sie, dass der “Gemeinsame Markt Südamerikas“ nur 4,2 Millionen Tonnen Weizen für den Export in alle Länder zur Verfügung stellen könnte, 3,4 Millionen Tonnen aus Argentinien und 800.000 aus Paraguay. Ein weiterer möglicher Weizenexporteur, Uruguay, hat auch hohe Ernteverluste durch starke Regenfälle und wird wohl über einen Ertrag in Höhe von 400.000 Tonnen nicht hinaus kommen, von denen der größte Teil im eigenen Land bleiben wird, damit die eigene Versorgung sichergestellt ist.

Bolivien, Vietnam und Oman sind drei neue Exportländer für paraguayischen Weizen, so könnten die Exporte steigen, hinzukäme die starke Nachfrage aus Brasilien. Paraguay ist aber nicht in der Lage, die statische Grenze von jährlich 1,5 Millionen Tonnen in der Weizenproduktion zu überwinden. Es ist zwar ein stabiler Anbieter, aber reagiert nicht auf die Variabilität beim jährlichen Exportvolumen.

Die paraguayische Kammer für Exporteure CAPECO hat im Exportbereich bis dato 32 Märkte aktiviert, drei neue, Bolivien, Vietnam und Oman, kamen erst vor Kurzem dazu. Sonia Tomassone, Beraterin von CAPECO, sagte im Rahmen der sechsten Konferenz des Weizens als “Das Korn ist Brot“, es gäbe Schlüsselfragen zu klären, die vor allem darauf abzielen, weiter zu wachsen. Die Produktqualität müsse verbessert werden, das Vorhandensein eines konstanten Mindestangebotes für die Bedürfnisse der Mühlenindustrie sei ein wichtiger Faktor und natürlich eine Verbesserung der Kulturpflanzen.

Quelle: 5dias

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