Nahrungsmittel-Abhängigkeit

“Paraguay produziert Nahrungsmittel für 50 Millionen Menschen”, sagt M.Sc. Humberto Sarubbi, Dozent für Agrarwissenschaften an der Nationalen Universität von Asunción. Das stimmt, unter der Annahme, dass Einheimische sich nahezu ausschließlich von Soja und Fleisch ernähren.

Bei der Produktion von Gemüse ist Paraguay äußerst schwach, nur 8% der Agrarfläche werden dazu eingesetzt, erklärt der Umweltaktivist Dr. Ing. Miguel Lovera. “Von den 5 Millionen Hektar, die der Pflanzenproduktion dienen, werden nur 8%, das entspricht 400.000 Hektar, zur Nahrungsmittelproduktion verwendet. Der Rest ist Soja oder andere Monokulturen, dies sind zwar indirekt Nahrungsmittel, aber vorwiegend Tierfutter. Wir verkaufen es nicht wie Nahrungsmittel, wir verkaufen dies zunächst als Futter oder als Primärprodukt für die Industrie”, sagt er.

Ungefähr dreieinhalb Millionen Hektar sind aktuell mit Soja bepflanzt und der Handelsminister verkündete im Juni den Regierungsplan, dies verdreifachen zu wollen. Die Konzentration auf Ölfrüchte führt dazu, dass Paraguay etwa 60% von Gemüse und Obst für den menschlichen Verzehr importiert. Der heimische Markt hängt vor allem von Argentinien ab, wo deutlich günstiger produziert werden kann.

In 2013 lag der Wert der legalen Importe von Nahrungsmitteln, laut der Zentralbank, bei 512,6 Millionen USD, in 2014 waren es 493,2 Millionen USD, und bis Ende August des laufenden Jahres bei 264,6 Millionen US-Dollar. Im Monat August 2015 wurden Gemüse und Hülsenfrüchte im Wert von 11,6 Millionen USD eingeführt und Früchte für eine Summe von 7,3 Millionen USD.

Laut der Organisation Base Investigaciones ist die Anbaufläche für den Humanverzehr von der Periode 2012/2013 bis 2013/2014 um 80.000 Hektar zurück gegangen, das bedeutet, von 430.499 Hektar auf 352.901 Hektar, in nur einem Jahr.

Quelle: Paraguay.com

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