Müde von ungerechtfertigten Landbesetzungen verlässt Deutsch-Brasilianer Paraguay

Capiibary: Landlose Bauern besetzten gestern früh erneut das 2.800 ha große Grundstück von Omar Trüller, ein Sojabauer aus Capiibary, San Pedro. Über seinen Anwalt ließ er verlauten, das Land verlassen zu wollen, womit sein Grundstück zum Verkauf steht.

Die Invasoren reagierten schnell und baten das Institut für ländliche Entwicklung (Indert) das Stück Land zu kaufen. Die etwa 200 Landbesetzer, organisiert in der Vereinigung zum Kampf um Land (OLT) erhalten zudem die Unterstützung von der Nachbarschaft. Der Deutsch-Brasilianer baute hauptsächlich Soja an.

Nachdem die Landbesetzer in das Grundstück eindrangen, begannen sie direkt Mais zu pflanzen. Laut Aussagen der Landbesetzer wurde das Stück nur deswegen invadiert, da die brasilianischen Kolonisten allesamt Schädlingsbekämpfungsmittel über ihre Pflanzungen sprühen. Sie werfen den Kolonisten vor, sich nicht an Umweltgesetze zu halten.

„Wir werden nicht erlauben, wie sich die Ausländer hier aufführen, es ist unglaublich. Wir können nicht in Ruhe essen oder schlafen, der Geruch ist unerträglich. Zu jeder Tageszeit wird Gift versprüht und keiner kontrolliert die Produkte die sie dafür benutzen“, sagte Milciades Quintana, Anführer der OLT.

Rubén Sosa, Anwalt von Trüller, erklärte gestern, dass der Eigentümer des Grundstücks entschieden hat, das Land zu verlassen wegen der erneuten Landbesetzung. Er sei müde von dem ergebnislosen Kampf gegen „Sintierras“.

Obwohl das Indert in den Provinzen Alto Paraná und Itapúa daran interessiert sei, Ländereien zu kaufen, steht San Pedro nicht direkt auf deren Wunschliste.

(Wochenblatt / Abc / Foto: Abc)

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6 Kommentare zu “Müde von ungerechtfertigten Landbesetzungen verlässt Deutsch-Brasilianer Paraguay

  1. ….nun ja, man kann zu den Landbesetzungen stehen wie man möchte, legal sind sie auf alle Fälle nicht. Allerdings ist auch nicht legal, daß die Sojabauern ganze Landstriche mit Pestiziden verseuchen, ohne sich an irgendwelche Gesetze zu halten, oder gar Rücksicht auf Menschen und Umwelt zu nehmen. Die Umgebung von San Pedro gleicht in weiten Teilen einer Wüstenmonokultur- leider!!!!!

  2. Mittlerweile scheinen es die Meisten begriffen zu haben, dass die Regierung Paraguays fremdenfeindlich ist. Sollte der Sozialismus a la Chavez weiter vorrücken, schaut die Zukunft wenig vielversprechend aus. Ich persönlich glaube, dass 2013 bei den Wahlen die Wende kommt.

  3. Die Gifte fuer Soja wo normal im Sojaanbau verwendet werden sind heute kaum mehr giftig die meisten Chemikalien wo versprueht werden ob Herbizide Fungizide oder Insectizide haben das Gifterkennungsband gruen oder blau wes heist Unbedenklich bis leicht giftig. Einige Herbizide und Fungizide tragen das gelbe Band was schon Umweltschaedlich sein kann bei schlechter Anwendung. Gifte mit dem Roten Band werden heute bei Soja kaum noch verwendet und es braucht die schriftliche Bewilligung von einem Agroingenieur um diese Gifte ueberhaubt zu bekommen. Natuerlich kann hier ja alles umgangen werden. Doch sooschlimm wie vor mehr als 10 Jahre ist es im Sojaanbau nicht mehr.
    Ganz anders bei Baumwolle wo hauptsaechlich die Kleinbauer noch anpflanzen da muss leider mit den staerksten Gifte gearbeitet werden bis 17 mal muss ein Baumwollfeld besprueht werden wenn man heute noch eine Ernte haben will.
    Doch das wird verschwiegen da spricht Keiner gerne davon.

    1. Interessant. Kenne mich da gar nicht aus. Ist aber gut wenn die Gifte nicht mehr wie früher alles umhauen. Nehme auch an, dass es auch mit Gerüchen geht, glaub Repelente oder so genannt, dh. wo es nach Wolf riecht hält sich auch kein Hase gerne auf – ganz ohne Gift.
      Aber diese Politik der Regierung schreckt ja wirklich alle Investoren ab. Soll doch Präsident Lugo sein Land verschenken und nicht Staatesland, dies wird für Spitäler, Strassen etc. noch gebraucht. Und schon gar nicht Eigentum von Investoren verschenken. Kommt, wir schenken Lugo eine Grundkurs Volkswirtschaftslehre. Mit seinem Theologischen Wissen hätte er vor 2000 Jahren vielleicht etwas bewirken können, als man begann statt die Sonne den Superfritzen im Himmel anzubeten. Aber heute ist Theologie in der Politik wirklich nicht mehr angesagt. Schaut all diese intoleranten und religionsfanatischen Länder, null Fortschritt.

  4. ——–Rechtssicherheit gibt es nicht——
    Kann nur sagen währet den Anfängen. In Peru begann
    dieses Desaster Anfang der 1969 Jahre und endete mit über 70 000 Tote. Nicht mal 2 Hektar Land waren damals sicher. Die Folge im Lande hatte man jährlich über 1000% Inflation. Die Linksregierung wurde von den Narkos und Terroristen am Nasenring vorgeführt. Glücklicherweise hat man aus der Vergangenheit dort gelernt. Heute läuft der Wirtschaftsmotor prächtig.

    Was will Lugo überhaupt? Weiß er denn nicht Linkspolitik schafft noch mehr Hunger und Elend. Mit Worten schafft man keine Arbeitsplätze….nur mit Rechtssicherheit.
    Wenn er sich krank und elend fühlt sollte er zurücktreten, dann zeigt er wahrliche Größe.

    Der Sojaanbauer sollte nicht das Feld räumen, wenn er rechtmäßiger Eigentümer ist oder fürchtet er um sein Leben?

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