Ohne Worte

Nanawa: Die Stange heisst “Pertiga” und verfügt über eine spezielle Legierung, die Stromschläge verhindern soll. Doch bezeichnen selbst Techniker des Elektrizitätswerkes (ANDE), die auf dem Foto gezeigte Vorgehensweise als unverantwortlich.

Die Pertiga ist dafür ausgelegt eine Belastung von 50.000 Volt standzuhalten. Doch eine Beschädigung oder einfache Abnutzung verringert diesen Wert deutlich. Das Arbeiten unter diesen Bedingungen ist unbegreiflich und kann das Leben des Arbeiters kosten.

Als Vorsichtsmaßnahme wurde gestern abend in Nanawa der Strom abgestellt. Aufgrund von Protesten und Beschwerden wurde dieser aber wieder angestellt. In dem Zustand, in der sich die Stadt befindet; die Stromzähler unter Wasser, die Familien in ihren Häusern, stellt dieses eine enorme Gefährdung dar.

(Wochenblatt/ABC-Color)

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6 Kommentare zu “Ohne Worte

  1. “spezielle Legierung”. Legierung deutet auf Metalle hin, ist wahrscheinlich eine Kupfer-Legierung, da Metalle bekanntlich besonders schlecht leiten sollen, darum sind auch alle elektrischen Leitungen in der Hauselektronik aus Holz. Zum Glück benutzt der Mann keine “Legierung” aus Hölzern, welche bekanntlich wie wahnsinnig leiten würde.

  2. Der Satz: “Doch eine Beschädigung oder einfache Abnutzung verringert diesen Wert deutlich.” Ist nicht korrekt, ja schon als unwissend zu bezeichnen. Die Pertiga ist aus Glasfaser-Kunststoff gefertigt. Wie soll sich durch Abnutzung am Isolationswert etwas ändern? Es wird sich nur die Stabilität ändern. Allenfalls durch Verschmutzung der Oberfläche kann sich der Isolationswert ändern. Wie auf dem Bild zu sehen, arbeitet der Mann bei Regen, d.h. die Stange wird naß und somit an der Oberfläche leitfähig. Da er augenscheinlich an einer 230V Strecke arbeitet, geht das gerade noch. Bei einer 13kV Strecke würde er das bestimmt nicht machen. Verantwortungsvolles Handeln ist das allerdings garnicht.
    Und, “Aufgrund von Protesten und Beschwerden wurde dieser aber wieder angestellt.” Sind die mit dem Nagelkissen gepudert? Unverantwortlich!

  3. Das Arbeiten mit der Stange (Fiberglas) ist ungefaehrlich. Selbst bei stroemendem Regen, denn das Regenwasser ist wie destilliertes Wasser nicht leitfaehig. Ausserdem bildet sich auf dem Glasfaserrohr kein durchgehender Wasserfilm Es kommt noch dazu, dass die Stange bis 50 kV ausgelegt ist und die Spannung vor dem Ortstransformator 25 kV betraegt.
    Die Stangen sind sauteuer, so um die 1000 Euro. Die Ande hat ja viel altes Zeug und bestimmt noch oft diese alten Stangen, die sind innen aus impregniertem Karton und mit Kunststoff ummandelt.Mit denen waere ich auch etwas vorsichtiger, denn die sehen immer sehr ruiniert aus nach laengerer Verwendung.Aber bei Verwendung wie hier bei 230-400 Volt, sehe ich da keine Gefahr.

  4. Vielen Dank SanIsidoro und Wolfgang für die sehr kompetenten Ausführungen. Hoffe, die ANDE möge meine in diesem Fall im ersten Kommentar oben für wenig angebrachten Worte verzeihen.

    Was mich etwas zynisch gestimmt hat:
    “Eine Legierung ist ein metallischer Werkstoff, der aus mindestens zwei Elementen besteht, […]” Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Legierung

    Da weder was eine Pertiga ist – noch aus was diese besteht – nicht zu meiner Grundschulausbildung gehörte, hatte ich angenommen, dass das Hantieren mit “Legierungen” unter Stromlast etwas gefährlich sei. Kuststoff ist selbstverständlich ein guter Isolator.

  5. Ich finde das ist schon ein sehr persönicher Einsatz im Regen die Stromversorgung wieder herzustellen. Offensichtlich scheint die Stange ja zu funktionieren.
    Ich habe dieses Werkzeug jedoch nur bei dem wiedereinsetzen von Hochspannungssicherungen im Einsatz gesehen. Der Mann arbeitet also offensichtlich an einer Hochspannung.
    Das er nicht weiß, das der Mensch ein Halbleiter ist, macht seinen Arbeitswillen nicht kleiner. Da wundern mich doch die fehlenden positiven Kommentare aus DACH Ländern.

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