Neuer Präsident des Senats

Mario Abdo Benítez (Marito) wurde am 16. Juni in einer außerordentlichen Sitzung zum Präsidenten der Senatorenkammer gewählt, gleichzeitig wird er bis Ende Juni 2016 dem Kongress vorstehen. Carlos Filizzola von der Frente Guasu und Carlos Amarilla von der PLRA sind die Vizepräsidenten. Der Spitzenkandidat der abtrünnigen Colorados auf den Parteivorsitz ist nun wahrscheinlich aus dem Rennen und der Weg ist frei für Pedro Alliana, den Kandidaten der offiziellen Line.

Die abtrünnigen Colorados gruppieren sich um 15 Senatoren (G15), die innerhalb der Colorado-Partei Opposition betreiben und der offiziellen Linie von Horacio Cartes das Regieren so schwer wie möglich machen.

Wie konnte es zu dieser Planänderung von Marito kommen? Die 24 Stimmen für den Senatsvorsitz addieren sich aus 12 Stimmen der G15 und den Alliierten mehrerer Oppositions-Parteien.

Die Liberalen hatten Miguel Abdón ins Rennen um die Präsidentschaft geschickt, unterlagen aber mit 16 Stimmen. Die Colorados der offiziellen Line enthielten sich ihre Votums, ebenso wie Adolfo Ferreiro von Avanza País, der befürchtete, die Colorados könnten sich wieder einigen und dann hätten sie alle Schlüsselpositionen der Regierung in der Hand.

Im Vorfeld der Wahlen wurde unermüdlich verhandelt. Marito erklärte, aus offiziellen Reihen sei ihm der Senatsposten von Fernando Lugo angeboten worden, mit dem er politisch verbündet ist und diesen Pakt wollte er nicht brechen, also lehnte er ab.

Die Präsidentschaft sei im Vorfeld der Wahl verschiedenen Politikern angeboten worden, darunter Blanca Ovelar, Derlis Osorio, Óscar Salomón, Víctor Bogado und sogar Fernando Lugo, alle lehnten aus unterschiedlichen Gründen ab, sagte Abdo Benítez. Er bezeichnete die Rede von Transparenz von Seiten der Regierung als heuchlerisch: “Sie selber haben der Opposition Angebote gemacht um uns die Präsidentschaft zu vereiteln.” Eduardo Petta bestätigte, dass man ihm ebenfalls die Präsidentschaft angeboten habe.

Der Senator und ab 1. Juli Vizepräsident Carlos Amarilla ging mit seinen Anschuldigungen in Radio 780 AM noch einen Schritt weiter und beschuldigte den Offizialismus mit Angeboten von Geld, Posten und Privilegien um den Vorsitz im Senat gekämpft zu haben. Für Stimmen habe man bis zu einer Million USD in Bar offeriert oder appetitliche Posten in Itaipú, Yacyretá oder beim Zoll angeboten, was seiner Meinung nach ein Rekord für eine solche Wahl darstelle.

Quelle: Última Hora

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1 Kommentar zu “Neuer Präsident des Senats

  1. in paraguay ist alles moeglich
    vor etwa 2 jahren waren die meisten dieser 15 senatoren massgeblich am sturz von lugo beteiligt. von juan carlos
    galaverna sagt man sogar, dass er ein drahtzieher war
    auf der anderen seite beschimpften lugo und seine leute ihre heutigen “verbuendeten” als putschisten und umstuerzler.
    auf beiden seiten standen jedoch taktische ueberlegungen im vordergrund.
    herr undorf, sie haben sich offensichicht die meinung von pedro lorenzo alliana zugelegt. schon am vortag der wahl
    liess dieser “NEO-COLORADO” hier in pilar von seinen lakeien im radio die parole ausgeben “der vorsitz im senat
    ist ein trostpflaster fuer mario abdo benitez weil er die kommende wahl um den parteivorsitz sicher verlieren wird”.
    hinter den kulissen gab es fuer die “colorado abtruennigen” lukrative angebote aller art (geld,posten in itaipu und
    yasyreta usw) heute morgen sagte die colorado senatorin blanca ovelar, dass ihr von der senats-kollegin mirta
    gusinsky vom HC fluegel der vorsitz im senat angeboten wurde, nebst bargeld usw. gusinsky bestaetigte auf
    anfrage das angebot fuer den senats-vorsitz, aber keinerlei geldangebote.

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