Paraguay hat einen großen Dichter und Denker verloren

Carlos Villagra Marsal erlag am Morgen des 10. März in Asunción einem langjährigen Krebsleiden. Geboren am 30. Oktober 1932 gehörte er zu den herausragendsten Intellektuellen des 20. und des beginnenden 21. Jahrhunderts in Paraguay. Als gelernter Jurist studierte er in Asunción, Madrid und Paris. Er lehrte an der Nationalen Universität (UNA) und der katholischen Universität von Asunción.

Als liberaler Politiker war er als Ministerberater für die Vereinten Nationen in Chile und später als Botschafter Paraguays in Chile und Ecuador tätig. Bis zum letzten Regierungswechsel leitete er das Sekretariat für Sprachpolitik im Range eines Ministers.

Als Schriftsteller ist sein bekanntestes Werk die 1965 erschienene Geschichte “Mancuello und das Rebhuhn” (Mancuello y la Perdiz). Als Gründer und Direktor des Verlags Alcándara sorgte er für das Erscheinen von 70 Bänden mit paraguayischer Poesie.

Villagra Marsal war ein hervorragender Hobbykoch und Verehrer der chinesischen Küche. Er schrieb ebenfalls ein Rezeptbuch über die Küche der Guaraní-Indianer.

Im Dezember 2014 war das Wochenblatt in das Ferienhaus des Schriftstellers, Juristen, Politikers und Journalisten eingeladen. In seiner Privatbibliothek befanden sich mehr als 6.000 literarische Werke, in einem privaten Museum unzählige aus aller Welt zusammengetragene Kunstwerke und in der Küche eine Gewürzsammlung, um die ihn jeder Liebhaber der asiatischen Küche beneiden konnte.

Auf dem ersten Foto ist der Schreibtisch zu sehen, an dem viele seiner Werke entstanden, das zweite Bild zeigt eine Ecke des Museums.

Fotos: Última Hora, Wochenblatt

schreibtisch

museum

CC
CC
Werbung