Asunción: Das Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung (Mades) hat das Unternehmen Novex S.A., besser bekannt als Ochsi, wegen der Einleitung ungeklärter Abwässer in den San Lorenzo-Bach zu einer Geldstrafe von rund 200.000 Euro verdonnert.
Die Rechtsabteilung der Mades hat die Verwaltungsuntersuchung abgeschlossen, die gegen das Unternehmen Novex SA nach dem Arbeitsunfall vom 7. Februar in der Wurstfabrik Ochsi in der Stadt San Lorenzo eingeleitet wurde.
Wegen eines sehr schweren Verstoßes gegen Artikel 11 des Gesetzes N° 294/93 über die Umweltverträglichkeitsprüfung wurde gegen das Unternehmen eine Geldstrafe in Höhe von 15.000 Mindesttageslöhnen verhängt, was einer Summe von 1,614 Milliarden Guaranies oder 200.000 Euro entspricht. Novex S.A. hingegen hat einen geschätzten Gesamtumsatz von jährlich 100 Millionen US-Dollar.
Die Abwässer wurden in vier Glasfasertanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils 45.000 Litern deponiert, die miteinander verbunden sind. Immer nachts wurde die Abwässer dann ungefiltert abgeleitet.
Außerdem hat die Behörde Novex SA eine Frist von 10 Arbeitstagen für eine Berufung eingeräumt. Eine weitere Auflage, die das Unternehmen erfüllen muss, ist die Vorlage eines Plans mit Abhilfemaßnahmen für die Abwasserbehandlung bei der Generaldirektion für die Kontrolle der Umweltqualität und der Direktion für Rechtsberatung.
Die Staatsanwaltschaft hat im vergangenen Mai sogar Cristine Vogel Diedrich, Eigentümerin der Firma Novex SA, wegen illegaler Abfallbehandlung in San Lorenzo angeklagt.
Ammoniak-Leck
Die Mades leiteten eine Verwaltungsuntersuchung gegen das Unternehmen ein, nachdem am Nachmittag des 7. Februar eine mit Ammoniak gefüllte Gasflasche explodiert war und einen Schaden in einem Umkreis von etwa 10 Metern verursacht hatte.
Infolge des Kontakts mit dem giftigen Gas mussten 33 Arbeiter in verschiedene Krankenhäuser eingeliefert werden, von denen 15 aufgrund ihres ernsten Zustands mehrere Wochen lang auf der Intensivstation blieben.
Das Leck forderte das Leben von vier Angestellten: Gustavo Notario, Nelson Vera, Sergio González und Elías Salinas.
Obwohl die Ergebnisse des Sachverständigengutachtens noch ausstehen, wird bisher die Hypothese vertreten, dass die Explosion dadurch verursacht wurde, dass der Zylinder dem Druck der Ladung aufgrund der hohen Temperatur des Ortes nicht standhielt, was auf eine unsachgemäße Lagerung hinausläuft.
Wochenblatt / X














Land Of Confusion
Wenn man zur Fiambreria Alemana II geht, dann bekommt man den Eindruck, dass es bei Ochsi recht professionell zugeht. Alles sauber, Angestellte arbeiten hygienisch makellos, die Qualität der Waren vergleichsweise hoch. Und wie so oft, ist es nur Fassade. Mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen in der Fabrik haben vier Todesfälle und Dutzende Verletzte hervorgebracht. Die scheinheilige Betroffenheitsschiene wurd erst ausgepackt, als das Fernsehen intensiv darüber berichtete. Dann lässt man mutwillig, trotz eigener Kläranlage, hochkonzentriete Abwasser in den Bach rein. Alles um die Energieausgaben für den Kläranlganbetrieb (etwas!) einzusparen. Aber für Werbung und Sponsoring hat Ochsi wiederum genug Geld.
Aber so arbeiten viele Firmen heutzutage. Tolle Fassade, dreckig dahinter. Und die gesalzene Strafe geschieht Frau Vogel Recht. Und das ist noch nicht alles, wegen der Ammoniakexplosion wird es dann richtig weh tun.