Nur noch eine Frage der Zeit bis zur “Katastrophe“

Der mögliche Überlauf von Sickerwasser der Mülldeponie Cateura besorgt die Umweltschützer und Behörden weiterhin, denn am Rio Paraguay wurde nun ein Flusspegel von über 7 Meter gemessen, Tendenz steigend.

Rodrigo Mussi, neuer Umweltreferent von Asunción, sagte, beide Becken würden 100 Millionen Liter Sickerwasser mit umweltschädlichen Flüssigkeiten enthalten. Er sprach über die dringende Notwendigkeit, alle Deiche zu verstärken damit ein Einbruch vermieden werde. Das Umweltsekretariat SEAM gab in einer Erklärung bekannt, es gäbe derzeit keine Risiken die zu einer möglichen Umweltkatastrophe führen würden.

Osmar Ludovico Sarubbi, Leiter der Essap, betonte, ein möglicher Überlauf der Becken hätte keinen Einfluss auf die Trinkwasserversorgung in Asunción, da sich die Anlage stromaufwärts befände, aber die Stadt Pilar könnte betroffen sein. Er äußerte sich besorgt über fehlende Untersuchungen über die Struktur der Lagunen. „Es gab in der Vergangenheit viele städtische Regierungen, nicht ein einziger Bürgermeister nahm sich dem Thema an was mit dem Sickerwasser zu tun ist oder wie es behandelt werden muss, alle halten es dort wie eine tickende Zeitbombe“, sagte er. Sarubbi fügte an, niemand kümmere sich darum, denn es hätte keine unmittelbaren politischen Auswirkungen. Wenn die Katastrophe eintreten sollte würden sicherlich neue Maßnahmen erfolgen.

Enrique Ortueste, Geschäftsführer der Gesellschaft Empo und Asociados, sagte, es sei die Gemeinde Asunción gewesen, die die Deponie 2003 mit den technischen Kriterien ausgeschrieben hätte. „Als die Becken gebaut wurden, waren die Dämme 10 Meter über dem Flussniveau, angesichts der Flut von 1983, damals lag der Pegel bei 9 Meter“, erklärte er.

Humberto Franco, Umweltdirektor und Controller, beklagte, dass das Unternehmen Empo Beamten den Zutritt untersagt hätte, um die Becken zu untersuchen. Als Begründung gab Ortueste an, erst heute würden seine Umweltingenieure zugegen sein und es gäbe kein Flüssigkeitsleck oder ein Überlaufen von kontaminiertem Wasser.

Quellen: Ultima Hora, ABC Color

CC
CC
Werbung